Voerde. Knapp acht Monate, nachdem das St. Christophorus-Seniorenheim in Voerde lichterloh brannte, können die Bewohner in dieser Woche wieder einziehen.

Es war eine kalte Nacht Anfang Februar, da hielt ein um 3.48 Uhr ausgelöster Alarm viele Friedrichsfelderinnen und Friedrichsfelder in Atem: Der Dachstuhl des St. Christophorus-Seniorenheims in dem Stadtteil brannte.

Knapp 200 Feuerwehrleute konnten am Ende alle 79 Bewohnerinnen und Bewohner unverletzt aus dem Gebäude retten, das DRK baute zwecks kurzzeitiger Unterkunft eine Zeltstadt auf dem Marktplatz auf, die dort ansässige Bäckerei Jöhren und der Edeka-Stepper-Markt halfen aus mit Räumlichkeiten, Speisen und Getränken, der städtische Stab für außergewöhnliche Entwicklungen (SAE) richtete eine zentrale Anlaufstelle mit Abstrichzentrum am Gymnasium Voerde ein.

„In der Stunde der Not waren nicht nur die Feuerwehr und die Polizei da. Ich hatte das Gefühl, ganz Friedrichsfeld hilft mit“, sagt Josef Reining, stellvertretender Geschäftsführer von Pro Homine, dem Betreiber des Hauses, dankbar. Auch Bürgermeister Dirk Haarmann ist voll des Lobes: „Das war eine große Solidarität, die sich da gezeigt hat. Wenn jemand in Not ist, dann wird hier geholfen.“

Erste Bewohner können in dieser Woche einziehen

Nun, knapp acht Monate später, können die ersten Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung nach erfolgtem Wiederaufbau zurückkehren. 34 werden es sein und vor allem diejenigen, die in der Zwischenzeit im Senioren-Park carpe diem in der Stadtmitte und in einer Einrichtung in Hamminkeln-Mehrhoog untergebracht worden sind. An zwei Tagen in dieser Woche werden sie von den anderen Einrichtungen mithilfe eines Niederflurbusses der Niag abgeholt. Die weniger mobilen Menschen werden mittels Krankentransport befördert. „Wir wollten möglichst in der Gruppe hier ankommen und sind froh, dass das klappt“, sagt Reining.

Michael Leuthäuser (l. Wohnbau) und Norman Marquardt (Pro Homine) am damaligen Brandherd.
Michael Leuthäuser (l. Wohnbau) und Norman Marquardt (Pro Homine) am damaligen Brandherd. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

„Ich habe damals ja angekündigt, dass wir etwa ein halbes Jahr brauchen werden, ehe die Bewohnerinnen und Bewohner werden zurückziehen können, aber das war eher so aus dem Bauch heraus“, sagt Wilhelm Krechter, Geschäftsführer der Wohnbau Dinslaken, die Eigentümerin und Bauherrin des 2005 errichteten Gebäudes ist. Er sei froh, dass er sein Wort habe halten können. Und auch Reining sagt, dass sein Team und die Bewohner „sehr, sehr, sehr erleichtert“ über den nun anstehenden Wiedereinzug seien.

Brand hatte sich an der Lüftungsanlage entzündet

In den acht Monaten hat die Wohnbau das Dach sowie die komplette Heizungs- und Lüftungs--Technik erneuert. An der Lüftungsanlage, das ist mittlerweile klar, hatte der Brand sich Anfang Februar entzündet. Sie ist nun erneuert worden, gleiches gilt für die Heizungsanlage: Statt mit Erdgas wird sie nun mit Nahwärme betrieben.

Auch die Räume, die durch das Löschwasser zerstört worden sind, wurden komplett saniert. Etwa 1,5 Millionen Euro werde die reine Bauleistung am Ende gekostet haben, schätzt Krechter. Nicht einberechnet sind darin die Kosten für Möblierung &Co.. Die jedoch, sagt der stellvertretende Pro-Homine-Geschäftsführer Reining, könne man frühestens Ende des Jahres näher beziffern.

Nun aber wolle man erst einmal zurückziehen und wieder ankommen in dem alten und neuen Gebäude. „Und dann werden wir das Haus auch öffnen“, sagt Josef Reining. „Und uns bei allen Helferinnen und Helfern bedanken.“