Dinslaken/Hünxe. Coronabedingt müssen Menschen ab dem Grundschulalter auf Spielplätzen Maske tragen. Doch viele wissen das nicht oder halten es für überflüssig.

Das Spielen auf dem Spielplatz ist eine der wenigen Freizeitaktivitäten, die für Kinder zurzeit möglich ist. Doch auch hier gibt es Einschränkungen: Die NRW-Coronaschutzverordnung beinhaltet eine Maskenpflicht auf Spielplätzen für alle Erwachsenen und Kinder ab dem Grundschulalter (mehr Info siehe Box). Die NRZ wollte wissen, wie diese Regelung bei den Spielplatzbesuchern ankommt und hat sich auf Spielplätzen in Dinslaken und Hünxe umgehört.

Viele Masken sah man auf dem Spinnenspielplatz an der Ziegelstraße in Dinslaken nicht. Die Maskenpflicht auf Spielplätzen scheint an vielen vorbeigegangen zu sein. So auch an Anni und Nadine, die zusammen mit ihren Kindern den Spielplatz besuchten. „Wir wussten davon gar nichts“, meinte Anni. Hinweisschilder wären da hilfreich gewesen, so die 33-Jährige. Allerdings sehen die beiden Mütter diese Maßnahme auch als nicht besonders sinnvoll an: „Man ist ja hier im Freien und kommt keinem zu Nahe“, sagte Nadine. Ihre Kinder sind noch nicht im Grundschulalter und können laut Verordnung sowieso ohne Mund-Nasen-Schutz dem Spielvergnügen nachgehen.

Pflicht für fragwürdig gehalten

Auch Johannes Grundwald, der den Spinnenspielplatz zusammen mit seiner Tochter und seiner Enkeltochter besuchte, sah für einen so weitläufigen Spielplatz, wie hier an der Ziegelstraße, die verordnete Maskenpflicht als äußerst fragwürdig an: „Ich weiß nicht, ob das hier unbedingt was bringt. Es ist kaum was los und hier steht ja keiner dicht an dicht zusammen“, sagte der 69-Jährige. Und trotzdem sind er und seine Tochter eine der Wenigen, die an diesem Samstagnachmittag die Masken trugen. Für Grundwalds vierjährige Enkeltochter gilt die Maskenpflicht nicht.

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Auf dem Spielplatz am Burgtheater war keiner der Besucher mit Maske unterwegs. „Ich wusste nichts davon, sonst hätte ich eine auf“, meinte Vanessa Kozlowski. Sie wisse von der Maskenpflicht in den Einkaufsstraßen, dass auf den Spielplätzen auch eine Pflicht besteht, habe sie nicht mitbekommen. „Als es mal etwas voller war auf dem Spielplatz, habe ich aber eine getragen, obwohl ich nichts von der Pflicht wusste“, berichtete die 30-jährige Mutter, deren zweijährige Tochter von der Pflicht ebenfalls befreit ist. Ein 30-jähriger Vater, der mit seiner Tochter auch den Nachmittag auf dem Spielplatz am Burgtheater verbrachte, machte seine Meinung zur Maskenpflicht auf dem Spielplatz ebenfalls deutlich: „Das ist mir egal.“

Nicht von der Pflicht gewusst

Der Spielplatz in der Brömmenkamp-Siedlung in Hünxe-Bruckhausen war kaum besucht. Zwei Väter mit ihren beiden Kindern verschlug es dann aber doch auf den Spielplatz – ohne Maske. Auch sie haben nichts von der Maskenpflicht auf Spielplätzen gehört. Ihre Kinder sind zwar noch nicht im Grundschulalter, allerdings erkennen beide keinen Sinn hinter der Regelung, dass Kinder auf dem Spielplatz eine Maske tragen sollen. „Es würde mehr Sinn machen, wenn die Kinder im Klassenraum die Maske tragen müssen, als hier draußen auf dem Spielplatz“, meinte einer der beiden Väter.

>> DAS SAGT DIE CORONASCHUTZVERORDNUNG

In der seit 1. Dezember gültigen Coronaschutzverordnung des Landes NRW ist bezüglich der Spielplätze folgendes festgehalten: Kinder dürfen bei der Nutzung von Spielplätzen im Freien den Mindestabstand unterschreiten. Die Verpflichtung zum Tragen einer Alltagsmaske besteht auf Spielplätzen unabhängig von der Einhaltung eines Mindestabstands. Kinder bis zum Schuleintritt sind von der Verpflichtung zum Tragen einer Maske ausgenommen.

Die Vorgaben für die Spielplätze galten auch schon in der Coronaschutzverordnung von November.