Dinslaken. Von Freitag bis Sonntag gibt es wieder Handgemachtes, Handverlesenes und viel mehr in der Industriekulisse der Zechenwerkstatt in Lohberg.

In der einen Ecke wird geschraubt, in der anderen gefegt, die ersten Leitungen werden gelegt und auch die Weihnachtsbäume liegen bereit. Wer durch die Zechenwerkstatt auf dem ehemaligen Bergwerksgelände spaziert, kann sich kaum vorstellen, dass am Wochenende hier weihnachtlicher Trubel herrscht. Und doch versprüht die Halle ihren ganz ureigenen Charme, findet Lea Eickhoff von der Freilicht AG. Nach zwei Jahren Corona-Pause richten die Ehrenamtlichen der Freilicht AG wieder ihr „Winterfantastival“, ihren Zechenweihnachtsmarkt, aus. An 45 Ständen mit handwerklichen Angeboten können die Besucher und Besucherinnen nach Lust und Laune schauen, mit den Hobbykünstlern ins Gespräch kommen und natürlich alles, was noch für den Gabentisch benötigt wird, kaufen. „Es sind unter anderem Holzarbeiten, Filzkunst, Textilien, Aquarellmalereien, Papierkunst, Skulpturen aber auch Seifen, Senf, Kräuter und Öle zu finden“, zählt Lea Eickhoff auf. Alles handgemacht und handverlesen. „Wir haben den Weihnachtsmarkt ja vom Scholtenhof übernommen und es ist uns daher wichtig, die hohe Qualität der Kunsthandwerker-Stände beizubehalten“, so Eickhoff.

Darauf dürfen sich die Besucher freuen

Neben den Kunsthandwerkern werden die Lions Clubs, die Rotarier, Inner Wheel und der Leo-Club vertreten sein. Sie bieten wieder ein gastronomisches Angebot. Für die vegetarischen Köstlichkeiten sorgt der Partyservice Pic, für den Glühwein die Freilicht AG, fürs Grillgut sorgen Lohberger Jugendliche, die mit ihrem selbst gebauten „Grill-Fahrrad“ da sein werden. Ein reichhaltiges Angebot sei also garantiert, denn sie wisse, dass die Backöfen bei den Lions im Moment nicht zur Ruhe kämen, verrät die Organisatorin des Weihnachtsmarktes.

Einige schlaflose Nächte lägen hinter ihr, denn kaum jemand sehe die viele Arbeit, die hinter dieser Organisation, hinter dem Aufbau stecke. Letztendlich würde diese ganze Arbeit von Ehrenamtlichen gestemmt. „Doch wir alle haben auch viel Spaß dabei“, sagt Eickhoff. Ohne diesen Spaß, diesen Zusammenhalt wäre ein solches Event auch nicht möglich. Finden auch Kim Ernst von der Nispa und Jan Vygen von der Volksbank.

Beide gehören zu den wichtigen Sponsoren, ohne die ein solches Fest ebenfalls nicht gelingen könnte. „Wir sind froh, dass es endlich wieder mit Weihnachtsmärkten losgeht“, bemerkt Kim Ernst. „Da mussten wir nicht lange überlegen, um dieses Event zu unterstützen. Allein durch diesen Industriecharme hebt sich der Weihnachtsmarkt von anderen ab.“ Jan Vygen pflichtet der Kollegin bei: „Ich persönlich mag es, dass hier auf Qualität geachtet wird, dass es kein Markt wie jeder andere ist.“

Weihnachtliche Stimmung und Erinnerung an den Bergbau

Genau das macht wohl auch den Erfolg aus, früher am Scholtenhof, heute in der Zechenwerkstatt. Die Aussteller kommen gerne, nach der Pandemiezeit erst recht. „Sie sind glücklich, sich endlich alle wiederzusehen“, sagt Eickhoff. Neben den Kunsthandwerkern, dem lukullischen Angebot mit regionalen Erzeugnissen, wird ein kleines Programm geboten: Der Bläserkreis der evangelischen Kirchengemeinde Dinslaken Stadtmitte und der Posaunenchor sorgen zwischendurch für weihnachtliche Stimmung. Besucher und Besucherinnen können sich von der IGBCE in Bergarbeiterkleidung für ein Erinnerungsfoto ablichten lassen. Und wer noch mehr aus der alten Bergbauzeit wissen will, dem sei am Samstag, 15 Uhr, die Führung über das Zechengelände mit Anja Sommer ans Herz gelegt. Geöffnet haben das Atelier frei.art im Pförtnerhaus und die Gaststätte Zeloh.

Doch nun wird weiter gearbeitet, am Donnerstag muss die komplette Infrastruktur stehen, dann wird es noch einmal wuselig in der Halle – wenn die Kunsthandwerker ihre Stände aufbauen und einrichten.

Unterstützer, Öffnungszeiten und Anreise

Unterstützt wirdder Weihnachtsmarkt in der Zechenwerkstatt Lohberg nicht nur durch Nispa und Volksbank, auch die Stadtwerke und die Wohnbau tragen ihr Scherflein bei. Zudem, so Lea Eickhoff, gebe es weitere Sponsoren, die beispielsweise den Gabelstapler stellten, sich an anderen Dingen beteiligten.

Der Weihnachtsmarkt wird am Freitag, 2. Dezember, um 15 Uhr eröffnet und dauert bis 21 Uhr. Am Samstag geht es von 10 bis 21 Uhr, am Sonntag von 11 bis 18 Uhr weiter.

Mit dem Auto ist die Zechenwerkstatt aufgrund von Bauarbeiten nur über die Oberlohberg Allee zu erreichen. Parkplätze sind ausgeschildert.