Hünxe. Nach dem offenen Brief von FDP, SPD und CDU an die Ministerin mit Kritik an LANUV-Mitarbeitern fordern die Grünen eine Entschuldigung.

Momentan werde viel über eine mögliche Entnahme des Wolfsrudels in Hünxe und Schermbeck diskutiert. Insbesondere nach dem offenen Brief der FDP, SPD und CDU an die Umweltministerin des Landes NRW, "in dem die Mitarbeiter/innen des LANUV in anmaßender Art und Weise diskreditiert wurden", bezieht der Hünxer Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen Stellung.

"Wir wollen nichts beschönigen, eine Entnahme bedeutet letztendlich die Tötung des Wolfs." Zunächst müsse festgehalten werden: Wölfe könnten nicht unterscheiden, ob die Beute, die sie jagen, für sie freigegeben sei oder nicht. Sie jagten die Tiere, die am einfachsten für sie zu erreichen seien. Ein Wolf könne sich an leicht zugängliche Futterquellen gewöhnen und so langfristig lernen, unzureichende Schutzmaßnahmen zu überwinden.

Erhöhung des Schutzes

Dies erfordere eine Erhöhung des Schutzes, um dem Habituierungsprozess entgegenzuwirken. Dabei stünden Nutztierhalter/innen Hilfen des Landes zu, wie zum Beispiel bei der Optimierung und Errichtung der Schutzzäune, sowie die Anschaffung und Ausbildung von Herdenschutzhunden. Es sei korrekt, dass allgemein eine Höhe von 1,20 Meter für Elektrozäune empfohlen werde, jedoch werde ebenfalls dringend angeraten, die Zäune optisch zu erhöhen, falls diese trotzdem überwunden würden.

"Wir haben kein Verständnis dafür, dass eine sachliche Diskussion oftmals durch eine realitätsferne Darstellung des Wolfes als 'großer, böser Wolf', unmöglich gemacht wird. Vermenschlichende Aussagen, der Wolf würde Tiere auf 'grausame Weise' töten, sind hier unangebracht", heißt es. "Ein Wolf reißt, denn er ist und bleibt ein Jäger, der lediglich natürlichen Instinkten und erlernten Gewohnheiten folgt."

Friedliche Koexistenz

Dennoch sei es keine Lösung, "jeden Wolf, der sich hier ansiedeln möchte, zu töten oder in einen Wildpark zu verfrachten, um vermeintliche Probleme zu lösen". Vielmehr sollte durch Schutzvorrichtungen, Aufklärungsarbeit und eine schnellere Bewilligung von Anträgen eine friedliche Koexistenz von Wolf und Mensch ermöglicht werden.

"Vor diesem Hintergrund und für eine zukünftige sachliche Diskussion fordern wir die Verantwortlichen in FDP, SPD und CDU dazu auf, sich bei den Mitarbeiter/innen des LANUV für ihre unsachlichen und beleidigenden Aussagen zu entschuldigen", so die Hünxer Bündnisgrünen.