Dinslaken. In Dinslaken im Bereich der Trabrennbahn und der Claudiastraße sind rund 400 Bäume umsturzgefährdet und müssen gefällt werden.
Die Stadt Dinslaken muss insgesamt rund 400 umsturzgefährdete Bäume im Stadtgebiet fällen. Betroffen sind die Claudiastraße sowie der Bereich entlang der Straßenbahntrasse an der Trabrennbahn.
An der Claudiastraße müssen 42 Bäume entfernt werden, weil sie umsturzgefährdet sind. Es sind Ulmen-Hybriden mit dem Namen Dodoens. Dabei handelt es sich laut Stadtverwaltung um Veredelungen, eine Kombination zweier verschiedener Sorten, die durch einen starken Wurzelbereich und eine schlanke Krone besonders stabil sein sollte. Gepflanzt wurden sie vor 30 Jahren. „Heutzutage zeigt sich bundesweit, dass diese Sorte Risiken in sich birgt,“ so die Stadt Dinslaken. Der untere Teil des Baums wächst schneller als der obere und es entstehen Risse und Faulstellen, die von außen nicht sichtbar sind. Dadurch können die betroffenen Bäume „ohne Vorwarnung“ umfallen, wie es in mehreren Städten – und auch in Dinslaken – bereits geschehen ist. Um dieses Risiko zu beseitigen, werden die 42 Ulmen-Hybriden an der Claudiastraße im Februar entfernt. Im Anschluss werden die Schäden in den betroffenen Bereichen behoben.
Radweg wird auf die Straße geführt
Da die Claudiastraße in einer Tempo-30-Zone liegt, wird der Radverkehr bereits auf der Straße geführt. Die vorhandenen Radwege sind nicht mehr erforderlich, werden zurückgebaut und den Gehwegen zugeschlagen. Diese erhalten auf der gesamten Breite eine neue Pflasterung. Im Herbst wird die Stadtverwaltung dann 32 Ersatzpflanzungen in vergrößerten Grünstreifen entlang der Claudiastraße und 15 im Bereich des Biotops vornehmen. Insgesamt stehen an der Claudiastraße aktuell 193 Bäume.
Trabrennbahn: Etwa ein Drittel der Bäume krank
Nicht nur an der Claudiastraße geht derzeit von zahlreichen Bäumen eine „akute Gefährdung“ aus, sondern auch – und in deutlich größerem Ausmaß – ist dies im Umfeld des Trabrennbahn-Areals der Fall, so die Stadt. Etwa 400 der 1600 Bäume vor allem im Gehölzstreifen entlang der Straßenbahn-Trasse weisen „starke Vitalitätsschäden“ auf: Rußrindenkrankheit, Zunderschwamm, Weidenbohrer und flacher Lackporling wurden gefunden. Bei den betroffenen Bäumen wurde eine „stark erhöhte Gefährdung“ durch die holzzerstörenden Schädlinge festgestellt und es bestehe ein „sehr hoher Handlungsbedarf“. Der nördliche Teil der Gehölzstruktur habe sich auf der mittlerweile nicht mehr erkennbaren Tribünenanlage entwickelt und daher nicht ausreichend Untergrund, um sich mit den Wurzeln ausreichend zu verankern.
Keinerlei Zusammenhang mit Entwicklung des Areals
Die Stadt betont ausdrücklich, dass die Fällarbeiten an der Trabrennbahn „in keinerlei Zusammenhang mit der Entwicklung des Areals“ stehen. Im Gegenteil: Ein zentrales Ziel der Entwicklung sei, bestehende Grünstrukturen größtmöglich zu bewahren und das Trabrennbahn-Areal insbesondere auch unter klimatischen und ökologischen Aspekten zukunftsfähig zu entwickeln.
Im vergangenen Jahr sei der vorhandene Baumbestand vermessen worden. Die Baumstandorte sowie Kronendurchmesser und Art wurden bestimmt. In den Folgemonaten wurde darauf aufbauend eine Zustandsbewertung der rund 1600 Bestandsbäume durchgeführt. Dabei wurden die teils starken Vitalitätsschäden festgestellt und es wurden Vertreter der zuständigen Naturschutzverbände zu einem Ortstermin eingeladen, um sich über die Situation zu informieren und frühzeitig einzubinden.
30 Bäume werden eingekürzt
Die Fällarbeiten werden im Februar durchgeführt. Nach Möglichkeit werden Einzelbäume lediglich eingekürzt, um Lebensraum für verschiedene Arten zu erhalten. So werden bei 30 Pappeln die Stämme fünf Meter hoch stehengelassen. Die Fällarbeiten werden ökologisch begleitet, um die Einhaltung von Auflagen der Naturschutzbehörde sicherzustellen sowie auf die Unversehrtheit geschützter Arten oder einzeln geschützter Individuen achtzugeben.
Im Zuge der Entwicklungsmaßnahme auf dem Trabrennbahn-Areal, werden die Bäume entsprechend ihrer ökologischen Wertigkeit in neuen Grünstrukturen auf der Fläche ausgeglichen. Die ökologische Wertigkeit wurde durch ein externes Fachplanungsbüro in einem Gutachten ermittelt. Entlang der Straßenbahntrasse soll dann „eine zukunftsfähige Grünstruktur“ entstehen.
Das sagt die Bürgermeisterin
„Ich bin dankbar für den intensiven Austausch mit den Naturschutzverbänden BUND und NABU, die sich vor Ort auch ein Bild gemacht haben und im engen Austausch mit den Kolleg*innen des Fachbereiches stehen, um den Schaden für Pflanzen und Tiere so gering wie möglich zu halten“, betont Dinslakens Bürgermeisterin Michaela Eislöffel. „Selbstverständlich sorgen wir vor Ort und im Stadtgebiet für Ausgleichspflanzungen.“