Voerde. Der Weihnachtsmarkt verströmte wieder eine gemütliche Atmosphäre. Auf ein ernstes Thema machten Landwirte während der Veranstaltung aufmerksam.
Lichterketten funkeln an den Holzhütten an der Allee und auf der Wiese neben Haus Voerde – und sorgen schon am frühen Samstagnachmittag für adventliche Atmosphäre auf dem beliebten Weihnachtsmarkt, der nun schon zum vierzehnten Mal am dritten Adventwochenende stattfand. Auch wenn es noch nicht dunkel war, schlenderten schon einige Besucher die Allee entlang. Marktleiter Stefan Schmitz war jedenfalls schon „sehr zufrieden“, der Freitag sei gut gelaufen, der Markt gut besucht und das Wetter spiele auch mit: kalt und trocken – also ideales Weihnachtsmarktwetter. Die Stimmung sei einfach schön, schließlich kämen auch viele Stammgäste.
Weihnachtsmarkt am Wasserschloss Haus Voerde
Auch unter den Ausstellern kommen die meisten immer wieder, zu 30 Prozent seien aber auch Neue dabei, erzählte Stefan Schmitz. Eine der Neuausstellerinnen ist Carina Käuler mit ihrem Stand „Das kleine Nähkästchen“. Sie habe ihr Corona-Hobby ausgedehnt, erzählt die junge Frau lachend. Während der Pandemie hat sie sich das Nähen selbst beigebracht, an ihrem Stand finden sich hübsche, ergonomische Leseknochen, Rucksäcke oder Haargummis. Ein bisschen aufgeregt sei sie schon, gab sie zu, aber auch begeistert: „Ich freue mich, hier zu sein.“
So wie am Stand von Carina Käuler finden sich auch in den Auslagen der anderen Holzhütten viele schöne Handarbeiten und Kunsthandwerkliches: Neben Genähtem und Gestricktem auch Lederwaren, Holzarbeiten, Deko oder Schmuck. Den gab es auch ein paar Holzhütten weiter bei Christina Möllenbeck. Ohrringe aus Keramik in leuchtendem Blau mit etwas Gold liegen neben filigranem Goldschmuck und Ohrringen, in deren Kugeln sich getrocknete Blüten befinden.
Ein Stückchen weiter führte der Rundweg von der Allee in den Park neben Haus Voerde hinein. In der Mitte wurde auf der Bühne ein abwechslungsreiches Programm geboten, die Getränke- und Essensstände und die Sitzmöglichkeiten in der Mitte des Rondells luden zum Verweilen ein. Hier stand auch Dirk Tenhonsel mit seinen zwei weihnachtlich geschmückten Schleppern.
Die hübsch anzusehenden Trecker mit den Lichtern und dem Weihnachtsmann, der herunter winkt, waren ein beliebtes Fotomotiv, sie sollten aber auf ein ernstes Thema aufmerksam machen: „Niemand soll es je vergessen, Bauern sorgen für das Essen“ steht auf einem Plakat daneben, „Das leise Sterben der Bauernhöfe“ auf einem anderen. Letzteres würden die Leute gar nicht mehr mitbekommen, erzählte Dirk Tenhonsel, daher wollten er und seine Kollegen, die später am Nachmittag ebenfalls mit weihnachtlich geschmückten Treckern zum Markt kamen, auf ihre Situation aufmerksam machen.
Wer kleine Aufmerksamkeiten oder Mitbringsel für seine Liebsten suchte, konnte bei Lena Dietels „Herzwerk Ambiente“ fündig werden: Kerzen und Teelichthalter aus Glas mit aufgedruckten oder gestempelten netten Sprüchen wie „Freundschaft wärmt die Seele“. Die Mönchengladbacherin hatte den Tipp bekommen, mal nach Voerde zum Weihnachtsmarkt am Wasserschloss zu kommen und es gefiel ihr sehr gut – ihr erstes Zwischenfazit: „Ich möchte auf jeden Fall wiederkommen.“
Es sind die individuellen Handarbeiten und die gemütliche Atmosphäre, die auch bei Besucherin Linda Kramp gut ankamen: „Das ist ein schöner, kleiner Weihnachtsmarkt.“
>>Info: Voerder Heimatpreis wurde verliehen
Im Rahmen des Weihnachtsmarktes wurde am Samstagnachmittag von Bürgermeister Dirk Haarmann zum vierten Mal der Voerder Heimatpreis verliehen. Der erste Preis ging an die elf Schützenvereine der Stadt, den zweiten Preis erhielten die Spellener Chöre (MGV „Eintracht“ Spellen, Tonart Spellen, Chor „Schlüsselfiguren“, evangelischer Kirchenchor, Kirchenchor St. Peter), den dritten Platz belegte der Rassegeflügelzuchtverein Voerde 1924. Ein Bericht dazu folgt.