Dinslaken. Generell werden Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zum Mammographie-Screening eingeladen. Was zu tun ist, wenn das Schreiben ausbleibt?
Das Mammographie-Screening ist derzeit eine der besten Methoden zur Früherkennung von Brustkrebs. Und daher eine der besten Chancen, den Krebs zu besiegen, denn immer noch gehört Brustkrebs zu der meist diagnostizierten Krebserkrankung bei Frauen. Alle zwei Jahre werden bundesweit Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zur Früherkennung aufgerufen. Was aber ist, wenn eine Frau die Einladung nicht erhält?
„Mir fiel am Brustkrebstag des St. Vinzenz-Hospitals auf, dass meine Einladung überfällig ist“, berichtet eine NRZ-Leserin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. „Ich habe im Freundes- und Kollegenkreis nachgefragt, auch da waren einige ohne Einladung.“ Dafür habe sie im vergangenen Jahr eine Einladung erhalten, nur knapp zwölf Monate nach einer Untersuchung. Wie kann so etwas kommen, fragte sie bei der Zentralen Stelle in Düsseldorf nach und bekam von dort keine befriedigende Antwort.
Andrea Herrlich, Koordinatorin der Zentralen Stelle, entschuldigt sich dafür. Allerdings könnten die Mitarbeiterinnen darauf auch keine Antwort geben, weil sie keine Möglichkeit hätten, Einladungen zu verfolgen und Namen zu überprüfen. „Wir bekommen von den Meldeämtern die Namen der Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren gemeldet sowie die Anschriften. Dabei kann es schon einmal zu Doubletten kommen, wenn zum Beispiel die Schreibweise des Namens falsch übermittelt wurde, ein Zusatz zum Namen oder zum Ort eingegeben wurde, der vorher nicht erschienen war“, macht sie den Versuch einer Erklärung. Was genau in dem Fall unserer Leserin geschehen ist, könne auch sie nicht nachverfolgen.
Screenings auch in Corona-Zeit
Fakt aber ist, dass auch während der Corona-Zeit Screenings vorgenommen werden. Lediglich vier Wochen hatte man das Programm ausgesetzt. Keine Frau muss aber Angst haben, nicht eingeladen zu werden. In Dinslaken liege der Einladungsdurchschnitt bei 25 Monaten. „Das ist durchaus die Norm“, so Andrea Herrlich. Zwischen den beiden Früherkennungsuntersuchungen per Screening müssten ohnehin 22 Monate liegen, sonst komme die Krankenkasse nicht dafür auf. „Sollte eine Frau aber bei ihrer regelmäßigen Selbstuntersuchung eine Veränderung im Brustgewebe spüren, selbst wenn sie bereits einen Termin in einem Mammobil hat, bitte sofort zum Gynäkologen gehen. Der ist dafür zuständig. Wir dürfen dann nicht mehr untersuchen“, macht sie deutlich.
In Dinslaken stand die mobile Station übrigens von Februar bis Juni an der Trabrennbahn, wann sie das nächste Mal in Dinslaken ist, steht noch nicht fest, war aus dem Koordinationszentrum in Moers zu hören. Allerdings bestehe die Möglichkeit, sich einen Termin für das Mammobil am derzeitigen Standort Wesel (bis 9. Januar) geben zu lassen. Das müsse dann aber wieder über Düsseldorf laufen, denn dort sei man für die Terminvergabe zuständig. Die zentrale Nummer: 0211/59707000.
„Wir versuchen, den Frauen zu helfen, auch wenn sie einen mitgeteilten Termin nicht wahrnehmen können und lieber zu einem anderen Zeitpunkt kommen möchten. Manche Frauen wollen statt in ihrer eigenen Stadt auch lieber am Arbeitsort untersucht werden, weil das für sie ein geringerer Zeitaufwand bedeutet. Alles versuchen wir zu ermöglichen.“
Auch die Zentrale Stelle hat mit der Corona-Pandemie zu kämpfen, also mit Personalmangel.
Zum Thema Corona: bei Anzeichen einer grippeähnlichen Erkrankung oder bei Fieber bitte den Termin verschieben, um sich und andere zu schützen. Das Screening beinhaltet eine körpernahe Zusammenarbeit zwischen Fachkraft und Klientin – daher muss auch eine FFP2-Maske während der Untersuchung getragen werden.
Weitere Informationen gibt es auf https://mammatest.de/