Dinslaken. Mit Kristina Grafen und Simon Panke führt erstmals eine Doppelspitze den Stadtverband der SPD Dinslaken an. Das haben die Beiden vor.

Die SPD Dinslaken beschreitet neue Wege. Mit einer Satzungsänderung schuf der Stadtverband während seiner Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend die Möglichkeit einer Doppelspitze – und wählte eine solche auch sogleich ins Amt: Kristina Grafen (32) und Simon Panke (35) führen – wie berichtet – nun den Stadtverband der SPD Dinslaken. Reinhard Wolf ist – wie berichtet – nach fünf Jahren nicht mehr zur Wahl angetreten.

„Nach fünf Jahren kommt nach dem anfänglichen Enthusiasmus auch eine Routinephase, die nach und nach den kreativen Geist erstickt – insbesondere, da wir ja fast jedes Jahr eine Wahl hatten“, so begründete Wolf seinen Rückzug. Die letzte Kommunalwahl ist nicht das Lieblingsthema der SPD. Ihr Bürgermeister, Dr. Michael Heidinger, wurde abgewählt – viele SPD-Wähler hätten zwar für den Landratskandidaten der SPD, aber eben nicht für Heidinger, sondern für die parteilose Michaela Eislöffel gestimmt, resümierte Wolf.

Der 61-Jährige hat das Amt 2016 in turbulenten Zeiten übernommen. Nachdem der langjährige Vorsitzende Friedhelm Wlcek 2015 verstorben war, war der Vorsitz fast ein Jahr vakant. Eigentlich sollte die Vorsitzende des Ortsvereins Hiesfeld, Monika Piechula, den Posten übernehmen. Darum gab es eine hitzige Diskussion. Simon Panke trat damals aus beruflichen Gründen vom Ortsverbandsvorsitz zurück, Monika Piechula verzichtete freiwillig.

Das sagen die Neuen

Nun ist Simon Panke wieder da. Vor allem, wie er betonte, weil Kristina Grafen ihn als Co-Vorsitzenden haben wollte. Und so hob der 35-Jährige in seiner Antrittsrede zunächst ihre Qualitäten hervor. Kristina Grafen könne „Themen setzen und verkörpern“, auch jüngere Menschen ansprechen, sei zudem als Ratsfrau und Verwaltungsexpertin (sie ist Verwaltungsfachangestellte bei der Stadt Duisburg) eine „Idealbesetzung, um Stadtverbandsvorsitzende zu werden“.

Simon Panke, wissenschaftlicher Büroleiter im Landtag und ehemaliger SPD-Unterbezirksvorsitzender, verfüge über viele regionale Kontakte und über „den Blick über den Tellerrand hinaus“, von dem die SPD Dinslaken profitieren könne, gab Kristina Grafen das Lob zurück. Was ihn für das Amt qualifiziere? Simon Panke fischte eine sehr große Jeans aus einer Tüte. Die habe ihm einmal gepasst: Willensstärke, „der Beschluss etwas zu verändern“, wohne beiden inne. Auch Kristina Grafen „besteht schwierige Situationen“, so Panke: „Eine Sache, die sehr wichtig ist.“

Beide, Grafen und Panke, sind jung – und dennoch schon seit vielen Jahren Sozialdemokraten. Beide hatten schon in Juso-Zeiten „sehr vertrauensvoll und konstruktiv zusammen gearbeitet“, so Kristina Grafen. Gemeinsam mit den Mitgliedern will die neue Doppelspitze ein Arbeitsprogramm entwickeln, die interne Kommunikation verbessern, nach draußen, in die Ortsteile gehen, Kontakte pflegen – oder verlorene wieder auffrischen. „Wir haben ein Stückweit den Kontakt zur Basis, zu den Bürger verloren,“ bedauerte Kristina Grafen mit Blick auf die letzte Kommunalwahl. Das soll sich ändern: „Wir wollen die Zweifelnden überzeugen.“

Wolf wünschte dem neuen Vorstand „von Herzen viel Erfolg, neue Ideen und vor allem Spaß an der Arbeit – und natürlich gute Nerven. Ihr werdet es gebrauchen können.“

>>Weitere Personalien

Zu stellvertretenden Vorsitzenden des SPD-Stadtverbandes wählten die Mitglieder Sara Rickert (Ortsverband Hiesfeld) und Volker Grans (Ortsverband Nord). Kassierer ist Johannes Niggemeier, stellvertretende Kassiererin Monika Fischer. Schriftführer ist Frank Langer, stellvertretende Schriftführerin Susanne Gülzau. Zu Beisitzern wurden gewählt: Jürgen Buchmann, Audrea Dilangu, Volker Kobelt, Patrick Müller, Monika Piechula, Birgit Roßbach-Dorbrandt, Bruno Schachta und Peter Steinbeißer.

Infos: spd-dinslaken.de.