Kreis Wesel. Für die Impfungen der über 60-Jährigen mit Astrazeneca hat das Land NRW eine Frist bis zum 14. April erhoben. Hausarztpraxen helfen aus.
Das Impfzentrum Wesel hat am gestrigen Donnerstag rund 3700 Dosen des Impfstoffs Astrazeneca an rund 40 Hausarztpraxen im Kreis verteilt, die sich dazu bereit erklärt haben, an der Impfaktion für über 60-Jährige teilzunehmen. Im Impfzentrum selber sind die Termine innerhalb des vom Land vorgegebenen Zeitraums bis zum 14. April allesamt vergeben, weshalb der Kreis appelliert, dass sich noch weitere Praxen an der Aktion beteiligen, um die Dosen innerhalb der Frist allesamt verimpfen zu können. Darüber hinaus wurde eine Fristverlängerung beantragt. Wegen der Altersstruktur in der Region stünden dem Kreis noch weitere Dosen Astrazeneca zur Verfügung, hieß es außerdem.
Missverständliche Kommunikation des Impfzentrums
„Die Termine sind ausgebucht, aber einige Betreffende haben vom Impfzentrum die Ansage bekommen, dass die bezüglich neuer Impfdosen von nichts wüssten. Da kann man sagen, dass das etwas unglücklich kommuniziert wurde“, erklärt Anja Schulte, Pressesprecherin des Kreises Wesel.
Um einen Termin bekommen zu können, sollen sich die Betreffenden an ihren jeweiligen Hausarzt wenden, der im besten Fall Impfungen anbietet. Ansonsten wird man an eine andere Praxis weiterverwiesen. Eine Liste, welche Praxen Impfungen anbieten, gibt es aktuell noch nicht.
Landrat ruft weitere Praxen zur Hilfe auf
Landrat Ingo Brohl führt aus: „Aufgrund der Osterferien und der kurzfristig auf Landesebene getroffenen Entscheidungen geht der Kreis Wesel davon aus, dass sich in dieser Woche noch einige Praxen, die sich gerne beteiligen würden, im Praxisurlaub befinden. Daher ruft der Kreis zusätzlich zu den Abfragen der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) die Hausarztpraxen auf, um möglichst viele impfwillige Ärzte zu finden und dadurch das Impfgeschehen zeitnah unter Nutzung der vorhandenen Möglichkeiten weiter voran zu bringen.“
Die seit Anfang der Woche in den Hausarztpraxen erlaubten Impfungen liefen mitunter eher schleppend an, da die Verteilung des Impfstoffes sehr ungleichmäßig lief. „Astrazeneca wurde von den Hausarztpraxen selbst bestellt, da haben wir keine Handhabe drüber“, sagt Schulte zu den ersten Lieferungen. Die nun erfolgte Verteilung des Impfzentrums sei für den Kreis schwierig nachzuverfolgen, doch die Verantwortlichen hätten jede Menge zu tun und gäben sich alle Mühe, möglichst allen Betreffenden eine Impfdosis verabreichen zu können.
Missverständnis beim Impfzentrum
„Ich habe die Information aufgenommen, dass es noch Termine gäbe und habe dann schnell die Hotline angerufen und mich gewundert, dass ich abgewiesen wurde. Jetzt hoffe ich, dass ich doch noch zeitnah geimpft werden kann. Ich werde mich mal mit meinem Hausarzt in Verbindung setzen und schauen, ob der überhaupt impft und dann mal sehen, wie die Impfreihenfolge ist“, sagt der 67-jährige Eckhard Lauer. „Es sollen ja noch weitere Impfstoffe kommen und da vertraue ich auch drauf. Wir haben gerade eine einzigartige Pandemie, bei der viel erarbeitet werden muss, wie es funktioniert“, meint der Rentner.