Hünxe. Zum 4. Mal ging es am Sonntag nach zwei Jahren Corona-Pause im Brömmenkamp in Bruckhausen um den Raiffeisen-Cup. In vier Klassen wurde gestartet.

Die Wiese rund um den Spielplatz in der Brömmenkamp-Siedlung in Bruckhausen ist gefüllt. Es riecht nach Bratwurst, Zuckerwatte – und Motoröl. Denn hier findet an diesem Sonntag der 4. Raiffeisen Cup im Bobby-Car-Rennen statt. In vier Altersgruppen und Klassen können junge und alte Fans des Kindergefährts ihr Können auf der Strecke und beim Tüfteln beweisen – auch das schönste Bobbycar bekommt einen Preis.

Um 10 Uhr ist der Start der Kindergartenkinder, die sich schon lange auf diesen Tag freuen. Besonders üben mussten sie dafür nicht, sagt Paul, der am Ende auf dem vierten Platz landet, „schließlich fahren wir im Alltag schon genug auf den Gefährten“.

Genau das ist auch einer der Hintergedanken des Veranstalters. Mathias Scheithauer ist 46 Jahre alt und ist früher auf dem Brömmenkamp Seifenkisten-Rennen gefahren. „Das war eine tolle Zeit“, die er nach seinem Umzug zurück nach Hünxe wieder aufleben lassen wollte. Da das Seifenkisten-Rennen allerdings immer mit viel Aufwand verbunden ist und den Besitz von genügend Material voraussetzt, beschloss er, auf Bobby Cars umzusteigen. „So eine Kiste hat doch jeder im Keller“, sagt er und scheint damit recht zu haben.

So viele Anmeldungen wie noch nie

In diesem Jahr gab es so viele Anmeldungen von Kindern wie noch nie. 70 meldeten sich vorab an, weitere Anmeldungen kamen kurzfristig am Veranstaltungstag hinzu, sodass mehr als zwei Klassen gebildet werden konnten. Das Rennen findet im K.o.-System statt. In Kleingruppen nach Größe werden Sieger ermittelt, die sich dann vom Achtelfinale weiterarbeiten. So herrscht über lange Zeit Spannung an der Rennstrecke, bis die Kinder abgefahren sind und zu einer der weiteren Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten auf der Wiese am Brömmenkamp eilen.

Miriam Wiberny schwenkt die Zielflagge. Der 4. Raiffeisen-Cup am Brömmenkamp stieß auf große Resonanz.
Miriam Wiberny schwenkt die Zielflagge. Der 4. Raiffeisen-Cup am Brömmenkamp stieß auf große Resonanz. © FUNKE Foto Services | Gerd Hermann

An diesem Tag sind sie nicht zu stoppen. Neben jungen Profifahrern gehen allerdings auch ältere an den Start. Einige Tüftler haben sich an ihre Bobby Cars gemacht und ein bisschen herumgeschraubt. Für die Tuning-Klasse, die am Nachmittag startet, müssen bestimmte Regeln wie die Erhöhung des Lenkrads und die Verstärkung der Achse eingehalten werden. Wer auf Regeln keine Lust hat, probiert sich in der Freestyle-Klasse aus.

Hier gibt es keine Regeln, außer, auf eine gewisse Sicherheit der Zuschauenden zu achten. Deswegen müssen Phillip Moll und Alessio Ginaldi, beide 15, auch noch kurzfristig etwas Schaumstoff an ihre Metall-Stoßstange anbringen. Die beiden sind bei der Jugendfeuerwehr Hünxe und haben 30 Stunden an ihrer verbesserten Bobby-Car-Version gearbeitet. Nach einer 3D-Skizze am Computer haben sie fertige Teile im Internet bestellt und sogar herstellen lassen. Nun hoffen sie auf ein gutes Ergebnis. Nur ob ihr Fahrzeug die Startrampe unbeschadet überlebt, wissen sie noch nicht.

Das Bobby-Car-Rennen werde auch in den nächsten Wochen noch Thema sein, weiß Mathias Scheithauer. Auch das freut ihn an der Arbeit rund um die Veranstaltung. „Es bringt Menschen zusammen und schafft eine Gemeinschaft vom Tag der Vorbereitung an.“ Um die zehn Ehrenamtlichen treffen sich seit Anfang des Jahres, um zu planen und vorzubereiten. Für verschiedene Aufgaben bei der Veranstaltung kamen noch Helfer wie die Hünxer Landfrauen oder das Jugendheim Bruckhausen dazu. Dafür ist Scheithauer sehr dankbar.

Erlöse für einen guten Zweck

Zudem sei der Tag nicht ohne die zahlreichen Sponsoren – allen voran der Raiffeisen-Markt und unter der Schirmherrschaft durch den Verein zur Förderung der Dorfgemeinschaft Bruckhausen – umsetzbar gewesen. Dadurch sind auch die Preise für die Gewinner und das Spenden der Erlöse an einen guten Zweck möglich.

Für die Kinder gibt es Kettcars zu gewinnen und für die Tüftler unter anderem einen Gasgrill. Für alle Teilnehmenden gibt es Urkunden und Medaillen. Dass die Fläche rund um den Brömmenkamp an diesem Sonntag so voll ist, bestätigt Scheithauer und sein Team in ihrer Arbeit. „Man merkt, dass die Leute wieder rauswollen“, sagt er und zeigt sich sichtlich zufrieden mit dem Tag.