Dinslaken/Voerde. Das Unternehmen wird die verkehrsärmere Zeit in den Sommerferien für den Streckenausbau nutzen. In Dinslaken und Voerde wird auch gebaut.
Die Deutsche Bahn nutzt die verkehrsärmere Zeit in den Sommerferien, um die Arbeiten für den Streckenausbau zwischen Emmerich und Oberhausen in einer Sperrpause gebündelt weiter voranzutreiben. In den Abschnitten Oberhausen, Voerde, Dinslaken, Wesel und Rees-Haldern arbeitet die DB parallel mit Hochdruck. Dabei verbaut sie mehr als 10.000 Meter Kabel, unternimmt mehr als 250 Bohrungen, um den Baugrund zu untersuchen, erstellt 24 Oberleitungsmasten und baut zwei Weichen ein. Die Deutsche Bahn baut auf der Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen fast immer unter rollendem Rad. Für den dreigleisigen Ausbau der Strecke sind in den Sommerferien Arbeiten notwendig, die zeitweise eine Vollsperrung der Strecke erfordern.
Dreiwöchige Sperrung im Juli
Zwischen Freitag, 25. Juni, 21 Uhr, und Montag, 28. Juni, 5 Uhr, ist die gesamte Strecke gesperrt. Ab Montag, 28. Juni, bis Freitag, 2. Juli, ist die Strecke zwischen Dinslaken und Wesel komplett gesperrt sowie zwischen Empel-Rees und Mehrhoog eingleisig befahrbar. Ab Freitag, 2. Juli, 21 Uhr, bis 23. Juli, 21 Uhr, muss die Strecke erneut voll gesperrt werden. Fahrplanänderungen im Nahverkehr kommunizieren die auf der Strecke verkehrenden Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Züge der internationalen ICE-Linie Frankfurt – Köln – Duisburg – Amsterdam werden ab Köln Hauptbahnhof über Venlo nach Amsterdam umgeleitet und halten daher nicht in Köln Messe/Deutz, Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen und Arnheim. Ersatzhalte sind Köln Hbf und Mönchengladbach. Aktuelle Angaben zu den Auswirkungen auf den Fahrplan und alternative Fahrmöglichkeiten sind zeitnah vor Baubeginn in den Apps „DB Bauarbeiten“ und „DB Navigator“ sowie unter www.deutschebahn.com/bauinfos zu finden.
Im Bereich Oberhausen, nahe der Emscher, baut die DB zwei Weichen ein. Dafür müssen zunächst rund 300 Meter Gleise zurückgebaut werden. Außerdem erfolgt zwischen dem Rhein-Herne-Kanal und den Emscherbrücken die Gründung von zwölf Mastfundamenten für die Oberleitung. Parallel führt die DB Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik durch. Darüber hinaus werden im Bereich der Straße „Zum Eisenhammer“ zwei Querungen für die Entwässerung erstellt.
Bauarbeiten an den Bahnhöfen und Bahnüberführungen in Dinslaken und Voerde
In Voerde und Dinslaken untersucht die DB den Baugrund mit rund 250 Bohrungen. Im Bahnhofsbereich Dinslaken stellt sie parallel neue Oberleitungsmasten auf. Auch an der Eisenbahnüberführung (EÜ) Lohberger Entwässerungsgraben, der EÜ Tierquerungshilfe, der EÜ Ökotunnel und der EÜ Prinzenstraße finden weitere Arbeiten zum Neubau bzw. zur Erweiterung der Brückenbauwerke statt. An der EÜ Lohberger Entwässerungsgraben sowie an der EÜ Tierquerungshilfe schiebt die DB ganze Bauwerksteile ein. Am Haltepunkt Voerde versetzt die DB ein Wetterschutzhaus und beginnt mit einem Teilumbau des Bahnsteiges. In Wesel führt der Landesbetrieb Straßen NRW Brückenbauarbeiten für die B 58n durch. Hier steht der Einschub der neuen Brücke inklusive Neuaufbau des Bahnkörpers und der Gleise an.
Parallel führt Straßen NRW Instandhaltungsarbeiten an der Friedrich-Ebert-Brücke im Bahnhof Wesel sowie an der Straßenüberführung (SÜ) Emmericher Straße durch. Auch in Haldern packt die DB während der Sperrpause an. Oberleitungs-, Kabel- und Gründungsarbeiten für die EÜ Bahnhofstraße stehen auf dem Programm. Insgesamt verlegt die DB rund 10.000 Meter Kabel. Parallel führt Straßen NRW Instandhaltungsarbeiten an der Straßenüberführung B 67 durch. Auch am barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Emmerich arbeitet die Deutsche Bahn in den Sperrpausen. Dazu werden zwei Aufzüge gebaut, die den Mittelbahnsteig an Gleis 3/4 und die Personenunterführung miteinander stufenfrei verbinden. Der Mittelbahnsteig wird modernisiert und zwei Wetterschutzhäuser ersetzen das Bahnsteigdach. Die Treppe zur Personenunterführung wird mit einer Einhausung vor der Witterung geschützt. Die Fertigstellung ist bis Ende 2021 geplant.
Ausbau soll Qualität des Schienenverkehrs und wirtschaftliche Bedeutung steigern
Die rund 73 Kilometer lange Strecke Emmerich–Oberhausen ist ein Teilstück des wichtigen europäischen Güterverkehrskorridors von Rotterdam nach Genua. Durch den stetig wachsenden Güter- und Personenverkehr hat die zweigleisige Strecke ihre Leistungsgrenze erreicht. Ziel des durchgehenden dreigleisigen Ausbaus ist es, die Streckenkapazität zu erweitern und die betrieblichen Abläufe zu optimieren. Damit wird die Qualität des gesamten Schienenverkehrs der Region, auch des Nahverkehrs, langfristig gesteigert und die wirtschaftliche Bedeutung des Ruhrgebiets gestärkt. Weiterer Vorteil des Ausbauvorhabens ist die Umsetzung von Schallschutzmaßnahmen. Trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte ist Baulärm leider nicht zu vermeiden.