Voerde. Betuwe-Linie: Deutsche Bahn informierte über Baumaßnahmen ab 2021 im Streckenabschnitt Voerde. 95 Gebäude mit Anspruch auf passiven Schallschutz.
Über die geplanten Baumaßnahmen der Deutschen Bahn in diesem Jahr und den folgenden im Zuge des dreigleisigen Ausbaus der Betuwe-Linie im Bauabschnitt Voerde 1.4. mit Rückbau, Umbau und Neubau mehrerer Eisenbahnüberführungen zwischen Lohberger Entwässerungsgraben, Steinstraße, Bahnhofstraße und Prinzenstraße informierte jetzt Baustellenleiter Christian Eickhoff zunächst in einem virtuellen Pressegespräch und am frühen Donnerstagabend bei einer digitalen Bürgerrunde.
Dabei sprach er von „konstruktiven Baumaßnahmen“ und „einzelnen Vergabepaketen“. Dazu gehörten Vegetationsarbeiten, zunächst bis Ende Februar und dann wieder von Oktober 2021 bis Februar 2022. Auch mit Kampfmittelsondierungen entlang der zu untersuchenden Strecke solle noch diesen Monat begonnen werden – zunächst bis April und weiter von August bis Februar.
Für den Umbau und Neubau der Brücken mit Tiefbauarbeiten über das gesamte Jahr und die ersten Monate in 2022 würden Baustraßen und Baugruben erstellt und die entsprechenden Bauteile eingebracht. Im Bereich Haltepunkt Voerde werde die Oberleitung zur Stromversorgung der beiden Gleise zwischen Mai und Oktober 2021 erneuert und in den nächsten Jahren angepasst. Dafür würden die alten Masten abgerissen und Rammarbeiten vorbereitet. Im Herbst sollen dann die Tiefbauarbeiten als Grundlage für die Herstellung der Bahnsteige inklusive Rampen- und Treppenanlagen erfolgen.
Kleintierdurchlässe als Querungshilfen
Für den Bereich Eisenbahnüberführung Lohberger Entwässerungsgraben an der Stadtgrenze zu Dinslaken seien im Frühjahr Kleintierdurchlässe als Querungshilfen vorgesehen. „Das ist auch so mit den Naturschutzverbänden vereinbart“, betonte Eickhoff.
Der Bahnübergang Schwanenstraße soll im Dezember 2021 zurückgebaut und geschlossen werden. Dagegen, dass das Verkehrsunternehmen dafür keinen Ersatz in Form einer Unterführung schaffen will, hat die Stadt, wie berichtet, Klage beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingereicht. Der Termin für die mündliche Verhandlung wurde für Ende Juni festgelegt.
Alle anstehenden Maßnahmen habe die Deutsche Bahn mit der Stadt Voerde abgestimmt, sagte Christian Eickhoff.
Auch zum Thema aktiver und passiver Schallschutz wurde informiert. Zwischen 2022 und 2026 ist in Voerde im Zusammenhang mit dem Streckenausbau der Neubau von Schallschutzwänden auf einer Länge von 10,5 Kilometern mit einer Höhe von bis zu 4,5 Metern vorgesehen. Die Gestaltung im Bereich der Brücken werde transparent sein. Eine Lärmminderung von 3 dB(A) werde regelmäßig kontrolliert. Das erfolge auch durch gezieltes Schleifen des besonders überwachten Gleises.
Passiver Schallschutz für 95 Gebäude
Auf passiven Schallschutz hätten etwa 95 Gebäude einen Anspruch, so Christian Eickhoff. Die Weiterleitung von Schwingungen in das Schotterbett soll durch eine speziell besohlte Betonschwelle mit einer elastischen Kunststoffbeschichtung verringert werden.
Im Jahr 2021 werde es zu Streckensperrungen kommen – zumeist an Wochenenden und in den Ferien, wie der Baustellenabschnittsleiter erklärte. In dieser Zeit gebe es Änderungen im Personen- und Nahverkehr. Neben Totalsperrungen sei auch vereinzelt an eingleisige Sperrungen gedacht. Totalsperrungen beginnen freitags um 21 Uhr und enden montags früh um 5 Uhr. Bei Streckensperrungen erfolgten gesonderte Mitteilungen. Bei Fahrplanänderungen kommunizierten die auf der Strecke verkehrenden Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Die Gesamtkosten für alle Maßnahmen in Voerde beziffert Eickhoff auf rund 130 Millionen Euro.