Dinslaken. Gegen 16.45 Uhr gab die Stadtverwaltung Entwarnung. Die Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg war auf einem Feld an der Tackenstraße gefunden worden.
Die Entschärfung der Bombe, die an der Tackenstraße/Brinkstraße gefunden worden ist, ist erfolgreich gewesen. Gegen 16.45 Uhr gab die Stadtverwaltung Entwarnung. Die Bombe musste gesprengt worden, weil der Aufschlagzünder beschädigt war. Daher entschlossen sich der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Düsseldorf, das Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg lieber gezielt zu sprengen. Dafür war eine Grube ausgehoben und mit 300 Tonnen Sand aufgefüllt worden, wie die Pressestelle der Stadtverwaltung mitteilte. Mit dem Sand sollte verhindert werden, dass Reste der Bombe durch die Luft fliegen.
277 Personen mussten evakuiert werden
Die Stadt hatte über den Fund am Nachmittag informiert. Ursprünglich war die Entschärfung der 5-Zentner-Bombe für 15.30 Uhr geplant. Doch die Sprengung verzögerte sich. Anliegerinnen und Anlieger in der unmittelbaren Umgebung des Bombenfundes mussten zur Entschärfung ihre Häuser verlassen und durften sich nicht im Freien aufhalten. In diesem 250-Meter-Bereich waren nach Auskunft der Stadt 277 Anwohnerinnen und Anwohnern von der Evakuierung betroffen. Betroffen waren die Straßen Tackenstraße, Winkelstraße, Sterkrader Straße 15-46, Jägerstraße 1-3 sowie der Kappenberg.
Die Ordnungsbehörde hatte die Betroffenen aufgerufen, unverzüglich ihre Wohnung zu verlassen und sich zum Sammelplatz – Grundschule Am Weyer an der Hügelstraße 19 zu begeben. Dabei sollte an die Mund-Nasen-Bedeckung gedacht werden. Leider gelang die Evakuierung nicht so planmäßig wie gedacht, es dauert länger. Auch ein ICE wurde um 15.40 Uhr noch durchgelassen, alle anderen Nahverkehrszüge waren in den einzelnen Bahnhöfen verblieben – nichts ging mehr zwischen Oberhausen und dem Bahnhof Wesel. Dort in der Kreisstadt übrigens wurde fast zeitgleich eine Bombe entschärft.
Nachfragen bei der Verwaltung
Im weiteren 500-Meter-Bereich an der Tackenstraße galt luftschutzmäßiges Verhalten. Das bedeutet, die älteren Mitbürger werden es wissen: Wer sich im äußeren Kreis aufhält, darf Haus oder Wohnung nicht verlassen. Die Anwohner sollten sich vorsichtshalber in Räumen aufhalten, die vom Gefahrenort abgewandt sind. Auch sollten Räume mit großen Fensterfronten gemieden werden. Außerdem sei es wichtig, sich online oder übers Radio zu informieren.
Genau dies tat Gabriele Heitwerth. Seit kurzen erst wohnt sie in ihrem Haus an der Tackenstraße. Nur zwei Häuser trennten sie von der 250-Meter-Gefahrenzone. „Wir haben nur durch Zufall von der Bombenentschärfung gehört“, erzählt Gabriele Heitwerth. Ihr Mann hatte gerade die geleerte Mülltonne einholen wollen, als eine Nachbarin auf ihn zulief und ihm von den Maßnahmen erzählte. Das war 20 Minuten bevor die eigentliche Entschärfung vorgenommen werden sollte. Über das Internet hätten sie sich informiert, hätten bei Feuerwehr und Stadt nachgefragt, warum man ihnen nicht Bescheid gegeben hätte. „Erst da erfuhren wir, dass dies in der zweiten Zone nicht notwendig war“, so Heitwerth. Und dann, gegen 16.40 Uhr war es soweit – die Sprengung erfolgte. „Die Detonation haben wir bis zu uns gehört und auch die Erschütterung gespürt.“