Der Shanty Chor Hiesfeld hat beantragt, dass Dinslaken dem Hansebund beitritt. Laut Hansebüro ist das möglich - und auch die Politik ist dafür.

Dinslaken. Wird Dinslaken zur Hansestadt? Das wird immer wahrscheinlicher. Wie die NRZ bereits berichtete, hat der Shanty Chor Hiesfeld einen entsprechenden Bürgerantrag gestellt. SPD, CDU und Grüne begrüßen diesen Bürgerantrag – und signalisieren Zustimmung.

Der Antrag des Shanty Chors Hiesfeld wird im Hauptausschuss am 7. Dezember beraten. „Es ist der erste Bürgerantrag seit langer Zeit“, so SPD-Ratsherr Ronny Schneider. Wenn der Hauptausschuss zustimmt, wird der Antrag im kommenden Jahr in den Fachausschüssen beraten. Der Stadtrates könnte im März 2022 endgültig entscheiden, ob die Stadt Dinslaken zum internationalen Hansebund beitreten kann.

Historische Voraussetzungen sind erfüllt

Die Stadt Dinslaken erfüllt die historischen Voraussetzungen - das hat das Hansebüro Lübeck dem Chor sowie den Stadtarchivar*innen aus Dinslaken und Wesel, Gisela Marzin und Dr. Heiko Suhr, bereits positiv rückgemeldet hat. Dinslaken könnte also dem Hansebund beitreten. Die Fraktionen sehen für Dinslaken darin die Chance, sich mit anderen internationalen Städten und Gemeinden zu vernetzen. Aktuell seien 194 Städte in 16 Ländern Mitglied des Städtebundes der Hanse, der in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts geformt wurde. Dinslakener Vereinen wird es durch einen Beitritt ermöglicht, an Veranstaltungen der Hanse teilzunehmen und sich zu präsentieren, so die Fraktionen.

Das sagen die Fraktionen

Ronny Schneider will als Vorsitzender des Kulturausschusses gemeinsam mit den kulturpolitischen Sprecherinnen und Sprechern aller Fraktionen für Mitte Januar den Shanty Chor Hiesfeld, die Dinslakener Heimatvereine, den Heimatverein Land Dinslaken, den Fachdienst Kultur, die Din-Event und Verantwortliche aus dem Bereich Wirtschaftsförderung und Tourismus zu einer Gesprächsrunde einladen. Anke Korten, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und kulturpolitische Sprecherin der CDU erläutert: „Der Bürgerantrag des Shanty-Chors erhält unsere volle Unterstützung. Mit der Aufarbeitung unserer Geschichte wird gezeigt, dass Dinslaken schon vor 480 Jahren zu einem vernetzten Europa gehörte. Dinslaken kann durch den Beitritt wieder Teil eines aktiven internationalen Netzwerks von Städten und Gemeinden werden. Auch für die Dinslakener Jugend ergeben sich im Rahmen der youthHansa Möglichkeiten für einen spannenden Austausch.“

Der Fraktionsvorsitzende und kulturpolitische Sprecher der Grünen, Niklas Graf, ergänzt: „Uns ist es wichtig, die Interessen aus unserer Zivilgesellschaft ernstzunehmen. Daher werde ich mich gerne dafür einsetzen, den Antrag in die nächste Beratungsfolge aufzunehmen. Dort müssen wir dann in den konkreten Austausch zu diesem historischen Erbe gehen, um zu beraten welchen Nutzen, welche Möglichkeiten, aber auch welche Pflichten mit einem möglichen Eintritt in dieses Bündnis einhergehen. Klar ist für uns GRÜNE, dass zur Hanse eine Verantwortung gehört, die benannt werden muss.“