Voerde. Das „Büro Stadtverkehr“ stellte im Rathaus etwa 20 Bürgerinnen und Bürgern seine Vorschläge für das Radwegekonzept vor. Pläne wurden diskutiert.

Knapp zwei Jahre nach der ersten Vorstellung durch die Politik fand die zweite Bürgerbeteiligung zum Radverkehrskonzept statt, das die Stadt Voerde zusammen mit Planern vom „Büro Stadtverkehr“ aus Hilden im Rathaus vorstellte. Rund 20 Bürgerinnen und Bürger kamen zu der Veranstaltung und hatten diverse Vorschläge und Anregungen mitgebracht. Bei der 2020 durchgeführten Online-Beteiligung waren bereits 311 Ideen der Anwohner zu den Themen Sicherheit, baulicher Zustand, Netzlücken, Wegweisung und weiterer Punkte eingegangen.

Das „Büro Stadtverkehr“ hat seitdem ein Netzkonzept entwickelt, das unter anderem insgesamt 45 Maßnahmenvorschläge bei verschiedenen Knotenpunkten sowie 46 bei Radverkehrsanlagen vorsieht. Dazu kommen einige sogenannte „flankierende“, also ergänzende Maßnahmen. Zur Veranschaulichung führten Lennart Bruhn und Mira Isfort vom Planungsbüro einige Beispiele an.

Auf der Mehrstaße, die einen wichtigen Verbindungsweg von Spellen zum Stadtzentrum darstelle, soll ein neuer Geh- und Radweg von 2,50 Metern Breite sowie ein dazugehöriger Sicherheitsstreifen von 1,75 Metern gebaut werden. Diese Maßnahme soll zu einer deutlichen Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen. Aktuell wird der Verkehr bei hohen Geschwindigkeiten des Kfz-Verkehrs auf der Fahrbahn geführt.

Dazu gibt es die Überlegung, die Mittelstraße zu einer Fahrradstraße zu erklären, auf der der Fahrradverkehr Vorrecht hat. Außerdem soll die Radverkehrsanlage auf der Bahnhofstraße, deren Breite unzureichend sei und deren Zustand von einem Anwohner als „katastrophal“ bezeichnet wurde, ausgebaut werden.

Weiterhin soll am Knotenpunkt Frankfurter Straße/Breiter Deich eine Querungshilfe oder eine Ampelanlage errichtet werden. Als Begründung führen die Planer die schlechte Einsehbarkeit des Kurvenbereichs, ein verringertes Sicherheitsempfinden durch die hohen Geschwindigkeiten des Kfz-Verkehrs sowie die fehlende Querungsmöglichkeit an. Zusätzlich soll der gemeinsame Geh-und Radweg ausgebaut werden.

Nach dem Vortrag luden die Planer die Bürgerinnen und Bürger ein, die auf Stelltafeln präsentierten Pläne zu diskutieren. Dabei zeigte sich, dass die Anwohner nicht mit allen Plänen des Konzepts glücklich waren. Beispielsweise solle auf der Bahnhofstraße statt eines Neubaus des Geh- und Radweges die Fahrbahn grundsätzlich verbreitert und ein Schutzstreifen für die Radfahrenden angelegt werden.

Radwege sanierungsbedürftig

Ein weiteres großes Anliegen war den Teilnehmern, dass der Fahrradweg hinter der Steag in Richtung Eppinghoven verlängert wird, da man dort entweder über die Straße fahren oder in Richtung Deich ausweichen müsse. Darüber hinaus merkten die Anwesenden an, dass einige Fahrradwege im Stadtgebiet sanierungsbedürftig seien, die in dem Konzept aber nicht auftauchen. Insgesamt gab es noch viel Diskussionsbedarf, doch Besucher Wolfgang Maier bedankte sich bei den Vertretern der Stadt und dem Planungsbüro für die Arbeit, auch wenn er noch nicht begeistert sei.

Wie Nicole Johann, die erste Beigeordnete der Stadt, bilanzierte, habe man ganz viele Ideen bekommen und man werde den Blick in die Zukunft ganz sicher gemeinsam wagen. „Viele Maßnahmen können und sollen in die Umsetzung gehen. Entscheidend ist, dass wir das Konzept im Sommer bekommen, so dass wir das im dritten Sitzungszug mit der Politik und auch in einer öffentlich Sitzung noch einmal vorstellen werden.“

Es müsse geschaut werden, welche Maßnahmen am dringendsten seien. Und dann müsse entschieden werden, welche „Maßnahmen wir tatsächlich für die Bürgerschaft umsetzen“.