Voerde. Seit Ende Februar ist die marode Trauerhalle auf dem Waldfriedhof an der B8 geschlossen. Als Ersatz soll zunächst eine Übergangslösung greifen.

Bereits vor mehr als einem Dreivierteljahr wurde die baufällige Aussegnungshalle auf dem Waldfriedhof an der B8 in Friedrichsfeld geschlossen. Die Stadt sucht nach einer Lösung und hat nun einen ersten Schritt für eine Übergangszeit gemacht, der im Bau-und Betriebsausschuss besprochen wurde. „Wir wissen schon, wo es hingehen soll, und sind nun auch so weit, dass am 30. November die Statik von einem Expertenbüro fertiggestellt sein soll. Diese Statik muss auch für den temporären Unterstand her. Entscheidend ist, dass wir das aus Holz machen, dem gleichen, aus dem auch das Kreuz ist. Das ist von der Haptik und der Optik sehr schön“, erklärte die Erste und Technische Beigeordnete Nicole Johann.

Im Dezember solle dann die Ausschreibung vorbereitet werden und „wir hoffen, dass wir dann auch in die Ausführung gehen können. Natürlich ist das auch witterungsabhängig. Ich denke, dass wir das umgesetzt bekommen und auch dieser temporäre Unterstand ein Mehrwert ist“.

WGV-Fraktion meldet Zweifel an

Christian Garden, Fraktionschef der Wählergemeinschaft Voerde (WGV), stellte die Frage, warum ein Provisorium errichtet werden müsse, obwohl die Kirche geäußert habe, dass sie aktuell ohne Aussegnungshalle klar komme. „Das ist für mich ein Stück weit Geldausgabe, ehe wir auf die ,richtige‘ Lösung warten“, sagte Garden.

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Im Moment kämen sie klar, „weil sie klar kommen müssen. Wir haben auch mit den Bestattern diskutiert, viele haben Abschiedsräume, also gibt es in der Bestattungskultur auch veränderte Maßnahmen, aber wir haben uns insbesondere dafür ausgesprochen, weil es auf jeden Fall benötigt wird. Uns erreicht auch immer wieder die Frage, wie weit wir denn damit seien und wann es fertig wird“, entgegnete Johann.

„Wir haben allerdings auch noch viele andere Maßnahmen, um die wir uns kümmern müssen. Wenn wir also eine neue, endgültige Aussegnungshalle bauen, werden wir sicherlich auch erst einmal mit der Politik in die Diskussion gehen müssen, was wir brauchen und wie es aussehen soll. Wenn wir etwas Neues bauen, dann wollen wir das sicherlich mit dem Blick in die Zukunft bauen. Das ist ein längerer Prozess und deshalb haben wir uns überlegt, was einen Mehrwert für den Friedhof bringt“, erörterte die Erste Beigeordnete. Zur Erinnerung: Die Verwaltung hat der Politik statt einer Sanierung des schadhaften Gebäudes einen Neubau empfohlen.

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Der Unterstand solle an der Stelle, wo das Kreuz ist, auf Sicht auch stehen bleiben, so dass es sich nicht um eine „Wegwerfleistung“ handele. „Man hat am Totensonntag auch wieder gesehen, dass es ein Ort ist, wo man sich findet und zur Ruhe kommt, auch außerhalb einer Beerdigung als Besucher des Friedhofs. Das wird sehr gut angenommen, auch die Bänke, die dort stehen. Von daher ist der Ort, wenn wir etwas bauen, auch als Unterstand, der stehen bleibt, ein Mehrwert für alle, die den Waldfriedhof besuchen.“

Auf die Frage von Nicolas Kotzke (CDU), wann man sich mit der endgültigen Lösung einer dauerhaften neuen Aussegnungshalle befassen könne und wie die Zeitschiene aussehe, sagte Johann, dass man noch nicht tiefer in den Prozess eingestiegen sei und man weiter abwarten müsse.