Voerde. Tobias Giesing holte sich den Vogel – und die Königswürde beim Schützenfest des BSV Mehr-Ork-Gest. Seine Königin ist Christin Knipping.

Auch in Voerde, oder genauer in Mehr-Ork-Gest, konnte endlich nach zwei Jahren Pandemie-Pause wieder ein Schützenfest gefeiert werden. Und so wurden beim Königsschießen nach drei Jahren Amtszeit Königin Nicole Plewka und König Lars Wehrs abgelöst. Denn mit dem 303. Schuss holte Tobias Giesing beim Königsschießen den Vogel runter und regiert so als neuer Schützenkönig in Ork. Zu seiner Königin erwählte er Christin Knipping.

Zu seinen Throngefolge ernannten die beiden: 1. Paar Patrick Knipping und Katharine Schanzmann, 2. Paar: Kevin Cox und Hanna Horak, 3. Paar: Christian Knipping und Laura Ernsting, 4. Paar: Benedikt Ernsting und Nadine Liewald, 5. Paar: Bastian Kuckhoff und Pia Awater.

Die Ergebnisse des Schießens

175 Schützen waren am Samstag zum Vogelschießen, 16 zum Königsschießen angetreten. Zahlreiche Gäste verfolgten das Schießen, spornten die Kontrahenten an. Die einzelnen Preisträger nach Auskunft des Vereins: Kopf - Willi Knipping - 14. Schuss - 15.43 Uhr, Zepter - Klaus Kuckhoff - 17. Schuss - 1545 Uhr, Reichsapfel - Dominik Knipping - 65. Schuss - 16.06 Uhr, Linker Flügel - Michael Köster 137. Schuss - 16.35 Uhr, Rechter Flügel - Simon Becker - 216. Schuss - 17.09 Uhr, den Rumpf holte schließlich Tobias Giesing mit dem 303. Schuss - um 17.30 Uhr Herunter und beendete damit das Vogelschießen und das Königschießen.

Gestatten: der neue König

Der 30-jährige Tobias Giesing ist schon immer Vereinsmitglied, seine Königin Christin Knipping (25 Jahre) gehört dem Bürgerschützenverein seit 2018 an. Das Throngefolge setzt sich durch einen Kegelclub zusammen. Schon längere Zeit habe man den Wunsch gehabt, einmal gemeinsam in Ork zu regieren. Da man nun das richtige Alter jetzt erreicht habe, hatten sich die Freunde entschlossen, alles daran zu setzen und den Rumpf herunterzuholen. Zwei von ihnen bemühten sich dann auch um die Königswürde. Kein Wunder also, dass König Tobias Giesing besonders vom Zusammenhalt im Schützenverein Frohsinn Mehr-Ork-Gest angetan ist. Wie überhaupt das Miteinander in den drei Bauernschaften groß ist.

Das konnte man bereits im Vorfeld des Schützenfestes erfahren. Damit das Dorf schön geschmückt ist, machten sich 50 Jungbuben auf den Weg, um die Maien an die verschiedenen Nachbarschaften und Tankstellen zu verteilen. Am Ende der Tour ging es zum Schützenfestzelt, wo parallel das Zelt geschmückt wurde. Ein weiterer Höhepunkt des Festes – die Ehrung und das Gedenken an die Toten und den Krieg in der Ukraine. Dafür machten sich Samstagmorgen 175 Schützen und Schützinnen auf den Weg zum traditionellen Umzug durch die Ortschaften. Zum Gedenken an die verstorbenen Kameraden und Kameradinnen wurde ein Kranz am Ehrenmal in Spellen niedergelegt. Später konnten sich alle mit Erbsensuppe stärken.

So geht es weiter

Am heutigen, Montag, 30. Mai, geht das Orker Schützenfest mit dem Kaffeetrinken der Damen nebst Unterhaltungsprogramm ab 15.30 Uhr weiter. Ab 19.30 Uhr darf bei Clubsounds und Discofox getanzt werden.

>>Hintergrund: die Orker Schützen

Ein wenig Geschichte: 1855 schlossen sich Bewohner der drei Bauernschaften Mehr-Ork-Gest zusammen und gründeten 1859 den Junggesellenverein „Schützenverein von Mehr-Frohnsinn-Eintracht“. Daraus folgte nach dem Ersten Weltkrieg der heutige Verein „Frohsinn Mehr-Ork-Gest“. Bis heute kommen ein Großteil der rund 475 Mitglieder des Bürgerschützenvereins aus den drei Bauernschaften. Aber das Einzugsgebiet der Mitglieder erstreckt sich laut Verein über ganz Deutschland und sogar über die Grenzen hinweg..