Die neue Gestaltungssatzung für Dinslaken-Lohberg sollte einen Kompromiss zwischen Denkmalschutz und Lebensrealität finden.

Dass Geld in den Stadtteil Lohberg investiert wird, ist eigentlich eine gute Nachricht. Nur dass es in diesem Fall aber von den Bürgern investiert werden müsste, um Anbauten, Überdachungen, Eingangsstufen, Solarelemente, Zäune abzureißen und damit einen Zustand wiederherzustellen, der der Optik und Wohnqualität von vor 100 Jahren entspricht. Das ist schwer zu vermitteln.

Die Bauten stehen teils bereits seit Jahren – wurden aber ohne Genehmigung erstellt. Dass die Stadt sie lange geduldet hat, kommt zwar keiner Legalisierung gleich. Aber die Behörde muss sich schon fragen lassen, warum sie so lange weggeschaut hat. Bei der Neufassung der Gestaltungssatzung sollte nun ein pragmatischer Kompromiss zwischen Denkmalschutz und der Lebensrealität gefunden werden. Es gilt, den Charakter Lohbergs zu erhalten – ohne seine Bewohner zu vergraulen.