Dinslaken. Frederick Cordes besuchte die Dinslakener Bürgerinitiative „Stop L4n“ - und hält eine Trassenführung am Bruch für „nicht nachvollziehbar“.

„Die südliche Trassenführung entlang des Lohberger Entwässerungsgrabens wäre absolut nicht nachvollziehbar“, so lautete das Fazit des SPD-Landtagsabgeordneten Frederick Cordes nach einem Ortstermin mit der Initiative „Stop L4n“ an den Tenderingsseen. Der Oberhausener ist Mitglied des Verkehrsausschusses im Landtag NRW, und erhielt kürzlich – wie alle Abgeordneten im Verkehrs- sowie im Umweltausschuss – eine Einladung von Susanne Tackenberg und Irina Blaszczyk von der Initiative „Stop L4n“.

Als einziger Vertreter nahm Cordes die Einladung an. 15 Mitglieder der Bürgerinitiative führten den Abgeordneten sowie den Dinslakener SPD-Vorsitzenden Simon Panke rund um die Seen, erläuterten die Historie und den Sachstand rund um die landesseitig angestrebte Umgehungsstraße. Nicht nur als Politiker, sondern auch als studierter Geograph und Landentwicklungsmanager stimmte Cordes der Initiative in ihrer Bewertung völlig zu – ein Straßenbau nahe der Wohnbebauung des Bruchs dürfe keine ernsthafte Alternative sein.

Angesichts der Oppositionsrolle der SPD in Düsseldorf könne er zwar nicht die Verhinderung der südlichen L4n-Trassenführung in Aussicht stellen. Aber, so Cordes: „Ich werde den grünen Verkehrsminister Krischer in den nächsten Ausschusssitzungen fragen, wie ernst es ihm denn wirklich mit der Devise ‘Ausbau statt Neubau’ ist, und dabei konkret auf das Projekt L4n zu sprechen kommen.“

Cordes will Anliegen in Landfraktion tragen

Spätestens im kommenden Jahr wolle die Landesregierung aus CDU und Grünen schließlich auch die Landesstraßenbedarfsplanung erneuern. Die derzeitige Planung stamme noch aus dem Jahr 2006, einer Zeit, in der das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei weitem nicht so ausgeprägt gewesen sei wie heute. Darin stimmten Irina Blaszczyk und Susanne Tackenberg zu: „Der Kampf gegen den Klimawandel findet nicht nur auf internationalen Konferenzen statt, sondern muss lokal passieren. Unser Naherholungsgebiet an den Tenderingsseen darf auch deshalb kein Opfer einer Verkehrspolitik von Gestern werden.“

Die Initiative erwarte, dass die neue Landesstraßenplanung ökologischen Schutz, den Erhalt der Natur und nachhaltige Verkehrswege zu wichtigen Kriterien bei der Überprüfung mache. Frederick Cordes sicherte zu, dieses Anliegen in einem ersten Schritt in die SPD-Landtagsfraktion zu tragen. Sobald Schwarz-Grün die ersten Informationen zur Erneuerung der Straßenbedarfsplanung verlauten lassen, werde er sich umgehend bei „Stop L4n“ melden.