Voerde. Ralf Rieser hat sich nicht mehr zur Wahl gestellt. Mit der Proklamation des Dreigestirns wird im Wasserschloss die neue Session gestartet.

Bald beginnt sie wieder, die fünfte Jahreszeit, die schönsten Wochen für die Karnevalisten. Einer, der sich darüber sehr freut, ist Martin Scholz. Doch Karneval bedeutet für ihn nicht nur feiern und gute Laune haben. Seit neun Jahren gehört er dem Voerder Karnevalsverein (VKV) an und vor zwei Jahren wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Seit Sonntag hat Scholz einen neuen Posten beim VKV: Bei der Jahreshauptversammlung wurde er zum Nachfolger des Vorsitzenden Ralf Rieser gewählt, der aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidiert hatte.

In den Umzug geschmuggelt

Den Voerder Karneval kennt der neue Vorsitzende von Kindesbeinen an. Seine Eltern haben ihm den Weg geebnet, nahmen ihn mit. An Kindersitzungen im Haus Saathoff und in der Gaststätte Bongartz am Bahnhof erinnert sich Scholz. Er sei so hineingewachsen. Damals gab es noch keinen närrischen Umzug. Doch als sich dieser bunte und fröhliche Lindwurm durch die Straßen schlängelte, war auch er dabei. Als Jugendlicher habe er sich mit Freunden mit eigenem Wagen zwischen die Gruppen geschmuggelt. Unangemeldet sei man mitgelaufen, habe mitgefeiert. „Ich kann mich an eine Session erinnern, da ist uns das Bier eingefroren, so kalt war es“, erzählt Scholz. Er sei Rheinländer, er mag alles am Karneval, das Verkleiden, die traditionellen Sitzungen.

Vor neun Jahren in den Verein eingetreten

Karneval habe er immer gefeiert. Vor neun Jahren unterzeichnete er dann den Aufnahmeantrag für den VKV. Stefan Schmitz, der lange Jahre die jecken Fäden zusammenhielt, brachte ihn dazu. Vor zwei Jahren gab Schmitz diese Fäden wegen seiner vielen anderen Verpflichtungen aus der Hand. Und so habe sich Scholz mit Ralf Rieser und Dirk Grah an einen Tisch gesetzt und überlegt, wie es mit dem VKV weitergehen könnte. Und sie seien ins kalte Wasser gesprungen: Ralf Rieser wurde 1. Vorsitzender, Martin Scholz sein Stellvertreter und Dirk Grah Geschäftsführer.

Schon vor einem Jahr kündigte Rieser an, den Posten aufgeben zu wollen. Aus beruflichen Gründen. Und so wurde Martin Scholz bei Jahreshauptversammlung am Sonntag in Löhnen zum neuen VKV-Vorsitzenden gewählt. „Ich bin Ralf Rieser sehr dankbar, dass er vor zwei Jahren das Amt übernommen hat“, sagt er.

Sein Sohn unterstützt ihn

Unterstützt wird er bei der Vorstandsarbeit von seinem Sohn Marvin, der das Amt des 2. Vorsitzenden übernommen hat. Dirk Grah ist weiterhin Geschäftsführer und Rene Ridderskamp kümmert sich um die VKV-Finanzen.

Für Martin Scholz ist Karneval ein Teamsport. Und der Umzug der Höhepunkt der Session. Die startet der VKV in diesem Jahr mit einer Premiere: Statt Ehrensenator des VKV und Prinzenpaar des MGV „Eintracht“ Spellen tritt erstmals ein Dreigestirn in jecker Mission an. Die Proklamation wird am 13. November im Wasserschloss Haus Voerde gefeiert.

Wegen der Pandemie seien die Karnevalsvereine zusammengerückt, so Scholz. Um sich abzusprechen, wie man auf das Coronavirus reagiere. Und bei einem solchen Treffen wurde auch die Idee mit dem Dreigestirn besprochen. Klar war, dass es daneben keine Ehrenpräsidenten oder Prinzenpaare geben könne. Die Proklamation sei eine VKV-Veranstaltung, das Dreigestirn sei aber für ganz Voerde.