Dinslaken. Für das Gymnasium Hiesfeld soll der Campus Süd des GHZ umgebaut werden. Zusammen mit dem Campus Nord eine Mega-Investition von 57 Millionen Euro.

Die bauliche Entwicklung des Schulzentrums in Hiesfeld ist nicht nur in finanzieller Hinsicht ein ehrgeiziges Projekt sondern wohl auch eine der bedeutendsten Maßnahmen im Rahmen des Schulsanierungsprogrammes und vielleicht darüber hinaus. Nötig wird die Sanierung nicht nur durch den Auszug der Realschule, die bereits heute schon teilweise in die ehemalige Friedrich-Althoff-Sekundarschule gezogen sind, sondern auch durch die in die Jahre gekommenen Schulbauten, die einem modernen Lernort nicht mehr angemessen sind.

Durch den kompletten Auszug der Realschule gebe es ab Mitte 2022 einen Zeitraum, in denen sich nur ein geringer Anteil an Schüler und Schülerinnen am Schulgelände befindet und dadurch ein zügiger Um-, Aus- und Neubau ohne extreme Störungen des laufenden Schulbetriebes möglich sei, so Walburga Wüster von der ProZent GmbH zum Ablauf der Planungen.

Daher wird der Campus Süd, der später vollständig durch das Gustav-Heinemann-Gymnasium genutzt werden soll, auch zuerst angegangen. Die vorhandenen Gebäude bestehen aus dem Atriumbau und dem Naturwissenschaftlichen-Trakt (NW-Trakt), der zuletzt im Jahr 2000 innen saniert wurde. Der heutige Entwurf sieht einen Erweiterungsbau entlang der Kirchstraße vor, der zusammen mit dem NW-Trakt und dem neuen dreigeschossigen Verbindungsgang ein weiteres Atrium ausbildet. So werde ein kompaktes städtebauliches Ensemble geschaffen. der der Schule ein neues Gesicht gibt. Im Schulgebäude selber sollen Räumlichkeiten umstrukturiert werden. Dabei wurde die Planung in enger Abstimmung mit dem Gymnasium an den Bedarfen des pädagogischen Konzeptes erstellt. Die Barrierefreiheit soll sichergestellt werden.

Lüftung mit Wärmerückgewinnung

In allen Klassen- und Unterrichtsräumen wird eine mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung vorgesehen. Es sollen dezentrale Geräte zum Einsatz kommen, die die Aufenthaltsbereiche mit 100 Prozent Frischluft versorgen. Die Geräte weisen eine hohe Energieeffizienz auf und können auch zur Nachtkühlung eingesetzt werden. Neben der Energieeffizienz seien auch die Pandemieresilienz, CO2-Konzentration und die Praktikabilität im Schulbetrieb weitere Gründe für den Einbau der dezentralen Geräte. Die Kosten allein hierfür belaufen sich auf rund 1,83 Millionen Euro. Auf offene Fensterelemente wird übrigens auch nicht verzichtet.

Eine weitere Überlegung aus Pandemiezeiten – die Handwasch- und Hygienebecken in den Unterrichtsräumen werden jetzt doch nicht entfernt sondern erneuert. Die Flachdächer sollen sollen nach aktuell bestehenden energetischen Standards ausgeführt werde. Die Stadtwerke prüfen laut ProZent gerade die Möglichkeit eine Photovoltaik-Anlage zu installieren, um die Schule mit Eigenstrom zu versorgen.

Auch die Freianlagen des Gymnasiums sollen nicht zu kurz kommen. Entlang der Kirchstraße entsteht ein neuer Haupteingang, der von Aufenthaltsangeboten, Grünflächen und Sportflächen eingerahmt ist. Pausenflächen werden mit unterschiedlichen Aktivitätsarenen ausgestattet, so dass verschiedene Rundwege auf der begrenzten Fläche entstehen.

Insgesamt werden die Kosten von ProZent für den Campus Süd auf 25,1 Millionen Euro geschätzt. Schwankungen nach oben und unten seien möglich. Allein die Sanierung des Atriums und des naturwissenschaftlichen Traktes werden auf 16,1 Millionen Euro geschätzt. Das Projekt insgesamt, mit der späteren Fertigstellung des Campus Nord, soll rund 57 Millionen Euro kosten.

So geht es weiter

Im Schulausschuss (17.11.), Finanzausschuss (30.11.), dem Hauptausschuss (7.12.) und dem Stadtrat (14.12.) werden die Pläne und Entwürfe für den Campus Süd und Teilbereiche des Campus Nord vorgestellt werden. Beschlüsse müssen allerdings in das Jahr 2022 verschoben werden. Erst dann kann die Planung fortgesetzt werden.