Dinslaken/Hünxe. Sauna, Straßenbaustelle, Pizzeria: Am Hitze-Dienstag haben wir Menschen besucht, die sich an besonders warmen Orten aufhalten müssen oder wollen.
Fast 40 Grad Celsius zeigte das Thermometer am Dienstag in der Spitze an. Doch im Schwimmbad Hünxe setzen sich auch an solch hitzigen Tagen einige Personen noch deutlich heißeren Temperaturen aus: In der Saunalandschaft des Bades haben die Besucherinnen und Besucher die Auswahl zwischen einer 45 Grad heißen Dampf- und einer sogar 85 Grad heißen finnischen Trockensauna. Eine regelmäßige Besucherin zieht an diesem Tag 20 Bahnen im Schwimmbecken, bevor sie sich in die Sauna setzt. Sie ist die Erste, die an diesem Tag das dienstägliche Angebot der Damensauna nutzt.
„Ich bin früher immer sonntags mit meinem Mann hierher gefahren und wir waren eine feste Gruppe. Ich komme aus Vierlinden und das ist mir den Weg wert. Das findet man nirgends. Ich möchte den Schwimmfreunden Hünxe danken, dass sie das aufrecht erhalten. Dazu gehören natürlich auch die Mitglieder“, sagt die Frau. An heißen Tagen verbringe sie weniger Zeit in der Sauna und mache längere Pausen im Außenbereich, wo den Gästen Sitzgelegenheiten und Liegen sowie ein kleines Abkühlungsbecken zur Verfügung stehen.
Einige Stunden Zeit für den Aufenthalt
„Ich habe zu trinken mit und achte auf meinen Körper. Es ist irrtümlich, wer meint, das bei der Wärme nicht zu machen, aber ich bin auch darin erprobt. Ich würde das heute nicht zum ersten Mal machen.“ Die Saunabesucher seien „ein fester Kreis, der auch sozial verbunden ist“, betont die Besucherin, die sich einige Stunden Zeit für den Aufenthalt nimmt.
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Im Laufe des Tages, also zwischen 9 und 21 Uhr, würden üblicherweise 20 bis 25 Gäste die Sauna besuchen. „Wir sind ein Vereinsbad, dementsprechend haben wir eigentlich nur Stammkunden und die kommen bei Wind und Wetter. Da ist eigentlich völlig egal, ob es brütend heiß ist oder super kalt. Die haben ihre festen Tage und die kommen“, erklärt Betriebsleiter Lars Miny. „Ich glaube, in größeren Saunen ist dann eher weniger Betrieb an so heißen Tagen, weil die Leute eher zum Strandbad gehen, aber bei uns kommt die Stammkundschaft immer.“
Straßenbauarbeiter kommen heute besonders ins Schwitzen
Ähnlich ins Schwitzen wie in der Sauna kommen die Bauarbeiter des Unternehmens Eiffage, das die Straßen in der neuen Siedlung auf dem ehemaligen Zechengelände in Dinslaken-Lohberg anlegt, wo in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Häuser gebaut wurden. Um zehn Uhr herrschen bereits 30 Grad, die Schicht geht von 7 bis 15 Uhr.
„Wir sind sehr bedacht darauf, dass die Arbeiter viel trinken. Man muss größere Pausen machen, auch mal zwischendurch, zum Beispiel mal eine Viertelstunde in den Schatten stellen. Es ist nun einmal so, dass wir Bauabschnitte nicht einfach stilllegen können, nur weil die Hitze da ist. Die Eiffage ist da sehr drauf bedacht, persönliche Sicherheit zu haben. Sie stellt Sonnencreme und kalte Getränke zur Verfügung. Also das funktioniert hier schon ganz gut“, sagt Straßenbaumeister Oliver Steuer.
Morgens würden die Arbeiter das normale Tempo fahren und gegen elf, halb zwölf werde das an heißen Tagen etwas heruntergedreht. „Wenn man freie Baustellen hat, dann fängt man auch schon mal um halb sechs an, aber das kann man in so einer Wohnsiedlung nicht bringen.“ Auf der Baustelle seien etwa zehn Leute im Einsatz, bis Mitte September sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Teilweise würden die Anwohner auch Eis oder Getränke rausbringen, „die wollen ja auch, dass sie es vor der Haustür sauber haben“, sagt Steuer.
45 bis 50 Grad Celsius vor dem Pizza-Ofen
Mario Smajlaj steht beim Restaurant „La Romantica“ an der Neustraße hinter der Theke und bereitet eine Pizza zu. Das Thermometer über der Theke zeigt knapp 34 Grad an, vor dem Ofen dürften es 45 bis 50 Grad Celsius sein. Für Smajlaj eine ungewohnte Situation, da er einen Kollegen, der Urlaub hat, vertritt. „Noch geht es, aber wenn ich anfange, den Teig zu rollen, ist das schon anstrengend. Man fängt an zu schwitzen und es ist sehr stickig. Wenn mehrere Bestellungen reinkommen, musst du Gas geben. Aber Hauptsache, es sind keine Fliegen da. Die Wärme an sich kann man einigermaßen vertragen“, sagt Smajlaj.
Er selber würde nicht so viel schwitzen. „Der Kollege, der das regelmäßig macht, schwitzt unheimlich, der kann das nicht so gut vertragen.“ Die Resonanz bei den Kunden sei tagsüber an heißen Tagen eher nicht so groß. „Zum hier essen sowieso nicht. Da kommen die Leute eher ab 20 Uhr. Die meisten bestellen zum Mitnehmen.“ Überwiegend würden dann eher leichtere Gerichte von den Vorspeisen oder Salate bestellt.
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