Dinslaken/Hünxe. Ein Facebook-Nutzer hat den Arzt Dr. Wefelnberg als „Kindermörder“ beleidigt. Facebook stellte das Profil des Hasskommentators nun wieder online.
Unter anderem als „Kindermörder“ und „Massenmörder“ hat ein Facebookuser den Arzt und Hünxer Ratsherrn Dr. Michael Wefelnberg beleidigt, weil dieser in seiner Dinslakener Praxis spontane Corona-Impfungen für Bürger ab zwölf Jahren anbietet (die NRZ berichtete). Obwohl viele Bürger den User bei Facebook gemeldet haben, sah Facebook keinen Grund, etwas dagegen zu unternehmen. Nach entsprechender Nachfrage der NRZ bei der Facebook-Unternehmenskommunikation wurde das Profil des Users, der auch antisemitische und ausländerfeindliche Inhalte geteilt hat, nach Angaben von Facebook kurzfristig aus dem Netz gekommen – um es nun wieder zu aktivieren.
Facebook hat nur einzelne Beiträge gelöscht
Der Beitrag, in dem der User zum Shitstorm gegen Wefelnbergs Praxis aufruft sowie die Bezeichnung als „Kindermörder“ bzw. „Massenmörder“ wurde von Facebook gelöscht, da dies „gegen unsere Richtlinien verstößt“, so die Sprecherin. Beleidigungen, die der User auf Wefelnbergs Profil hinterlassen hat, sind nun wieder sichtbar: Darin wird der Arzt unter anderem mit dem KZ-Arzt Josef Mengele verglichen. Und auch das Benutzerkonto ist wieder aktiv, bestätigt die Facebook-Sprecherin.
Zum Hintergrund will sich Facebook nicht äußern. „Die Sicherheit der Menschen auf unseren Plattformen hat für uns höchste Priorität“, so die Sprecherin. „Wir wollen von unseren Nutzer*innen erfahren, wenn jemand Inhalte teilt, die mutmaßlich gegen diese Regeln verstoßen“ und „wenn Inhalte geteilt werden, die gegen unsere Regeln verstoßen, werden wir sie entfernen.“
Es „liegt noch viel Arbeit vor uns“
Das Team, das sich bei Facebook mit Sicherheitsfragen beschäftigt, sei seit 2016 auf mehr als 35.000 Mitarbeiter weltweit verdreifacht worden. Zudem würde Facebook mithilfe von künstlicher Intelligenz „Hassrede in 45 Sprachen erkennen“. Dazu würden auch private Gruppen auf Facebook gehören. „99 Prozent der unzulässigen gewalttätigen und grafischen Inhalte werden entfernt, noch bevor sie uns gemeldet werden,“ so die Sprecherin. Aber: „Obwohl wir bereits enorme Fortschritte gemacht haben, liegt noch viel Arbeit vor uns.“