Dinslaken. Ehrenamtliche Helfer haben den Einbruch am Montagmorgen festgestellt. Es war in diesem Jahr nicht der erste Vorfall.
In der Halle laufen die Vorbereitungen für die heutige Ausgabe von Lebensmitteln an bedürftige Menschen. Doch die Gedankten der ehrenamtlichen Helfer der Dinslakener Tafel drehen sich um einen Vorfall, der sich am Wochenende ereignet hat. Erneut sind zwischen Freitag und Montag unbekannte Täter eingebrochen, wie die ehrenamtlichen Helfer am Montagmorgen feststellen mussten.
Vor allem gespendetes Kinderspielzeug haben die Täter mitgenommen. Der Frust bei den Helfern ist groß. Sie verstehen nicht, wie man sich an Dingen, die für Menschen bestimmt sind, die sowieso wenig bis nichts haben, vergreifen kann. Und das kurz vor Weihnachten, vor dem Jahreswechsel.
Dabei hat 2022 für die Tafel etwas Erfreuliches gebracht. Im Sommer starteten die Bauarbeiten für die neue zweigeteilte Halle. Unter dem Dach gibt es 400 Quadratmeter Platz. Eine der beiden Hallen soll nach der Fertigstellung als Lager- und Sortierfläche genutzt werden. In der anderen Halle ist Platz für ein Büro, für einen Tiefkühlraum, für Kühlschränke, für Sanitäranlagen, und für eine kleine Küche. Es gibt aber noch einiges zu tun. Hierbei hoffen die 1. Vorsitzende Marion Muhic und die Kassiererin Monika Fischer auf die Unterstützung von Handwerksfirmen.
„Kein verlängerter Arm des Sozialamtes“
In diesem Jahr sind mehr Menschen zur Tafel gekommen. Ein Grund hierfür ist der Angriff Russlands auf die Ukraine. „Im März, April ging es direkt los“, blickt Monika Fischer zurück. Sie berichtet von Anlaufschwierigkeiten, mancher beschimpfte auch Mitarbeiter der Tafel. Der Vorstand der Tafel setzte deshalb auf privater Basis eine Übersetzerin ein. Sie war an einem Tag zwei, drei Stunden vor Ort und hat übersetzt, hat den Menschen aus der Ukraine erläutert, wie die Tafel funktioniert. „Wir mussten klar machen, dass wir kein verlängerter Arm des Sozialamtes sind“, so Fischer. Sondern ein Verein, der sich durch Spenden finanziert, der die Abgabe von Lebensmittel möglich macht. „Ohne Spenden könnten wir gar nichts machen“, fügt sie hinzu.
Ihnen musste auch erläutert werden, dass der Obolus bezahlt wird, weil sie die Tafel nutzen können, nicht für die Menge, die sie erhalten. Das bedenken viele nicht, so Muhic. 1000 bis 1200 Menschen werden pro Öffnungstag versorgt. Weil mehr Menschen kamen, wurde die Zahl der Öffnungstage erhöht. Hatte die Tafel sonst montags, dienstags und freitags auf, steht die Tür an der Hünxer Straße den bedürftigen Menschen viermal pro Woche auf. Einmal in der Woche und zwar am Donnerstag werden in Möllen Lebensmittel ausgegeben. Gemeinsam mit den Landfrauen und den Kirchengemeinden.
Die Bereitschaft, zu spenden, sinkt
Der Krieg in der Ukraine, steigende Energiekosten und Lebensmittelpreise: Auf der einen Seite sind immer mehr Menschen auf die Tafel angewiesen, um über die Runden zu kommen. Auf der anderen Seite, so berichtet Monika Muhic, sinkt die Bereitschaft, Lebensmittel und andere Waren zur Verfügung zu stellen. Anstatt Lebensmittel zu spenden gehen Handelsketten dazu über, „Rettertüten“ zu füllen und zu verkaufen oder starten andere Aktionen um Obst, Gemüse, Brot und anderes vor der „Tonne“ zu bewahren. Solche Tüten erhält jeder, der dort einkauft, beschreibt Fischer einen Nachteil. Somit bleiben weniger Waren übrig, die die freiwilligen Helfer, die mit den beiden Transportern ihre Runden drehen, einladen und zur Tafel bringen können.
Einbrüche trüben die Stimmung
Die Lebensmittelgeschäfte bieten die „Rettertüten“ am Abend an, wenn die ehrenamtlichen Helfer der Tafel schon ihren „Schicht“ beendet haben. Es habe schon den Hinweis gegeben, die Tafeln sollen umdenken, später aufmachen und die Touren in die Abendstunden legen. Doch das sehen Muhic und Fischer als keine Lösung an. Dafür werde man nur schwer freiwillige Helfer finden. Schon jetzt sei die Personaldecke sehr dünn. Es sei schon jetzt schwierig, ehrenamtliche Helfer zu finden.
Und in diesem Jahr kamen mehrere Einbrüche hinzu. Das trübt die Stimmung und lässt die Motivation der ehrenamtlichen Helfer schwinden.
Acht bis zehn Helfer werden benötigt
Dieses Personal wird pro Tag benötigt, damit die Tafel bedürftigen Menschen helfen kann: zwei Fahrer und zwei Beifahrer für die Touren sowie acht bis zehn Helfer, die die gespendeten Waren sortieren und bei der Ausgabe helfen. Bis 12.30 Uhr sind die Fahrer mit den beiden Transporter unterwegs, um 13 Uhr beginnt die Ausgabe der Lebensmittel, die bis zirka 16 Uhr dauert.
Wer die Dinslakener Tafel, die an der Hünxer Straße 281 (Zufahrt über die Augustastraße) zu finden ist, unterstützen möchte, kann sich beim Vorstand per Mail melden. Die Adresse lautet: vorstand@dinslakener-tafel.de.