Dinslaken/Hünxe. Windräder werden in diesem Jahr umgerüstet. Die Anlagen blinken dann nur noch, wenn sich ein Flugzeug nähert. Die Kosten tragen die Eigentümer.
Bereits Anfang 2020 hatte die Bundesregierung beschlossen, dass eigentlich bis zum 30. Juni des vergangenen Jahres alle Windräder über 100 Meter Höhe die „Bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung“ erhalten sollen, also nur blinken, wenn sich beispielsweise ein Flugzeug nähert und nicht Tag und Nacht durchgehend. Dass diese Änderung sich verzögern werde, war abzusehen, da sich die Verantwortlichen über die kurze Zeitspanne beklagten. Doch nun hat der Landesverband Erneuerbare Energien bekannt gegeben, dass bis zum Ende dieses Jahres alle Windräder in NRW, insgesamt rund 1600, umgerüstet werden sollen. Dazu gehören auch die acht Windenergieanlagen, die in Lohberg und in Hünxe stehen.
Gesetzgeber war sehr offensiv mit der Vorgabe
Michael Häsel, Kämmerer der Gemeinde Hünxe und kaufmännischer Geschäftsführer des Windparks Hünxe: „Die Genehmigung für die Umrüstung ist erteilt und der Auftrag ist, soweit ich weiß, auch schon vergeben worden. Wie lange es allerdings dauern wird, bis das auch ausgeführt wird, kann ich nicht genau sagen. Der Gesetzgeber war da sehr offensiv mit der Vorgabe, das umzusetzen, hat dabei aber, glaube ich, nicht bedacht, welch ein Aufwand dahinter steckt. Außerdem gilt das ja für alle Windräder in Hünxe und das ist ein Riesenkonglomerat. Es dürfte sich noch eine Weile hinziehen“.
Module werden eingesetzt
Die RAG Montan Immobilien, die an allen acht Windrädern beteiligt ist, äußert sich folgendermaßen: „Alle acht Windräder, die die RAG Montan Immobilien gemeinsam mit anderen Unternehmen in Beteiligungsgesellschaften betreibt, werden bis zum Jahresende 2022 umgerüstet. Dazu werden bei den Anlagen besondere technisch Module eingesetzt, die erkennen, wann sich ein Flugzeug nähert.“ Die Module arbeiten mit der sogenannten Transpondertechnik, einer funkbasierten Kommunikationstechnik, das eingehende Signale aufnimmt und automatisch beantwortet beziehungsweise weiterleitet. Also in diesem Fall erkennt sie ein herannahendes Flugzeug und schaltet das Warnlicht an und anschließend wieder ab. Dadurch werden die Leuchtzeiten in Spitze bis zu 98 Prozent reduziert.
Mehrere Windräder werden von einem Modul gesteuert
Außerdem: „Die reine technische Umrüstung beziehungsweise der Einbau der Module ist weniger kompliziert. Der Aufwand bestand erstens in der Entwicklung der Technik und der Umsetzung in die Praxis, zum Beispiel benötigt jedes Windrad ein eigenes Modul beziehungsweise können mehrere eng beieinander stehende Windräder von einem Modul gesteuert werden. So wird es in den betreffenden Windparks Hünxe und Hünxer Heide umgesetzt.“ Die Umrüstung würde je Windrad zwischen 40.000 und 50.000 Euro kosten, die die Gesellschaften tragen würden. Öffentliche Fördermittel dafür gäbe es keine.