Dinslaken/Voerde/Hünxe. Wegen überlasteter Labore liegen dem Kreis noch nicht die Ergebnisse der Schülertests von Montag vor. Schulklassen mussten zuhause bleiben.

Zum Schulstart nach den Ferien wurde die Testpflicht erweitert. Seit Montag müssen alle Schüler, auch geimpfte und genesene, regelmäßig auf Corona getestet werden. Wie viele Schüler im Kreis Wesel insgesamt am ersten Schultag positiv getestet wurden, dazu lagen dem Kreis Wesel auch am Mittwoch noch keine abschließenden Zahlen vor. Bis Mittwoch, 16 Uhr, seien dem Kreis Wesel 70 positive PCR-Testergebnisse aus den Schultestungen gemeldet worden.

„Aufgrund der hohen Anzahl an Testungen am Montag kann es dazu kommen, dass vereinzelte positive Ergebnisse von den Laboren zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gemeldet werden konnten“, erklärte der Kreis Wesel. Auch das NRW-Schulministerium rechne erst gegen Ende der Woche damit, die Situation abschließend auswerten zu können, sagt Michael Maas, Vorstandsmitglied im Bereich Gesundheit des Kreises Wesel. Der Engpass in den Laboren hat auch dazu geführt, dass vereinzelt Klassen am Dienstag daheim bleiben mussten.

Corona-Tests an Grundschulen

An der Bruchschule in Dinslaken blieben Dienstag die Kinder von vier Schulklassen zuhause, weil die Pooltests positiv ausgefallen sind, die Ergebnisse der PCR-Einzeltestungen aber am Dienstagmorgen noch nicht vorlagen. Die Schule hat den betroffenen Kindern Arbeiten für zu Hause aufgetragen.

Viele Eltern hatten sich an die Bitte des Kreises Wesel gehalten und ihre Kinder vor dem ersten Schultag bereits privat testen lassen. Zusammen mit den Schülertestungen am Montag in der Grundschule selbst waren letztendlich sechs Kinder positiv. Für die Bruchschule, an der es bislang kaum Coronafälle gab, sei das viel, so Schulleiterin Andrea Köppen. Die betroffenen Eltern, die an diesem Tag erneut eine Betreuung für ihre Kinder organisieren mussten, „haben sich verständnisvoll gezeigt“, so Andrea Köppen. Die Schule sei auch weiterhin darauf eingerichtet, die Kinder sowohl vor Ort als auch im Homeschooling zu unterrichten.

An der Astrid-Lindgren-Schule Voerde und der Grundschule Friedrichsfeld gab es jeweils drei positive Tests. Die Hagenschule Dinslaken sowie die Erich-Kästner-, Otto-Willmann- und Regenbogenschule in Voerde konnten entspannt in den Januar starten: alle Tests negativ.

Tests an weiterführenden Schulen

Anders als an den Grundschulen müssen die Selbsttests an den weiterführenden Schulen nicht im Labor untersucht werden, die Ergebnisse liegen nach einer Viertelstunde auf dem Tisch. Nur positive Ergebnisse der Schnelltests müssen per PCR-Test bestätigt werden. An der Ernst-Barlach-Gesamtschule (EBGS) Dinslaken meldeten Eltern schon vor Schulbeginn am Montag 21 positive Testungen, so Schulleiter Hans-Ulrich Wangerin. Zwei weitere Schüler seien dann bei der schulischen Testung positiv ermittelt worden. Für den Schulleiter ist das ein Beleg dafür, dass die Schulen nicht der primäre Ort sind, an dem sich die Schüler infizieren: „In den Familien und in der Freizeit ist die Ansteckungsquote sehr hoch, in der Schule nicht“, so Wangerin. Im gesamten Zeitraum zwischen Herbstferien und Weihnachtsferien etwa habe es an der EBGS insgesamt 21 positive Schultestungen gegeben. „Dieser Vergleich macht das deutlich. Im privaten Bereich 21 positive Testungen an einem Tag, so viele wie im gesamten Zeitraum zwischen Herbst und Weihnachten bei Schultestungen“, so Wangerin. Am Mittwoch kam an der EBGS keine weitere Infektion hinzu.

Am Otto-Hahn-Gymnasium Dinslaken etwa gab es am ersten Schultag vier positive Selbsttests und zusätzlich sieben telefonische Meldungen über positive Vorab-Testungen in den Familien, so Schulleiterin Astrid Weidler. „Elf insgesamt sind bei uns ein eindeutiger Anstieg,“ sagt sie. In der Woche vor Weihnachten habe es insgesamt drei positive Tests gegeben, in den Wochen davor gab es keinen oder maximal einen positiven Test. Am Mittwoch wurde erneut getestet – und keine weitere Infektion festgestellt. „In unserem Kollegium sind 95 Prozent doppelt geimpft und diese 95 Prozent sind sogar vor Weihnachten schon geboostert, das lässt mich hoffen, dass die Quarantäne-Maßnahmen das Kollegium nicht ‘lahm legen’“, so die Schulleiterin. Für die Schülerschaft erhofft sie sich „wenn, dann nur sehr milde Krankheitsverläufe“.

Am Theodor-Heuss-Gymnasium in Dinslaken wurden drei Schüler zum Schulstart positiv getestet. „Das ist nicht viel“, findet Schulleiter Thomas Nett, der mit mehr Fällen gerechnet hatte. Sieben weitere Fälle seien durch vorherige Tests im familiären Umfeld ermittelt worden. Vor den Weihnachtsferien gab es keine oder mal ein positives Testergebnis an seiner Schule, allerdings seien jetzt doppelt so viele Schüler getestet worden wie sonst. Um einen Trend daraus abzulesen, sei es noch zu früh, so Thomas Nett – er will für eine Interpretation der Zahlen die Testergebnisse am Freitag abwarten.

An der Gesamtschule Hünxe gab es „einen deutlichen Anstieg bei den Coronazahlen gegenüber der Zeit vor den Ferien“, so Schulleiterin Dr. Silke Krämer. Genaue Zahlen wollte die Schule nicht veröffentlichen.

An den weiterführenden Schulen der Stadt Voerde wurden sechs Schüler (Gymnasium Voerde) beziehungsweise zwei Schüler (Comenius-Gesamtschule) positiv getestet, teilt die Stadt Voerde mit.

Der Leiter des Gustav-Heinemann-Gymnasiums Dinslaken-Hiesfeld, Daniel Tiszay, zeigte sich erleichtert: nur negative Tests zum Schulstart – „obwohl ja neuerdings alle getestet werden müssen, auch die geimpften und genesenen Personen“. Auch Heike Tuda, Leiterin der Realschule Dinslaken, freute sich, dass an ihrer Schule kein Kind positiv getestet wurde und auch nur wenige aufgrund privater Tests daheim geblieben sind. Auch vor den Ferien habe es schon kaum Infektionen an der Schule gegeben.