Dinslaken/Kreis Wesel. Corona hat dem Personal der Apotheken sehr viel abverlangt. Auch bei den Impfungen übernehmen die Pharmazeuten einen wichtigen Part.

Es gab Zeiten während der Corona-Pandemie, da haben sich vor Apotheken Schlangen gebildet. Das waren die Tage, an denen Schutzmasken ausgegeben wurden. Aber nicht nur deswegen, hatten und haben die Pharmazeuten seitdem das Coronavirus ausgebrochen ist viel zu tun. Viele Aufgaben erledigen sie dabei im Hintergrund. Auch bei den Impfungen übernehmen sie einen wichtigen Part. Wie er aussieht, erläutert Marc Kriesten im Gespräch mit der NRZ stellvertretend für die Apothekerschaft im Kreis Wesel.

Das Personal der Apotheken hat sich in der Corona-Pandemie als zuverlässiger Partner erwiesen. Als die Vorräte an Desinfektionsmitteln zu Neige gingen, haben Apotheker die Mittel selbst produziert. Sie übernahmen die Aufgaben, die Schutzmasken an Senioren zu verteilen. Auch bei der Erstellung von Impfzertifikaten gehören sie zu den Anlaufstellen.

Impfstoff angenommen und vorbereitet

Und als es erforderlich wurde, haben sie Angebote für Schnell- und PCR-Tests aufgebaut. Natürlich erhalten sie dafür eine Vergütung, aber sie hätten sich auch zurückziehen können, es anderen überlassen können. Sie haben angepackt, wie Kriesten berichtet, und helfen auch weiterhin, das Coronavirus zu bekämpfen. Denn ohne Apotheker könnten die Impfungen nicht durchgeführt werden, sie übernehmen einen wichtigen Part in den Impfzentren und bei den mobilen Impf-Aktionen.

Der Hiesfelder Apotheker Marc Kriesten berichtet darüber, welche Aufgaben das Personal der Apotheken übernommen haben.
Der Hiesfelder Apotheker Marc Kriesten berichtet darüber, welche Aufgaben das Personal der Apotheken übernommen haben. © FUNKE Foto Services | Foto: Lars Fröhlich

Damit Impfungen durchgeführt werden konnten, haben in den vergangenen Monaten rund 150 Mitarbeiter von Apotheken „das Labor bespielt“, so Kriesten. Sie haben den Impfstoff in Empfang genommen, haben ihn mit einer Kochsalzlösung verdünnt und in Spritzen aufgezogen.

Wichtig war die Überwachung der Temperatur, da der Impfstoff nur bei minus 70 Grad transportiert werden konnte. „Wir hatten zunächst einen labilen Impfstoff, der nur kurz haltbar war“, berichtet Kriesten. Auch bei mobilen Impf-Aktionen ist Fachpersonal vor Ort. Zudem wurde bei Bedarf das Personal von Arztpraxen geschult, damit es die Impfungen vorbereiten könne. „Damit sie den Impfstoff selbstständig aufbereiten können. Tipps und Kniffe haben wir ihnen beigebracht.“

Auch wenn zum 30. September die Impfzentren schließen, bleibt für die Apotheken ein wichtiger Part übrig. Die Impfungen werden sich in den hausärztlichen Bereich verlagern, es werde weiterhin mobile Angebote geben. Hierbei werden sie weiterhin dabei sein.

Kriesten: Impfangebote sollen angenommen werden

Zu Beginn war nicht ausreichend Impfstoff vorhanden, mittlerweile sei aber mehr als ausreichend vorhanden, betont Kriesten. Das Problem zurzeit ist, Impfwillige zu finden. Deshalb appelliert er an diejenigen, die sich bislang noch nicht haben impfen lassen, eines der Angebote wahrzunehmen, um sich vor dem Coronavirus zu schützen. „Wir haben gute und potente Impfstoffe, die sicher sind.“

Neben den Impfzentren in Wesel und Moers, wo man sich auch ohne Termin gegen Corona impfen lassen kann, ist ein mobiles Impfteam am Samstag, 18. September, von 10 bis 16 Uhr auf dem Neutorplatz in Dinslaken. Die Apothekerschaft lädt gemeinsam mit dem Kreis und der Neutor-Galerie zu einer Impfaktion ein. In einem Mobil des Kreises wird der Impfstoff verabreicht. Auch dabei werden Apotheker vor Ort sein. Es wird genügend Impfstoff vorhanden sein, verspricht Kriesten. Auch Kinder ab zwölf Jahren und Berechtigte für eine dritte Impfung können bei diesem Termin geimpft werden.