Voerde. Neben der Alu-Hütte in Emmelsum soll ein Logistikpark entstehen. Bis es soweit ist, sind noch Fragen zu klären. Konzept im Rathaus vorgestellt.
In einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung sowie des Ausschusses für Stadtentwicklung der Stadt Voerde wurde über eine Änderung des Flächennutzungsplans diskutiert. Dabei geht es um die Errichtung eines Logistikparks im Hafen Emmelsum. Dazu stellte die Firma Greenfield mit Sitz in Düsseldorf, die ein Zugriffsrecht auf die etwa 180.000 Quadratmeter große Fläche hat, im Rathaus ihr Planungskonzept vor.
Das Unternehmen, das sich auf den Bau von Logistik- und Industrieimmobilien spezialisiert hat, sieht vor, etwa 75.000 Quadratmeter Lager- und Produktionsflächen zu errichten, dazu kommen 6700 Quadratmeter Büro- und Sozialflächen, 7500 Quadratmeter Mezzanineflächen (Arbeits- und Büroflächen, welche sich auf Zwischenetagen oberhalb der Hallenflächen befinden und flexibel ausgebaut werden können), sowie rund 420 Parkplätze.
In dem Komplex sollen bis zu sieben Unternehmen als Mieter Platz finden können. Aktuell arbeitet Greenfield an anderen Standorten bereits unter anderem mit Porsche, Daimler sowie Kühne + Nagel zusammen.
500 bis 600 Arbeitsplätze
Als mögliche Nutzung für den Logistikpark hat Greenfield zum Beispiel ein Import- und Exportzentrum für Automotive, einen Standort für Exportverpackungen + Komponenten-Montage, ein Importzentrum für Food und Consumer-Produkte, die Produktion und Vormontage in Hafennähe sowie E-Commerce mit einem hohen Anteil an Container-Import im Blick. Wenn alles nach Plan laufe, solle Anfang nächsten Jahres der Satzungsbeschluss für den Bau erfolgen, sagte Greenfield-Geschäftsführer Christian Kühn, der die Pläne im Rathaus vorstellte.
Auf einige Fragen der Ausschussmitglieder, zum Beispiel, wie viele Container im Logistikpark künftig umgeschlagen werden würden, welche und wie viele Arbeitsplätze entstehen würden und wie das Verkehrsaufkommen geregelt werden soll, konnte Kühn (noch) keine klare Antwort geben.
„Da müssen wir abwarten, bis wir bauen können“, betonte der Geschäftsführer. Schätzungen aus dem Konzept gehen von einer Umschlagskapazität von 2500 bis 3000 Containern jährlich sowie der Schaffung von 500 bis 600 Arbeitsplätzen aus.
Beschlussfassung vertagt
Uwe Goemann, Fraktionsvorsitzender der SPD, äußerte sich skeptisch: „Wir sollen Ihnen jetzt quasi einen Freifahrtschein erteilen für etwas, wo wir gar nicht genau wissen, was dort hinkommt.“ Kühn konterte, dass man bei solchen Vorhaben oftmals erst kurzfristig wisse, wie die konkrete Planung aussehen könne und man erst beim Feststehen des Baus mögliche Kunden akquirieren könne.
Frank Steenmanns von der CDU fragte, wie viel Gewerbesteuer aus dem Logistikpark letztendlich bei der Stadt Voerde hängen bleibe, denn „die Stadt hat in den letzten Jahren sehr viele Gewerbeflächen entwickelt, aber die Gewerbesteuer stagniert. Was bleibt für den Haushalt?“
Insgesamt stellten die Ausschussmitglieder fest, dass es noch sehr viele Fragen bezüglich des Logistikparks gebe und sie konnten sich zu keiner Entscheidung durchringen. Der Stadtentwicklungsausschuss vertagte die Beschlussfassung zur Beteiligung der Öffentlichkeit auf die nächste Sitzung am 22. März.