Voerde. Im Schulzentrum Süd wird das Provisorium für die dritte, in Planung befindliche neue Kita auf Voerder Stadtgebiet ihren Standort haben.

Um dem Bedarf an Plätzen in der Kindertagesbetreuung entsprechen zu können, hat die Stadt drei Neubauten von Kindergärten auf der Agenda stehen. Mit der Errichtung der ersten Kita wurde in diesem Spätsommer in Spellen begonnen. Das Gebäude hat seine Adresse an der Weseler Straße neben der Astrid-Lindgren-Schule. Bis dahin fungieren die auf einer Fläche nahe dem Gymnasium aufgestellten Container als Übergangslösung. Dort steht darüber hinaus der Interimsbau für den neuen Kindergarten, der auf dem Gelände der Evangelischen Kirchengemeinde Götterswickerhamm an der Grünstraße entstehen soll. Seit wenigen Tagen nun nimmt auch die Zwischenlösung für die dritte, im Stadtgebiet geplante neue Kita Gestalt an: Am Tennenplatz im Schulzentrum Süd zwischen Steinstraße und Allee gegenüber dem Freibad sind in der vergangenen Woche die ersten Container für den Interimskindergarten angeliefert worden, in denen der Betrieb bis zur Fertigstellung des Neubaus laufen wird.

Dieser ist im Kita-Bezirk Voerde-Ost geplant und umfasst die Rönskensiedlung, den Buschmannshof und Stockum als Einzugsgebiet. Man liege in dem vom Aufsteller avisierten Zeitplan, „in dieser Woche sollen die Dächer geliefert werden“, erklärt Stadtpressesprecherin Miriam Gruschka am Donnerstag auf Anfrage der NRZ. Im Januar sei geplant, mit der Einrichtung der Container zu beginnen. Die Stadt miete diese an. Start der stufenweisen Inbetriebnahme soll im Februar 2023 sein.

Noch Änderungen möglich

Nach Auskunft der Stadtpressesprecherin haben derzeit Eltern von etwa 35 Kindern formuliert, dort einen Platz unterjährig im Kindergartenjahr in Anspruch nehmen zu wollen. Dies könne sich erfahrungsgemäß noch mal ändern, da die Eröffnung in die Zeit falle, in der die Kita-Plätze für das kommende Kindergartenjahr 2023/2024 vergeben werden. Es sei also möglich, „dass Eltern in Kauf nehmen, dann bis zum Sommer zu warten“, oder andersherum die Gelegenheit nutzen, „frühzeitiger den Platz in Anspruch“ zu nehmen. Der Erfahrung nach „startet man mit einer Gruppe und zieht die anderen Gruppen nach. Bis zum Sommer soll ein Vollbetrieb – je nach Gruppenplanung mit bis zu 80 Kindern in vier Gruppen – erfolgen“, erläutert Gruschka.

In dieser Größenordnung ist ihr zufolge auch der endgültige Standort der Einrichtung im Kita-Bezirk Voerde-Ost vorgesehen. Wann mit dem Neubau begonnen wird, dazu kann die Stadt derzeit noch nichts sagen: „Wir stehen noch am Anfang der Planungen und zunächst muss der entsprechende Standort eruiert werden“, sagt Gruschka.

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Den Tennenplatz zwischen Steinstraße und Allee habe bis dato die Comenius-Gesamtschule zu Schulsportzwecken genutzt. Von der Fläche werde nur ein Teil beansprucht. Der Rest des Geländes stehe ihr weiterhin zur Verfügung. Von Vereinen oder sonstigen Gruppierungen werde der Tennenplatz aktuell nicht mehr genutzt. Ausweichmöglichkeiten gebe es derzeit nicht – vonseiten der Comenius-Gesamtschule gebe es dafür keinen Bedarf. Sollte ein solcher in der Zukunft entstehen, könne zum Beispiel auf die Sportanlage des TV Voerde ausgewichen werden, erklärt Gruschka.

Die benötigte Fläche des nördlichen Tennenflächenbereiches ergebe sich aus den Vorgaben des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) für Außenbereiche. Bei der Erstellung der Außenanlagen werde eine „sinnvolle Abtrennung“ erfolgen, die die vorhandenen Zaunanlagen berücksichtige, kündigt Gruschka an. Die Außenfläche werde mindestens 1250 Quadratmeter betragen, die Nutzfläche der Kita etwa 580 Quadratmeter.

>>Info: Hintergrund

Träger des neuen Kindergartens im Bezirk Voerde-Ost wird das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland (CJD) sein, das auch die in Spellen im Bau befindliche Einrichtung betreiben wird – und aktuell in deren Interimsstandort neben dem Gymnasium tätig ist.

Nach dem jetzigen Stand sind in Voerde 79 Mädchen und Jungen mit Rechtsanspruch auf einen Platz in der Kindertagesbetreuung unversorgt. Zurzeit laufe die Auswertung des aktuellen Anmeldeverfahrens für das neue Kitajahr 2023/2024. Diese Zahlen lägen noch nicht vor, erläutert Stadtpressesprecherin Miriam Gruschka.

Zurzeit warten Eltern von 32 Kindern im Voerder Stadtgebiet auf einen Kitaplatz für ihre Sprösslinge zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Die Versorgungsbedarfe würden durch die Interimskita am Tennenplatz im Schulzentrum Süd gedeckt werden können. „Gegebenenfalls werden die Gruppen sukzessive eröffnet“, führt Miriam Gruschka weiter aus.