Voerde. Um den Bedarf an Kita-Plätzen decken zu können, ist in Voerde der Bau dreier neuer Gebäude geplant. In einem Fall laufen die Arbeiten.

Fast 80 Mädchen und Jungen stehen in Voerde auf der Warteliste für einen Platz in der Kindertagesbetreuung: Aktuell (Stand 9. November) sind 79 Kinder unversorgt. Davon sind 43 älter als drei Jahre (Ü3) und 36 unter drei Jahre (U3) alt. Unter den Wartenden sind vier Flüchtlingskinder aus der Ukraine. Die Stadtverwaltung informierte die Politik im Jugendhilfeausschuss über den Sachstand bei der Kindertagesbetreuung.

Standort im Schulzentrum Süd

Demnach warten zurzeit die Eltern von 32 Kindern auf einen beliebigen Platz „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ und haben „Interesse an der Interimskita bekundet“: Die Stadt plant im Bezirk Voerde-Ost den Bau einer weiteren Kindertagesstätte – und diese wird zunächst als Provisorium an den Start gehen.

Der Standort für diese Interimskita – die dann dritte im Voerder Stadtgebiet – befindet sich auf dem Tennenplatz am Schulzentrum Süd. Der aktuelle Bauzeitenplan sieht nach Angaben der Verwaltung wie folgt aus: Die Container sollen im nächsten Monat aufgestellt und die Räumlichkeiten im Januar 2023 eingerichtet werden. Die Eröffnung ist dann im Februar vorgesehen.

Bereits weit älter ist die Absicht, mit dem Bau einer Kita in Spellen und einer Einrichtung an der Grünstraße auf dem Gelände der evangelischen Kirchengemeinde Götterswickerhamm weitere Kindergartenplätze zu schaffen, um den Bedarf zu decken. Bereits vor einigen Monaten fiel der Startschuss für eines der beiden Vorhaben: Mit dem Spatenstich am 22. August 2022 wurde der formelle Baubeginn für die neue Kita in Spellen in Nachbarschaft zur Astrid-Lindgren-Schule markiert.

Neue Kita in Spellen mit vier Gruppen

Der Stand dort stellt sich aktuell so dar: „Sowohl die vorbereitenden Tiefbaumaßnahmen als auch das Herstellen der Bodenplatte einschließlich erster Blitzschutzarbeiten sind erfolgt. Die Rohbauarbeiten laufen derzeit im Erdgeschoss“, erläutert Miriam Gruschka, Pressesprecherin der Stadt Voerde, auf Anfrage der NRZ. Die geplante Bauzeit betrage ein Jahr. Die Kita in Spellen wird viergruppig sein, wobei die Gruppengröße von den gewählten Gruppenformen abhängig sein werde, führt Gruschka weiter aus.

Träger wird das CJD, das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands, sein – wie auch im Fall der geplanten neuen Kindertagesstätte im Bezirk Voerde-Ost. Die Organisation ist seit 2021 im Stadtgebiet tätig: In jenem Jahr wurde die Interimskita benachbart zum Gymnasium in Betrieb genommen, die bis zur Fertigstellung der Kindertagesstätte in Spellen als deren Provisorium fungiert.

Grünstraße: Baustart noch offen

Eine Übergangslösung bis zu dessen Eröffnung gibt es auch für das geplante neue Kindergartengebäude an der Grünstraße. Die Interimskita steht ebenfalls in der Nachbarschaft des Gymnasiums. Wann für die Errichtung des finalen Gebäudes der Startschuss fallen wird, ist noch offen: „Ein Baustart kann zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht prognostiziert werden, da dieser von der Auslastung der Planungsbüros und Baufirmen sowie der Verfügbarkeit von Materialien abhängt“, erklärt Miriam Gruschka. Die Ausschreibungen von offenen Planungsleistungen zum vierten Quartal werden nach Angaben der Stadtverwaltung vorbereitet. Auch bei der viergruppigen Kita an der Grünstraße wird mit einer Bauzeit von einem Jahr geplant. Zielperspektive: Die Fertigstellung des Gebäudes zum Kita-Jahr 2024/25 bleibe bestehen.

Ein weiterer Baustein bei der Bereitstellung von Betreuungsplätzen ist die Schaffung einer neuen Großtagespflegestelle durch die Caritas. Der Vertrag zwischen Eigentümer und Träger werde erarbeitet, der Eröffnungstermin sei noch unklar, erklärt die Verwaltung.

>>Info: Betreuung ukrainischer Flüchtlingskinder in der Ukraine

Zurzeit (Stand 28. Oktober) leben im Voerder Stadtgebiet 95 Flüchtlingskinder aus der Ukraine. Von ihnen sind 27 jünger als sechs Jahre (17 über drei Jahre alt, zehn unter drei) und 68 zwischen 6 und 17 Jahre alt. Zehn der ukrainischen Flüchtlingskinder besuchen eine Kita, 16 eine Grundschule und 36 eine weiterführende Schule. In der Kindertagespflege wurden (Stand Ende Oktober) keine Flüchtlingskinder aus der Ukraine betreut.