Dinslaken. Die Partei stellte einen entsprechenden Antrag an die Stadtverwaltung. Diese steht dem positiv gegenüber. Das Pfandsammeln würde so erleichtert.
Die Fraktion „Die Partei“ hat jetzt beantragt, dass Pfandringe für öffentliche Abfalleimer an Laternenpfosten oder aber ähnlich geeignete Strukturen an stark frequentierten Orten angebracht werden.
Das sagt die Partei
An vielen Orten, wie am Bahnhof oder im Bereich der Innenstadt, in und um Parkanlagen werden Wertstoffe in Form von Pfandflaschen- oder Dosen häufig achtlos weggeworfen, so Die Partei. Die Hemmschwelle sei aufgrund des miteinhergehenden finanziellen Verlustes von acht bis 25 Cent als gering einzustufen. Außerdem sei es für viele einfacher, das Leergut an Ort und Stelle zu entsorgen.
Das hohe Müllaufkommen erschwere die Entnahme von Pfandflaschen und -dosen aus Abfalleimern zunehmend und beeinflusse das Sammeln und Zurückgeben der Pfandflaschen für die Sammler negativ. Hinzu komme die Verletzungsgefahr durch Glasscherben oder durch krankmachende Erreger durch Speisereste und Hundekotbeutel. Zudem gebe gebe es Abfalleimer mit sehr kleinen Öffnungen, die die Entnahme von Flaschen erschweren.
Aktionen wie „Pfand gehört daneben“ zeigen, dass das Thema Pfandsammeln für die Gesellschaft von Bedeutung ist, denn Pfandflaschen gehören schon aus reiner Nachhaltigkeit nicht in den Abfall. Nach Ansicht der Fraktion „Die Partei“ biete das Sammeln von Pfandflaschen manchen Menschen ein Zubrot zur minimalen Rente, andere würden sich damit ihre Existenz ein wenig sichern.
Außerdem wirke die Praxis, Pfandflaschen und -dosen auf den Boden zu stellen, sich auf auf die Umgebung aus: Sie würden etwa durch Wind in der Umwelt verteilt und böten eine Verletzungsgefahr durch Scherben – auch für Tiere. An weniger frequentierten Tagen, an denen es zu einem „Pfandstau“ kommen kann, werde zudem das Stadtbild durchaus beeinträchtigt, so die Partei.
Pfandringe seien bereits in vielen Städten als Hilfe für pfandsammelnde Menschen und zur Optimierung der nachhaltigen Verwertung etabliert. Passant können Pfandflaschen und -dosen standsicher abstellen, die dann ohne großen Aufwand entnommen werden. Gleichzeitig werde, je nach Ort der Anbringung, die Funktion des Abfalleimers nicht beeinflusst.
Es werde sogar Platz geschaffen, da ein Teil des Abfalls wegfalle, was dem „Überquellen“ und der „Stopfpraxis“ entgegenwirke. „Pfandringe beinhalten demnach zwei Komponenten: eine soziale, die den Menschen zugutekommt und eine nachhaltige für die Umwelt“, so die Partei, die allerdings auch negative Beispiele anführt: Es gebe auch Städte – Karlsruhe etwa – in denen sich der Pfandring nicht durchgesetzt habe.
Stellungnahme der Stadt
Einer der Kritikpunkte sei, dass Pfandringe häufig mit anderem Müll befüllt würden und es so zu einem zusätzlichen Aufwand für die Stadtreinigung komme, erläutert die Stadtverwaltung in ihrer Stellungnahme zum Antrag. Ebenso wurde festgestellt, dass die Pfandsammler trotzdem die Papierkörbe durchsuchen. Zum anderen könnten gut situierte Menschen Bedürftigen das Pfand wegschnappen, sobald die Hürde wegfällt, das Leergut aus dem Müll zu holen.
Dennoch stehe die Verwaltung dem Projekt positiv gegenüber. Von den Bürgern würden die Pfandringe häufig positiv angenommen. Bereits im Dezember 2020 sei eine private Initiative an die Stadt herangetreten und habe um eine Erlaubnis gebeten, Pfandkisten an Straßenlaternen anzubringen. Bislang wurde dieses Projekt wohl noch nicht realisiert.
Doch die Verwaltung wird mit der Initiative noch einmal in Kontakt treten. Sollte das Projekt umgesetzt werden, sollten die Erfahrungen daraus abgewartet werden, bevor man als Stadt eigene Pfandringe in „Konkurrenz“ anbringt, so die Verwaltung weiter. Falls die Initiative das Projekt nicht weiterverfolge, würde die Stadt für eine Testphase Pfandringe für stark frequentierte Orte beschaffen. Die Anschaffungskosten für einen Pfandring liegen zwischen 200 und 300 Euro und würden aus dem Budget „Abfallentsorgung“ des Din-Service gedeckt werden.
Die FDP-Fraktion hatte zeitgleich beantragt, dass in einem Modellversuch bis zu sechs Solarpapierkörbe sechs Monate lang getestet werden sollen. Beim Einsatz solcher Systeme würden die eingeworfenen Pfandflaschen verloren gehen, weil der Müll gepresst werde. Daher wird in diesem Zusammenhang auch die Anschaffung von Pfandringen oder ähnliche Lösungen mit bedacht werden. Die Stadt will zu den Erfahrungen aus dem Projekt der privaten Initiative bzw. der Stadtverwaltung in einerspäteren Sitzungsfolge berichten.
Frage der Woche
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Die SPD hat einen entsprechenden Antrag gestellt, weil der Name Stadthalle gebräuchlicher sei. Vor allem Kulturschaffende sprechen sich vehement gegen eine Umbenennung aus. Bei der NRZ-Umfrage sprachen sich 80 Prozent für eine Umbenennung in Stadthalle aus, 14 Prozent der Abstimmenden war der Name der Halle egal.