Dinslaken/Voerde. Die Wohnbau hat an der Helenenstraße in Dinslaken ein Objekt realisiert für das Zusammenleben und die Begegnung unterschiedlicher Generationen.

Nach 21 Jahren als Geschäftsführer ging Gert Huesmann 2015 in den wohlverdienten Ruhestand und übergab den Staffelstab an Wilhelm Krechter. Der gelernte Diplom-Ingenieur und Architekt hatte seine Laufbahn bei der Wohnbau als Abteilungs- und Bauleiter begonnen, avancierte 2003 zum Prokuristen. Die Bilanzsumme der Wohnbau beim Führungswechsel betrug knapp über 137 Millionen Euro, der Wohnungsbestand war auf 5840 angestiegen. Zu den Anteilseignern gehören die Kommunen Dinslaken, Voerde und Hünxe, der Kreis Wesel sowie die Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe (Nispa) und die Provinzial-Versicherung. Größter privater Anteilseigner ist die Rhein-Lippe-Wohnen GmbH.

An der Helenenstraße in Dinslaken entstanden zwei Neubauten mit insgesamt 18 Wohnungen und einem Gemeinschaftsraum. Die zum Teil mit öffentlich geförderten Mitteln, zum Teil frei finanzierten Wohneinheiten wurden mit dem Verein „Gemeinsam partnerschaftlich leben und Wohnen in Dinslaken“ (GeparDIN“) konzipiert. GeparDIN verfolgt dabei das Ziel, ein Zusammenleben unterschiedlicher Generationen und Einkommensgruppen zu vereinen, und dabei sollen die Freiräume und die individuellen Bedürfnisse der Bewohner nicht zu kurz kommen. Verschiedene Wohnungsgrößen ermöglichen dies, dazu wurde eine Wohnung als Gemeinschaftsraum für gemeinsame Treffen, für Aktionen, Besprechungen aber auch für persönliche Feiern geschaffen. Die Kosten der Wohnung werden von den Mietern aufgebracht.

Pandemie bremst Verein aus

„Es läuft im Haus sehr gut“, erzählt Marianne Lauhof, Vorsitzende des Vereins GeparDIN. Leider seien viele Ideen, die man hatte, aufgrund der Corona-Pandemie nicht umgesetzt worden. „Wir wollten längst das Projekt vorstellen, Besuchergruppen durchs Haus führen, das alles geht im Moment nicht“, so Lauhof weiter. Doch die grundlegende Idee sei aufgegangenen und man sei froh, das Projekt Mehrgenerationenhaus mit der Wohnbau in Angriff genommen zu haben. Die Zusammenarbeit sei hervorragend, mit der Wohnbau aber auch untereinander. „Es leben immer mehr Menschen als Single, für viele von ihnen wäre solch ein Projekt gut. Jeder wohnt allein, bringt sich aber nach seinen Möglichkeiten ein, das ist es, dass diese Wohnform so attraktiv macht.“

Die Vereinsvorsitzende wünscht sich mehr solcher generationsübergreifenden Wohnprojekte für die Zukunft. Und auch die Wohnbau stehe modernen, kreativen Entwicklungen positiv gegenüber, sagt Wilhelm Krechter. „Wir treffen Entscheidungen auf lange Sicht, die erst in 20 bis 30 Jahren zeigen, dass wir damit Erfolg hatten“, erklärt er.

Der Wohnbau-Geschäftsführer erinnert noch einmal an all seine Vorgänger, die das Fundament einer erfolgreichen Wohnungsbaugesellschaft gelegt hätten. „Hugo Mueller hat halb Friedrichsfeld gebaut, das möchte ich auch zu gerne“, gesteht Krechter. Unter seiner Ägide sind 2018 insgesamt 24 Mieteinheiten an der Spellener Straße unweit des Friedrichsfelder Ortskerns bezugsfertig geworden. Weitere sechs Mieteinfamilienhäuser am Waldacker folgten.

Zu beiden Objekten gehören mehrere Wohnungen, die nach der Richtlinie zur Förderung von Wohnungsraum für Flüchtlinge zur sogenannten „mittelbaren Belegung“ errichtet wurden. Sie kommen somit Flüchtlingen zugute und der Kreis schließt sich zum Gründungszweck der Siedlungsgesellschaft vor 100 Jahren.