Voerde. Auf Initiative der Kolpingsfamilie soll es monatlich zwei Treffen geben. Vorsitzender Martin Kuster freut sich über Resonanz bei den Helfern.

Neben Hünxe und Dinslaken gibt es nun auch in Voerde ein Repair-Café, wo zum Beispiel alte Elektrogeräte, Fahrräder oder auch Kleidungsstücke repariert werden, die Mängel aufweisen oder kaputt sind. Auf Initiative der Kolpingsfamilie Voerde, die erst im Dezember 2018 gegründet wurde, ist die Idee entstanden. „Vor rund zwei Monaten kam die Überlegung auf, das zu machen, da es ja in Hünxe und Dinslaken ein Repair-Café gibt und ich mich umgehört habe, ob das in Voerde auch der Fall ist. Als ich gemerkt habe, dass es hier so etwas noch nicht gibt, haben wir uns mit dem Vorstand zusammengesetzt, um die Idee umzusetzen“, erklärt Martin Kuster, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Voerde.

Da die Kolpingsfamilie ihre Wurzeln im Handwerk habe, würde ein Repair-Café auch gut passen. „Wir haben viele Anfragen von Menschen bekommen, die spontan bereit waren, mitzumachen und wir waren wirklich überrascht, dass es so einen tollen Anklang fand“, ist der Initiator begeistert. Es hätten sich innerhalb von acht Wochen 20 Personen gefunden „und es melden sich immer noch weitere“. Man habe sich auch schon bei Treffen Tipps und Anregungen von Leuten geholt, die beispielsweise schon im Dinslakener Repair-Café tätig seien.

„Wir wollen vor allem ein Bewusstsein dafür schaffen, dass man nicht alles wegwirft. Wir geben keine Garantie dafür, dass wir alles repariert bekommen, sondern eher, dass man etwas Spaß daran bekommt, Sachen wertzuschätzen und erst einmal zu schauen, ob man noch etwas daraus machen könnte. Wir sind kein Service-Betrieb und idealerweise steckt die Idee dahinter, mit den Leuten zu reparieren“, betont Kuster. Dazu seien unter den Helfern auch erfahrene Leute, die teilweise gelernte Elektriker seien oder zum Beispiel auch Fernsehtechniker.

Viele Helfer aus Beruf ausgeschieden

Die meisten der Helfer seien gerade altersbedingt aus ihrem jeweiligen Beruf ausgeschieden und es sei die Frage „was jetzt?“ aufgekommen. Ralf Ferdinand, der früher in einem Kraftwerk gearbeitet hat und sich bei der ersten „Schicht“ mit der Reparatur einer Küchenmaschine befasste, scherzte: „Ich könnte jetzt einfach sagen, meine Frau hat mich rausgeschmissen.“ Die aber habe gesagt: „Geh und suche dir eine Arbeit, bevor du mir auf den Geist gehst.“

Für die Anfangszeit habe man schon viele Anfragen für Reparaturen bekommen und „wir hoffen, dass sich das dann auch über einen längeren Zeitraum halten wird“. Für die Ausstattung des Cafés habe man 1000 Euro Zuschuss vom Land bekommen, „damit konnten wir wirklich nur dringende Sachen anschaffen. Nun haben wir noch eine Finanzspritze von der Sparkasse erhalten, womit wir unter anderem Luftreiniger kaufen konnten, die uns in nächster Zeit noch gute Dienste leisten werden“. Darüber hinaus „konnten wir einige elektrische Werkzeuge anschaffen, wobei diese Mittel noch nicht aufgebraucht sind, weil wir uns erst einmal einen Überblick verschaffen müssen, was wir alles benötigen“, so Kuster. Man würde aber auch gerne Sachspenden annehmen, „wenn Leute noch Werkzeug übrig haben, das wir gebrauchen können“.

Die Ersatzteile für die jeweiligen Maschinen müssten die Leute allerdings selbst besorgen. „Wir wollen keinen Handel hier aufmachen. Wir werden Tipps geben, wo man die Sachen besorgen kann, aber bei uns werden nur die Reparaturen durchgeführt“, merkt Martin Kuster an.

Öffnungszeiten und Hintergrund

Das Repair-Café in Voerde hat jeden ersten Dienstag im Monat von 10 bis 14 Uhr und jeden dritten Donnerstag im Monat von 18 bis 21 Uhr geöffnet. Die Treffen finden im Maximilian-Kolbe-Haus, Spellener Straße 60, in Friedrichsfeld statt.

Das Kolpingwerk Deutschland ist ein katholischer Sozialverband mit bundesweit mehr als 215.000 Mitgliedern in rund 2300 Kolpingsfamilien, davon etwa 37.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Bereich der Kolpingjugend (Zahlen Stand: Juli 2021). Es ist Teil des Internationalen Kolpingwerkes und des Kolpingwerkes Europa.