Dinslaken. Das arabische Restaurant Karawane im Ledigenheim Dinslaken-Lohberg wird nicht mehr öffnen. Die Stiftung Ledigenheim sucht einen Nachfolger.

Die Karawane in Lohberg, das arabische Restaurant an der Stollenstraße, wird nicht wieder öffnen. Das teilte auf Anfrage der NRZ jetzt die Stiftung Ledigenheim als Vermieterin des Restaurants mit. „Leider ist der Inhaber verstorben. Einer Bitte seiner Familie um Aufhebung des Vertrages haben wir sofort entsprochen“, berichtet Janet Rauch von der Stiftung Ledigenheim. „Wir bedauern seinen Tod sehr und fühlen mit seiner Familie“, so Janet Rauch.

Restaurant war seit 2006 im Ledigenheim

Die Schließung des Restaurants trifft alle Liebhaber arabischer Speisen in ungewöhnlichem Ambiente. „Die Karawane hat sich seit ihrem Einzug ins Ledigenheim 2006 zu einem Magneten entwickelt“, so Janet Rauch. „Die Gastronomie war und ist ein wichtiger Faktor für den Ortsteil Lohberg. Viele Menschen von außerhalb hat das arabische Restaurant mit seinem ungewöhnlichen Konzept in den Stadtteil gezogen.“ In der Politik hatten anfangs zwar Zweifel geherrscht, ob ein derartiges Restaurant überhaupt Anklang finden würde, doch der Erfolg gab seinem Besitzer Mahmoud Abu Salah letztendlich recht.

Stammgäste trauern

„Das tut uns sehr leid“, sagt auch Gerd Hardacker, Organisator des Karl-May-Stammtisches. Seit 2010 trafen sich die Freunde des Jugend- und Abenteuerschriftstellers regelmäßig einmal monatlich im Restaurant. „Welches Restaurant könnte besser zu Karl May passen, als ein orientalisches“, so Hardacker. „Es war einfach toll hier“, berichtet Gerd Hardacker. „Wir hatten unseren Stammplatz in der orientalischen Ecke im Eingangsbereich. Unsere Mitglieder reisten aus Essen, Dortmund, Recklinghausen, Düsseldorf an, andere Gäste des Stammtisches aus Göttingen und Erfurt.“

Hardacker erinnert sich noch an die Bauchtanzabende, die in der Karawane stattfanden. „Einer just an einem unserer Treffen. Wir hatten damals Besuch von Michael Petzel, Herausgeber zahlreicher Winnetou-Bildbände und Chef des Karl-May-Archives. Der war von Bauchtanz total begeistert und wir schwindelten ihm vor, dass diese Aktion eigens für ihn stattfand.“ Hardacker ist betrübt über die Schließung, „das Konzept stimmte, das Preis-Leistungsverhältnis und die Freundlichkeit der Servicekräfte auch.“

Stiftung Ledigenheim sucht Nachpächter

Wie auch Janet Rauch hofft er, dass sich ein Nachpächter mit ähnlich außergewöhnlichem Stil finden werde. „Wir sind derzeit auf der Suche nach einem Nachmieter, der vielleicht das Restaurant komplett übernimmt“, sagt Janet Rauch. Zu Zeiten der Corona-Pandemie gestalte sich dies naturgemäß ein wenig schwierig. Allerdings sei am Standort auch eine gute Außengastronomie im Innenhof des Ledigenheimes möglich und seit Jahren erprobt. „Wir sehen einer Neuvermietung gelassen entgegen, können uns Zeit lassen. Denn unser oberstes Gebot ist ein außergewöhnliches Konzept, wie es auch die Karawane erfolgreich in Dinslaken vorgeführt hat.“ Etwas anderes hätte sicherlich in Lohberg auch keine große Chance.