Voerde. Die Voerderin Karin Fandrey gewinnt mit ihrem Buchtipp bei der gemeinsamen Aktion der Buchhandlung „Lesezeit!“ und der NRZ-Lokalredaktion.

Am Ende machten bei der gemeinsamen Aktion „Von Lesern für Leser“ der „Lesezeit!“ und der NRZ-Lokalredaktion zwei Buchempfehlungen das Rennen unter sich aus: die Rezension von Renate Diederichs über den Roman „Jahre mit Martha“ von Martin Kordić und der Lektüretipp von Karin Fandrey zu „Der Elefantenflüsterer“ von Lawrence Anthony. Die Verkaufszahlen in der Voerder Buchhandlung „Lesezeit!“ waren der Maßstab – und brachten die laut Inhaberin Sabine Friemond „relativ knappe Entscheidung“. Der Bericht des im Jahr 2012 verstorbenen Umweltschützers Lawrence Anthony über die von ihm in einem südafrikanischen Reservat aufgenommene Elefantenherde ging dort im Zeitraum der Aktion am häufigsten über die Ladentheke. Damit ist Karin Fandrey die Gewinnerin der zweiten Auflage des Wettbewerbs von „Lesezeit!“ und NRZ Dinslaken.

Sabine Friemond war von der Resonanz auf die Lektüreempfehlung zu „Der Elefantenflüsterer“ unglaublich überrascht, wie sie sagt, gehe es darin doch um ein „sehr spezielles Thema“. Sie hätte gedacht, dass eher ein Krimi, „ein gefälligeres Buch“ das Rennen machen würde. In letzterer Kategorie sieht sie auch die „Jahre mit Martha“ nicht. Auch hier hat sie die Kaufreaktion verwundert. Bei der Gewinnerin des Wettbewerbs „Von Lesern für Leser“ ist die Begeisterung für das von ihr ausgewählte Buch ungebrochen. Karin Fandrey hatte es für eine Freundin gekauft, die ein großes Faible für Elefanten hat. Diese lebt etwas weiter weg, das zu verschickende Geschenk blieb noch eine Zeit lang in Voerde liegen.

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Karin Fandrey warf einen Blick hinein und war schnell gefesselt. Der Bericht von Lawrence Anthony, der in den 90er Jahren in Südafrika ein Reservat kaufte und gefragt wurde, ob er eine schwierige Elefantenherde aufnehmen würde, die in einem anderen Schutzgebiet für Unruhe sorgte und der dort wohl gedroht hätte, getötet zu werden, berührte sie sehr. Die Geschichte nahm sie emotional derart mit, dass sie das Buch manchmal weglegen musste, so gerührt sei sie gewesen, erzählt die 63-Jährige. Lawrence Anthony sei als Teil der Herde akzeptiert gewesen. Er habe die Tiere retten wollen. „Ich habe so die Leidenschaft gespürt“, sagt Karin Fandrey.

Ihre Begeisterung für „Der Elefantenflüsterer“ wollte sie nicht für sich behalten: „Das müssen die Leute wissen, dass es dieses Buch gibt“, fand die Voerderin und setzte sich daran, mit einer Empfehlung auch anderen diesen Lesestoff schmackhaft zu machen. Lange habe sie für das Schreiben des Lektüretipps nicht gebraucht. Die große Überzeugung für das Buch ließ sie die Zeilen aus dem „Ärmel schütteln“. Es sei einfach eine tolle Geschichte – „von Optimismus getragen“. Für sie zeigt das Buch auch, dass die „Natur alles eingerichtet hat“ und „alles gut wäre, wenn nicht eingegriffen würde“. „Der Elefantenflüsterer“ mache deutlich, „was die Natur kann, was sie uns gibt“.

Die 63-Jährige liest sehr gerne Autobiografien und Erfahrungsberichte, in denen Menschen über die Entdeckung für sie neuer Länder erzählen und dabei vermitteln können, was ein Land für sie besonders macht. Sie lässt sich gerne in andere Sichtweisen mitnehmen – „und von der Begeisterung mittragen“ – so wie es bei „Der Elefantenflüsterer“ geschehen ist...

>>Info: Die Preise

Von der Inhaberin der Buchhandlung „Lesezeit!“ gab es für die Gewinnerin einen Gutschein im Wert von 100 Euro und von der NRZ eine Tasse nebst weiterer Lektüre: „Für immer Kolumbus“ von Jörg Bartel, dem früheren, 2015 verstorbenen NRZ-Kulturchef. Auf 140 Seiten hat Jens Dirksen, sein langjähriger Stellvertreter, dessen beste Kolumnen aus dem Zeitraum 2011 bis 2015 zusammengestellt.

Zudem darf sich Karin Fandrey über zwei Tickets für eine Lesung von Anne Barns freuen, zu der die Lesezeit! für den 22. Januar in De alde School in Löhnen einlädt.