Voerde. Ein kleines, fleißiges Team sorgt dafür, dass der Weihnachtsmarkt am Wasserschloss Haus Voerde an den Start gehen kann. Der Countdown läuft.

An den sieben Tagen vor dem dritten Adventswochenende geht es für das Team um Stefan Schmitz frühmorgens ‘raus Richtung Allee – schließlich muss dort alles für den beliebten Budenzauber vor illustrer Kulisse hergerichtet werden. Der Startschuss für Stefan Schmitz, den Vorsitzenden des veranstaltenden Vereins „Weihnachtsmarkt am Wasserschloss Haus Voerde“, und sein zupackendes Team fiel am vergangenen Freitag um 8 Uhr.

Zu jener frühen Morgenstunde wurde mit dem Aufbau der 50 Holzhütten begonnen, die am Rande der Allee und im Schlosspark ihren Platz finden. Die kleinen Bauten hat der Verein von Ralf Leonhardt aus Bad Kreuznach gemietet. Seit einigen Jahren sind sie bei einer Voerder Firma eingelagert. Auch dieses Mal hat sich Ralf Leonhard wieder auf den Weg nach Voerde gemacht, um bei deren Aufbau zu unterstützen..

An der Allee stellt sich dies leichter dar, weil dort die Elemente mit einem Stapler an die entsprechende Stelle transportiert werden können. Im Schlosspark ist es aufgrund des dortigen Bodendenkmals dagegen nicht möglich, mit schwerem Gerät vorzufahren, wie Stefan Schmitz erzählt. Heißt: Hier ist noch mehr Muskelkraft gefragt. Zum Glück hatte es beim Hütten-Aufbau nicht geregnet.

Das ist nicht nur „gut für die Moral“, sondern fällt auch im wahrsten Wortsinn ins Gewicht: Bei Regen werden die Bauteile schwerer, weil das Holz das Wasser aufnimmt. Für die Vorbereitungen zum Weihnachtsmarkt am Wasserschloss hat sich das tatkräftige, insgesamt achtköpfige Team aus Vereinsmitgliedern wieder sechs Tage Jahresurlaub genommen. Auch zwei Tage vor dem Start machte es sich morgens früh draußen wieder an die Arbeit und löste den Sicherheitsdienst ab, der den Ort von 22 bis 8 Uhr bewacht. „Wenn die kommen, gehen wir schlafen“, berichtet Stefan Schmitz schmunzelnd. Auch die Familien der Helfer haben bei den vorbereitenden Arbeiten ihren Einsatz. Die Kinder schmücken die Tannen, die Frauen nummerieren die Hütten und bringen Dekoschleifen an.

Der Budenzauber wird in diesem Jahr wieder in gewohnter Manier über die Bühne gehen. 2021 stand die Veranstaltung noch unter dem Eindruck der Pandemie. Damals galt die 2G-Regel – Zutritt zum Weihnachtsmarkt hatte nur, wer geimpft oder genesen war. Stefan Schmitz ist „heilfroh, dass es die Coronaauflagen nicht mehr gibt“.

75 Anbieterinnen und Anbieter werden diesmal mit von der Partie sein. Krippen, Schwibbögen und anderes Kunsthandwerk können käuflich erworben werden, Besucher des Budenzaubers haben die Möglichkeit, sich Weihnachtskugeln mit Motiv gestalten zu lassen. Honigprodukte, Schmuck und vieles, vieles mehr sind im Angebot. Es gibt warme und kalte Getränke, auch wem der Magen knurrt, findet dort eine Auswahl an Speisen. An allen drei Tagen stehen im Rahmen der von Bauern aus dem Kreis Wesel initiierten Aktion „Ein Funken Hoffnung“ auf dem Bühnenvorplatz zwei beleuchtete Trecker, an denen Landwirte über ihre Situation informieren. Eine größere Anzahl Weihnachtstrecker gibt sich am Samstag ab 16 Uhr auf der großen Wiese neben dem Hochzeitsweg ein Stelldichein.

Unweit des Wasserschlosses setzt der veranstaltende Verein ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Der Tannenbaum ist mit blauen und gelben Schleifen dekoriert.
Unweit des Wasserschlosses setzt der veranstaltende Verein ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Der Tannenbaum ist mit blauen und gelben Schleifen dekoriert. © FFS | Markus Weissenfels

Halt macht beim Budenzauber auch die „rollende Kirche“ der Kirchengemeinde St. Peter und Paul Voerde. Geplant sei, dort eine Krippe, die der Marienkindergarten aus Pappe gebastelt hat, aufzustellen, kündigt Pastoralreferent Markus Gehling an und erklärt: An der mobilen Kirche – einem kleinen roten Bauwagen – „wollen wir als Gemeinden präsent sein, also ökumenisch, apostolisch, evangelisch, katholisch“. Die Türchen des lebendigen Adventskalenders werden am Freitag und Samstag dort stattfinden und „den Abschluss des Tages darstellen“, berichtet Gehling.

Die Allee wird während des Weihnachtsmarktes wieder beleuchtet sein. Dafür sorgen die Lichterketten in den Bäumen. Das Wasserschloss wird angestrahlt – zwar nicht so intensiv wie in den vergangenen Jahren, man wolle Energie sparen, sagt Stefan Schmitz. Aus diesem Grund ganz darauf zu verzichten, ist für ihn keine Option: „Nach zwei Coronajahren sehnen sich die Menschen nach Licht. Und es gehört einfach dazu“, findet er. Ein ganz besonderes Zeichen setzt der veranstaltende Verein mit der Gestaltung des großen Tannenbaums, der vor der Brücke zum Haus Voerde steht. Dieser wird in Blau und Gelb, den Farben der Ukraine, gestaltet sein. Es ist ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen des Landes, gegen das Putins Russland seit dem 24. Februar Krieg führt. „Es soll ein Signal sein, die Menschen dort nicht zu vergessen“, sagt Stefan Schmitz.

>>Info: Startschuss fällt am Freitag, 9. Dezember

Eröffnet wird der Weihnachtsmarkt am Wasserschloss Haus Voerde am kommenden Freitag, 9. Dezember, um 14 Uhr. Der Budenzauber endet an diesem Tag um 22 Uhr. Weiter geht es am Samstag (10. Dezember) ab 12 Uhr, Ende ist ebenfalls um 22 Uhr. Am Sonntag, 11. Dezember, können sich die Besucher bereits ab 11 Uhr an der Allee einfinden – um 20 Uhr schließt der Weihnachtsmarkt, der an allen drei Tagen auch wieder mit einem bunten Bühnenprogramm aufwartet.

Der Weihnachtsmann ist ebenfalls mit von der Partie. Ein Falkner zeigt verschiedene Greifvögel. Kinder können Karussell fahren.

Im kleinen Saal von Haus Voerde sind Landschaftsbilder der Voerder Künstlerin Martina Reimann zu sehen. Im großen Saal finden sich kreative Arbeiten rund um die Wolle von Nadelspiel, abstrakte Malerei von Anke Schlabes, „Mode einfach frech“ von Miriam Bönisch und kleine Geschenkideen vom 1. Voerder Karnevalsverein.

Der Kinderschutzbund bietet Kinderschminken an.