Dinslaken. Bald soll die 2G-Plus-Regel auch in der Gastronomie gelten. Für viele Dinslakener Betriebe bedeutet das weniger Kunden. Das sagen Gastronomen.
Im Alt Hiesfelder Kaffeestübchen stehen mehrere lange Holztische, wie gemacht für Jubiläen, Geburtstage und Tauffeiern, wie es sie 2019 noch gegeben hat. Doch statt vielen Familien sitzen seit Ausbruch der Pandemie nur noch einzelne Gäste an den Tischen - und in Zukunft könnten es noch weniger werden. Denn die Regierung hat beschlossen, die 2G-Plus-Regelung nun auch auf Gastro-Betriebe auszuweiten. Damit hätten nur noch Geimpfte und Genesene mit gültigem Testnachweis die Möglichkeit, ein Restaurant oder Café zu besuchen. Von der Testpflicht ausgenommen sind Geimpfte oder Genesene, die sich haben boostern lassen.
Die alte Verordnung gilt nur noch bis einschließlich Mittwoch, 12. Januar, - damit könnte die 2G-Plus-Regel für die Gastronomie noch diese Woche in Kraft treten.
Nicht in allen Städten sinnvoll
„In großen Studentenstädten mag das ja funktionieren, junge Leute können sich gleich für das Fitnessstudio und den Cafébesuch testen lassen“, sagt Inhaberin des Kaffeestübchens Beate Seidler. In einer Stadt mit so vielen Senioren, wie Dinslaken, sei das aber nicht so einfach möglich: „Den Aufwand sich testen zu lassen, werden die wenigsten in Kauf nehmen.“
Ähnlich sieht das Mimmo Urgesi, vom Restaurant Al-Trullo. „Was soll ich dazu sagen, die Umsätze werden weniger und weniger“, fasst er zusammen. Für ihn, aber vor allem für seine Gäste, sei es nervenaufreibend. „Für den Gast tut mir das richtig weh. Alles wird komplizierter“, sagt Urgesi.
Viele Gäste hätten sich darauf eingestellt, sie könnten mit der Coronaimpfung auch am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, sagt Stephan Krippl, Restaurantleiter bei Zorbas. „Und jetzt kriegen sie wieder eine neue Regel aufgebrummt“, sagt er. Dass geimpfte Personen sich zusätzlich testen sollen, hält er für übertrieben. Und gerade in den lauen Monaten nach den Feiertagen, in denen ohnehin wenig Kundschaft da ist, komme die Regel auch für die Restaurants ungelegen.
Umsatzeinbußen hängen von Kundschaft ab
Was der Gastronomie noch helfen könnte, sei finanzielle Unterstützung. Beate Seidler vom Kaffeestübchen hofft schon lange auf mehr derartige Hilfen. Schließlich mache das Café nun seit fast zwei Jahren Umsatzeinbußen, da keine großen Veranstaltungen stattfinden dürfen, auf die sich das Café eigentlich spezialisiert hatte.
Aus Sicht von Stephan Krippl könnte es selbst für finanzielle Unterstützung schon zu spät sein. „Die hätten vor dem Januar und Februar kommen müssen“, ist er sich sicher. Für den Gastronom bleibt abzuwarten, wie sich Kundinnen und Kunden verhalten werden - und ob sie sich trotz 2G-Plus nicht vom Restaurantbesuch abhalten lassen.