Dinslaken. 180 ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehren Dinslaken und Voerde, von DLRG, DRK, THW und Johanniter-Unfall-Hilfe wurden gegen Corona geimpft.
Ein kleiner Piks für mehr Sicherheit – am Samstagvormittag nutzten etwa 180 ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehren Dinslaken und Voerde sowie von DLRG, DRK, THW und Johanniter- Unfall-Hilfe die Möglichkeit, sich in der Fahrzeughalle der Feuerwehr Dinslaken an der Hünxer Straße gegen Covid-19 impfen zu lassen.
„Die Unruhe wurde landesweit größer“, beschreibt Udo Walbrodt, Leiter der Dinslakener Feuerwehr, die Stimmung. Die Impfung der Einsatzkräfte sei daher „ein guter und richtiger Schritt“, um den Kopf für die wesentlichen Dinge frei zu haben und das Sicherheitsgefühl der Helfer zu vergrößern.
Es war ein Schritt, der innerhalb einer Woche verwirklicht wurde. Der Landrat des Kreises Wesel hatte Feuerwehren und Kommunen vorgeschlagen, die Impfung der Einsatzkräfte dezentral bei den Feuerwehren durchzuführen – ein Angebot, das man in Dinslaken gerne annahm. Vergangenen Montag wurde mit der Planung begonnen, am Freitagabend wurden in der Fahrzeughalle zwei Impfstraßen errichtet. Die beteiligten Organisationen arbeiteten dabei Hand in Hand, mit DRK-Kreisverbandsarzt Dr. Peter Kaup sowie den Feuerwehrärzten Dr. Uwe Bürskens und Dr. Stephan Ley waren drei Ärzte im Einsatz, auch Apotheker Werner Heuking unterstützte die Aktion.
Reibungsloser Ablauf
44 freiwillige Helfer sorgten am Samstagvormittag in entspannter Stimmung für einen reibungslosen Ablauf. „Es läuft spitze, wir sind schneller als erwartet“, resümierte Udo Walbrodt bereits um kurz nach 10 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr Dinslaken an der Reihe. Unter ihnen war auch Nadine Peplau vom Löschzug Stadtmitte.
Nach der Anmeldung wurden zunächst die Formalitäten erledigt, bei den Mitarbeitern des THW gab die Feuerwehrfrau die Einverständniserklärung und den Anamnesebogen in zweifacher Ausfertigung und ihren Impfausweis ab. Nach der Prüfung, ob die Dokumente korrekt ausgefüllt waren, wurden sie von einem der Ärzte unterzeichnet und für Nadine Peplau ging es zum Fiebermessen, dann in Impfkabine Nummer zwei. Kurz darauf stand die Feuerwehrfrau wieder draußen vor der Tür. Hier wurde ein Ruhebereich eingerichtet, in dem sich die Geimpften noch eine Viertelstunde aufhalten sollten, einen Kaffee oder ein Wasser trinken konnten.
„Ich war vorher aufgeregter als nötig“, erzählt Nadine Peplau. Für sie war es keine Frage, sich impfen zu lassen. „Gerade wir sollten als Vorbildfunktion vorangehen“, meinte die Feuerwehrfrau und war froh, dass sie und ihre Kollegen „so schnell dran sind“. Das Gefühl der Erleichterung teilte sie mit den anderen Impflingen.
Maik Gockel von der Feuerwehr Voerde stand noch auf der anderen Seite der Fahrzeughalle vor dem Eingang. Sein Gemüt sei so sonnig wie das Wetter. „Ich freue mich, die Möglichkeit zu haben, geimpft zu werden“, so der Feuerwehrmann, der darin auch eine Wertschätzung sieht. Für ihn habe es nie Zweifel an der Impfung gegeben, „ganz im Gegenteil“. Nun gehe er mit einem sicheren Gefühl in den Einsatz.
Impfstoff von Moderna
Auch Fabian Friese von der DLRG war froh und erleichtert: „Ich bin mit einem guten Gefühl rein und mit einem noch besseren wieder raus“, erzählte er im Ruhebereich. Von der Impfung selbst habe er nichts gemerkt – Blut abnehmen oder Schnelltests seien unangenehmer. Bei der Impfung erhielten die Einsatzkräfte den Impfstoff von Moderna, der morgens von einem Kurier vom Impfzentrum in einer Kühlbox geliefert worden war. Der Vorteil bei diesem Impfstoff sei, dass er einfach aufgezogen werden könne, erklärte Udo Walbrodt. In einem abschließbaren Medikamentenkühlschrank wurden die 16 Viale (kleine Glasgefäße) bei fünf Grad gekühlt und gelagert.
Alexandra Möller, pharmazeutisch technische Assistentin, die auch schon im Impfzentrum im Einsatz war, bereitete mit Krankenschwester Mareike Winkels und der medizinischen Fachangestellten Kathrin Reiter im Raum der Kinderfeuerwehr die Impfdosen vor. Der Impfstoff von Moderna müsse nicht mit Kochsalz aufbereitet werden, erklärte Alexandra Möller. Die Dosen wurden in den erforderlichen Mengen – 20 Personen wurden innerhalb von 30 Minuten geimpft – vorbereitet, ein paar Meter über den Hof getragen und sofort verwendet. Elf bis zwölf Dosen können aus einem Vial gezogen werden. Für Kathrin Reiter und Mareike Winkels war es das erste Mal, es sei aber nichts anderes, als Spritzen aufzuziehen. Sie waren froh, helfen zu können. Für Mareike Winkels ist Impfen „das Einzige, wie wir aus der Nummer herauskommen.“
Ein weiterer Impftermin für weitere 180 ehrenamtliche Einsatzkräfte steht Anfang Mai an, die Zweitimpfung ist im Juni geplant.