Dinslaken/Voerde/Hünxe. Auf das von Minister Laumann angekündigte Aus für Schützenfeste in diesem Jahr, reagieren Vereine in Dinslaken, Voerde und Hünxe gefasst.

Am Mittwoch hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann bekannt gegeben, dass bis zum Ende des Sommers weder Schützen- noch Volksfeste stattfinden können und damit der diesjährigen Schützenfestsaison einen Riegel vorgeschoben.

„Ich kann den Wunsch, geplante Schützenfeste zu feiern, gut nachvollziehen. Aber diese Pandemie ist eine gewaltige Herausforderung für uns alle. Nach der Planung der Bundesregierung wird es noch bis zum Ende des Sommers dauern, bis allen Bundesbürgern ein Impfangebot gemacht worden ist. Ich glaube, solange wird es keine Schützenfeste und auch keine anderen Volksfeste geben können“, erklärte der CDU-Politiker.

BSV Dinslaken-Feldmark hofft auf den Weihnachtsbasar

Die Vorsitzenden der hiesigen Schützenvereine reagierten gefasst auf die Nachricht, da diese Entwicklung abzusehen war. „Wir haben uns schon im Januar damit abgefunden. Es ist zwar sehr traurig, aber wir wollen unsere Mitglieder und Gäste auch keiner Gefahr aussetzen und so lassen wir das Schützenfest dieses Jahr mit einem weinenden Auge vorüberziehen“, sagt Hans-Georg Neuhäuser, erster Vorsitzender des BSV Dinslaken-Feldmark. „Wir hoffen, dass bis August/September alle geimpft sind und wir im Dezember den Weihnachtsbasar machen können“, meint Neuhäuser.

Als Alternative zum Schützenfest zieht der Vorsitzende ein vereinsinternes Sommerfest in Betracht, insofern es die Vorgaben der Regierung dann zulassen. Außerdem ist ein Besuch der Senioren im Alfred-Delp-Haus geplant, „wenn es umzusetzen ist. Letztes Jahr haben wir uns draußen treffen können, das war sehr schön.“ Der finanzielle Schaden durch den Ausfall des Schützenfestes betrage fünf bis zehntausend Euro, verrät Neuhäuser.

„Germania“ Voerde denkt über eine Online-Veranstaltung nach

„Da wir normalerweise bereits am ersten Wochenende im Mai feiern, haben wir nichts geplant. Ob wir, wie letztes Jahr, etwas virtuelles machen, wissen wir noch nicht, aber wir werden auf jeden Fall von uns hören lassen“, sagt Alexander Neuhaus, erster Vorsitzender des BSV „Germania“ Voerde. Im letzten Jahr hatte der Verein die einzelnen Stationen seines Schützenfestes in Videos aufbereitet und damit eine Art virtuellen Rundgang angeboten.

„Die Ansage von Herrn Laumann kam nicht überraschend, aber es ist schon frustrierend. Man hat sich Anfang des Jahres Hoffnung gemacht und jetzt wird zu einem so frühen Zeitpunkt quasi die komplette Saison abgesagt“, hadert Neuhaus, räumt aber auch ein, dass Voerdes Bürgermeister Dirk Haarmann bei einer Sitzung im vergangenen September bereits empfohlen habe, sich keine allzu großen Hoffnungen auf ein Schützenfest zu machen. „Ich kann mir aktuell auch gar kein Schützenfest vorstellen. Aber der Schaden, nicht in der Öffentlichkeit präsent zu sein, ist mit dem finanziellen Schaden gleichzusetzen“, meint Neuhaus.

BSV Bruckhausen hat Open-Air-Veranstaltung im Blick

„Wir hatten geplant, wenn es möglich ist, eine eintägige Open-Air-Veranstaltung auf dem Marktplatz mit Musik und Bierbude zu machen. Allein schon wegen der Fixkosten war klar, dass wir in der aktuellen Lage kein Schützenfest ausrichten“, erklärt Ulrich Walbrodt, erster Vorsitzender des BSV Hünxe-Bruckhausen.

Im vergangenen Jahr hatten die Bruckhausener das Schützenfest ganz abgesagt, lediglich das Dorf geschmückt und das Königspaar mit einem Trecker durch den Ort gefahren. „Unter normalen Umständen sind wir froh, wenn wir beim Schützenfest mit einer schwarzen Null herauskommen. Aber es ist einfach eine schöne Veranstaltung für den Ort, bei der sich die Leute treffen können“, betont Walbrodt.