Dinslaken. Wer in der City und am Bahnhof Dinslaken unterwegs ist, kann temporäre Warnschilder sehen. Taschendiebstahl-Fälle sind 2022 wieder angestiegen.

Wer sich am Donnerstag in der Innenstadt oder am Bahnhofsvorplatz in Dinslaken aufgehalten hat, könnte sie bereits entdeckt haben: Mit Kreidespray auf den Boden gesprühte rot-gelb-weiß leuchtende Hinweise, die einem Schild nachempfunden sind. „Taschendiebe! Pickpockets!“ warnen sie. Sie sind von temporärer Dauer. „Nach zwei oder drei Regengüssen dürften sie wieder verschwunden sein“, sagt Sandra Epping.

Die Kriminaloberkommissarin der Kreispolizei hat die Hinweise am Donnerstag zusammen mit Kriminalhauptkommissarin Tanja Lange mit Genehmigung der Stadt Dinslaken an prominenten Stellen in der Innenstadt aufgesprüht – vor der Neutor-Galerie, an den Zugängen zur Neustraße, auf Bahn- und Friedrich-Ebert-Straße sowie auf dem Bahnhofsvorplatz. Denn: „Die Anzahl an Taschendiebstählen hat in der letzten Zeit wieder stark zugenommen“, erklärt Epping.

Zunahme der Fälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum

Kreispolizeisprecherin Andrea Margraf nennt auf NRZ-Nachfrage Zahlen: Während in Dinslaken von Januar bis Juni 2021 noch 45 Taschendiebstähle gemeldet worden seien, waren es im gleichen Zeitraum in diesem Jahr 64. Vergleichbare Zahlen von vor der Pandemie kann sie „aufgrund einer internen Systemumstellung leider nicht mehr nennen“, mutmaßt aber, dass diese ähnlich hoch wie 2022 waren. „Die Pandemie wird uns da bestimmt in die Karten gespielt haben“, sagt Margraf. Schließlich sei in den letzten zwei Jahren überall weniger los gewesen „und die Leute waren generell vorsichtiger“.

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Dass sie bereits vorsichtig seien, sagen die meisten Menschen, die die Polizistinnen auf der Straße ansprechen oder von denen sie angesprochen werden. „Aber alle haben eigentlich gesagt: Das ist uns auch schon passiert“, sagt Lange. Sie und Epping geben ihnen Tipps (siehe unten) und händigen die Broschüre „Klüger gegen Betrüger“ aus.

>> Diese Tipps gibt die Polizei: „Lassen Sie alles, was sie aktuell nicht benötigen, zu Hause!“, „Führen Sie nur das Notwendigste an Bargeld und Zahlungskarten am Körper verteilt mit!“, „Tragen Sie Taschen immer mit der Verschlussseite zum Körper!“, „Halten Sie Ihre Handtasche stets geschlossen und lassen Sie die nie unbeaufsichtigt!“, „Achten Sie bei einem Gedränge ganz besonders auf Ihre Wertsachen“, „Wenn Sie Opfer eines Taschendiebstahls geworden sind, lassen sie sofort sämtliche in Verlust geratene Zahlungskarten sperren: 116 116.“ „Melden Sie den Vorfall direkt Ihrer Polizei: 110!“

>> Die Broschüre „Klüger gegen Betrüger“ ist bei den Polizeidienststellen und Sparkassen im Kreis Wesel erhältlich. Für Informationen und mehr stehen zudem die Mitarbeitenden des Kommissariats Kriminalprävention/Opferschutz telefonisch unter 0281/107 4420 kostenlos zur Verfügung.