Voerde. Ab dem Sommer 2023 will Rewe vom Hafen in Voerde aus bundesweit seine Märkte mit Waren beliefern.

Einige Teilnehmer des Richtfestes konnten sich noch gut daran erinnern. Als sie im Sommer auf dem Gelände im Hafen Emmelsum waren, liefen sie noch über eine grüne Wiese. In den vergangenen Monaten ist dort eine rund zehn Meter hohe Halle errichtet worden. Auf dem 45.000 Quadratmeter großen Greenfield-Gelände bietet sie 23.000 Quadratmeter Platz für den Lebensmittelhändler Rewe. Das Unternehmen will ab Sommer 2023 das Gebäude als Verteilzentrum für seine Märkte nutzen. Bundesweit, wie es hieß.

Natürlich war auch das Greenfield-Projekt, das neben der Aluminiumhütte realisiert werden soll, Thema der Reden, die anlässlich des Richtfestes gehalten wurden. Rund 50.000 Quadratmeter sollen dort für Firmen aus der Logistikbranche geschaffen werden.

Wichtige Branche für den Kreis Wesel

Die Beiträge von Ingo Steves von Beos Logistic aus Hamburg, die das Hallenprojekt umsetzt, von Kreisdirektor Ralf Berensmeier, von Andreas Stolte, Geschäftsführer der Deltaport GmbH, und Nicole Johann, Erste Beigeordnete der Stadt Voerde, hoben hervor, wie wichtig die Logistikbranche sei. Im Kreis Wesel würden in 400 Betrieben rund 16.000 Menschen beschäftigt, die mit dem Transport und Verteilen von Waren zu tun haben, so Berensmeier. In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der Firmen um 100 gestiegen.

Ingo Steves betonte, dass die Neuansiedlung nicht nur durch ideale Standortbedingungen und höchste Standards im Umweltschutz besteche, sondern sie stärke auch den Wirtschaftsstandort nachhaltig.

Für Alexander Schmid von Beos Logistic ist die Lagerhalle für Rewe das Paradebeispiel, um zu zeigen, wie wichtig Logistik sei. Wegen Corona habe man erfahren, wie wichtig es sei, Waren zum Kunden zu bringen. In der neuen Halle im Hafen Emmelsum stehen 21.000 Quadratmeter für die Lagerung von Waren zur Verfügung, die der Kunde dann in den Regalen der Rewe-Märkte findet. 1700 Quadratmeter entfallen auf eine Ebene, auf der auch gelagert und gearbeitet werden könne. Büros sind auf einer Fläche von 800 Quadratmetern vorgesehen. Wie Mohamed Razzouki, Funktionsbereichsleiter bei Rewe, erklärte, würden 50, 60 Arbeitsplätze entstehen.

Nachhaltigkeit ist wichtig

Mehrmals fällt auch das Wort Nachhaltigkeit. So wurde darauf verwiesen, dass das Gebäude mit einer Luft-Luft-Wärmepumpe geheizt werde. Auf dem Dach werde eine Photovoltaikanlage installiert. Damit sei man unabhängig von fossilen Brennstoffen.

Kreisdirektor Ralf Berensmeier sieht in der Lagerhalle einen Meilenstein auch für den Hafen Emmelsum. Die Logistikbranche sei wichtig für den Kreis Wesel und die Entwicklung längst nicht abgeschlossen. Einige für Ansiedlungen vorgesehene Flächen seien umstritten, die Bedenken dürfe man nicht einfach vom Tisch wischen. Das Thema Nachhaltigkeit sei aber in der Branche angekommen, so der Kreisdirektor.

Das Bild der Logistik

Nicole Johann erinnerte daran, dass Emmelsum ein landesbedeutsamer Hafen und damit ein wesentliches Element für die Wirtschaft sei. Und sie betonte, dass das Bild der Logistik der Vergangenheit transformiert werden müsse, in ein neues Bild. Das bedeute, dass man sehr wohl alle Töne, auch die anderen Töne zu vernehmen habe, sei es das Thema Umwelt, sei es das Thema Verkehr. Es sei zu überlegen, welche Standortvorteile man habe. Und die Fläche im Hafen Emmelsum biete einige.