Voerde. Gemeinsam mit Mareike Kapp regiert der 37-Jährige die Schützen des BSV Möllen. Das sagt der neue Schützenkönig zum Ausgang des Wettbewerbs.

Der Schuss fällt und der Rumpf segelt von der Vogelstange hinab. Tim Koch kann es nicht fassen, legt seinen Oberkörper auf das Gewehr, hält inne, braucht eine kurze Zeit. Dann ist auch ihm klar, er ist der neue König des BSV Möllen.

Die Schützen und Besucher auf dem Schießstand im Wohnungswald mussten am Samstag geduldig sein. Schuss um Schuss wird auf den Rumpf seit Beginn des Königsschießens abgegeben. Der 256. Schuss brachte die Entscheidung und die Schützen konnten um 19.30 Uhr Jubeln: Der 37-jährige Tim Koch ist der neue König.

Es lief wie in Zeitlupe ab

Seit 2007 ist Tim Koch im Verein, war Jugendleiter und zurzeit Fahnenträger. In den vergangenen Jahren habe er schon beim Königsschießen mitgemacht. Aber nie so richtig ernsthaft. Das er einmal Schützenkönig sein wird, das habe er sich vorgenommen. „Dieses Mal habe ich Ernst gemacht“, berichtet der neue Schützenkönig, der von Beruf Tischler ist, sich zurzeit in einer Weiterbildung zum Techniker befindet. Im ersten Moment, als er sieht, dass der letzte Rest des Holzvogels herunterfällt, konnte er es nicht fassen. Es lief alles wie in Zeitlupe ab, beschreibt er den Moment.

Endlich konnte wieder gefeiert werden

Damit endet auch die lange, corana-bedingte Amtszeit von Königspaar Andre und Janine Hinnemann. Neben Tim Koch wird Mareike Kopp die Möllener Schützen das nächste Jahr regieren. „Sie wird mir eine große Unterstützung sein“, sagt der neue Schützenkönig. Denn die 32-Jährige war schon einmal Königin, weiß also, was auf das Regentenpaar zukommt. Begleitet werden sie von zwei Ministerpaaren: Christoph Kirgasser und Lena Binnenhey sowie Mathis Binnenhey und Britta Bachmann. Die Vogelpreise gingen an Berthold Waclawski (Kopf, 60. Schuss), Noel Pognatz (rechter Flügel, 96. Schuss) und Patrick Reppenhorst (linker Vogel, 140. Schuss). Danach hing nur noch der Rumpf auf der Stange.

Endlich konnte wieder ein Schützenfest durchgeführt werden. „Wir sind maximal froh darüber“, erklärt deshalb auch Dieter Spelleken, Präsident des BSV Möllen. Die Organisation war wegen der Corona-Pandemie gar nicht einfach. Im vergangenen Herbst sei der Beschluss gefasst worden. Doch weil dann die Corona-Zahlen stiegen, wurde erst einmal nichts unternommen. „Wir haben uns zurückgehalten“, so Spelleken.

Im März wurde dann mit der Planung begonnen. Keine einfache Aufgabe. Es gibt weniger Zeltverleiher, weniger Gastwirte, die die Bewirtschaftung des Festzeltes übernehmen wollen. Doch der BSV Möllen hat es geschafft. Und die Schützen sind auch mit dem Zuspruch aus der Bevölkerung zufrieden. „Das sieht man an den Umzügen“, so Spelleken.