Hünxe. Neugestaltung Ortsmitte Drevenack war Thema im Ausschuss für Planung, Umwelt und Klimaschutz. 2. Änderung des Bebauungsplans Nr. 45 Nelkenstraße.

Weil der Referent des beauftragten Ingenieurbüros Kottowski erkrankt war, stellte Anne Schneiders von der Hünxer Gemeindeverwaltung im Ausschuss für Planung, Umwelt und Klimaschutz das erste erarbeitete Konzept zur Neugestaltung der Ortsmitte Drevenack vor. Am Tag zuvor war bereits der eingerichtete Arbeitskreis zur städtebaulichen Förderung über den Planungsstand informiert worden.

Schneiders fasste zusammen: Ziele seien, die Grundversorgung in der Ortsmitte Drevenack im Bereich Hünxer Straße zu stärken und weiterzuentwickeln, eine hohe gestalterische Qualität für die öffentlichen und freien Flächen sicherzustellen, die Verkehrsströme und den ruhenden Verkehr in der Ortsmitte verträglich zu gestalten, Ortskern und Ortsteil vor den Folgen des Klimawandels zu schützen, den öffentlichen Nahverkehr zu zentrieren und die Erreichbarkeit mit dem Fahrrad zu stärken.

Der Fokus zur Neugestaltung liege auf dem Marktplatz, der zusätzlich zu seiner Funktion als Parkplatz auch die als zentraler Ort zurückerhalten soll, indem Aufenthaltsqualität geschaffen, der ruhende Verkehr neu geplant und die Fläche für verschiedene temporäre Nutzungen entsprechend ausgestattet werde, betonte Schneiders. Der Verkehrsbereich sowie die angrenzenden Flächen für Fußgänger und Radfahrer sollen barrierefrei, verkehrsfreundlich und ansprechend gestaltet werden. „Im Ortskern gilt Tempo 30, teilweise sogar Tempo 20“, sagte sie.

Ein weiterer Aspekt der Planung sei die Gestaltung der Grün- und Freiflächen und neuer Ruhe- und Aufenthaltsbereiche unter klimafreundlichen Gesichtspunkten, analog zur Gestaltung der Ortsmitte Hünxe. „Klimafreundlichkeit ist die Voraussetzung für das Fließen von Fördergeldern“, so Schneiders.

Dann unterbrach der Ausschussvorsitzende die Sitzung für Fragen aus der Bürgerschaft. „Was wird für Anlieger beitragspflichtig?“ – „Es entstehen keine Kosten für den Ausbau öffentlicher Straßen, Privatflächen werden weitestgehend rausgenommen“, sagte Klaus Lehmann von der Verwaltung. „Wir haben Angst vor Schwerlastverkehr, wenn die Straßen ausgebaut werden.“ – Es werde entsprechende Beschilderungen für Umleitungen geben. Auch das Thema Gestaltung Bahnhof kam auf. „Um etwas für die Gemeinschaft zu tun, könnte dort eine Begegnungsstätte für Jugendliche errichtet werden“, so ein Wunsch.

„Kompromiss der Interessen“

Einstimmigkeit gab es zur 2. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 45 „Nelkenstraße“. Diese wird im beschleunigten Verfahren durchgeführt und öffentlich ausgelegt. Die 1. Änderung wird aufgehoben. Ralf Lange (EBH) sprach von „wesentlichen Verbesserungen“ und einem „Kompromiss der Interessen“. Alle fünf alten Bäume würden dauerhaft erhalten, die neue Bebauung rücke weiter weg vom Bestand. Probleme sehe er angesichts des hohen Autoaufkommens in einem dichten Baugebiet bei den vorgeschriebenen 1,5 Stellplätzen je Wohneinheit. Hans Nover (FDP) argumentierte ähnlich und lobte die Bauverwaltung: „Das Ergebnis ist hervorragend“. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum bleibe uneingeschränkt erhalten, ein zweites Vollgeschoss ermögliche weniger Versiegelung.