Voerde. Die Voerder Stadtverwaltung trat im Ausschuss dem möglichem Eindruck entgegen, die Ev. Kirche habe das Kita-Bau-Projekt plötzlich ad acta gelegt.
Die Aussagen aus den Reihen der Politik zum Rückzug der evangelischen Kirchengemeinde Götterswickerhamm als Bauträgerin für die neue Kindertagesstätte auf deren Gelände an der Grünstraße hat bei ihr leichte Irritationen ausgelöst. Dies erklärte Jörg Rütten, Beigeordneter für Soziales, Jugend, Bildung, Sport und Kultur bei der Stadt Voerde, im Bau-- und Betriebsausschuss, wo er aus diesem Anlass den Werdegang kurz Revue passieren ließ. Zur Erinnerung: Im Jugendhilfeausschuss hatte der Vorsitzende und CDU-Ratsherr Walter Seelig von einem „Rückzieher nach so langer Zeit“ gesprochen und erklärt, dass eine „frühzeitigere Information“ wünschenswert gewesen wäre. Geplant ist nun, dass die Stadt das Gebäude in eigener Regie auf dem Kirchengrundstück baut,
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Der Beigeordnete Rütten verwies auf das 2019 ursprünglich angedachte Modell, die neue Kita in Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde und einem Investor zu realisieren. Das habe nicht geklappt. Nachdem die Investorensuche sich als erfolglos herausgestellt hatte, habe es immer wieder Gespräche zwischen der Stadt und der Kirchengemeinde gegeben.
Das zuletzt in Rede stehende Modell: Die Kirchengemeinde baut die Kita und die Stadt wird Eigentümerin. Bei dieser Lösung hätten die Vergaberichtlinien der öffentlichen Hand angewendet werden müssen, erklärte Rütten, und die Kommune wäre Gefahr gelaufen, dass sie am Ende für den Kita-Bau keine Fördermittel erhält. Sollte der Eindruck entstanden sein, die Kirchengemeinde habe die Maßnahme ad hoc verlassen und „salopp den Sattel gewechselt“, dem ist nicht so, betonte Rütten.
Stadtrat entscheidet am 29. Juni über Bauträgerwechsel
Die Stadtverwaltung selbst hatte in einer Vorlage für die Politik vom 21. Mai zur „Bauplanung und Abwicklung“ erklärt, dass die evangelische Kirchengemeinde der Stadt am 2. März 2021 mitgeteilt habe, dass sie gemäß interner aktueller Beschlusslage weiterhin das Grundstück bereitstellen werde, aber nicht mehr als Bauträger auftreten könne. In einer weiteren Drucksache, in der es um die vom Stadtrat am Dienstag, 29. Juni, zu treffende Entscheidung geht, dass die Stadt Voerde die Kita in eigener Zuständigkeit realisieren soll, ist von einer „kurzfristigen Rückmeldung“ seitens der Kirchengemeinde dazu die Rede, dass sie als Bauträger nicht mehr zur Verfügung stehe. In den Gremien der evangelischen Kirche gebe es den Beschluss, keine Gebäude mehr für den Eigenbestand zu errichten.
Der Jugendhilfeausschuss sprach sich Anfang Juni einhellig dafür aus, dass die Stadt die Bauträgerschaft übernimmt, wenn dafür mit dem Abschluss eines Erbbaurechtsvertrages die Voraussetzung zur Errichtung des Gebäudes auf dem Kirchengelände an der Grünstraße geschaffen wurde.