Voerde/Hünxe/Dinslaken. Für den Breitensport sind die Schwimmbäder geschlossen. Das Hallenbad in Voerde wird aber von einigen Schulen für den Schwimmunterricht genutzt.

Der Breitensport entfällt, die Schwimmbäder sind geschlossen – was aber ist mit dem Schwimmunterricht an den Schulen? Während in Dinslaken sowohl das Dinamare als auch das Lehrschwimmbecken an der Bismarckstraße komplett geschlossen sind, auch Hünxes Hallenbad dicht ist, wird das Hallenbad in Voerde als Schulsportort weiterhin betrieben. Kommen da nicht immense Kosten auf die Stadt Voerde zu, wenn sie ein komplettes Bad nur für die Schulen offen hält?

Ein eindeutiges „Jein“ ist von Patrick Marhofen, Fachbereichsleiter Bildung, Sport und Kultur zu hören. „Ein Bad zu unterhalten ist immer ein Zuschussbetrieb für die Kommunen“, berichtet Marhofen. Eigentlich seien sie recht froh über den Beschluss einiger Schulen, den Schwimmsport weiterhin aufrecht zu erhalten. Denn sonst müsse das Wasser abgelassen werden, was auch mit Kosten verbunden sei, und auch ein wasserloses Bad verursache Arbeiten. Das Personal werde ohnehin weiterbeschäftigt, da komme es also nicht darauf an den Schwimm- und Schulsport weiterlaufen zu lassen.

Schwimmprüfungen mussten verschoben werden

„Ob Sporthalle oder Schwimmbad, das macht keinen Unterschied, da grundsätzlich jetzt kein Sport im Außenbereich mehr möglich ist“, so Marhofen. So seien die Kinder froh, auch wieder schwimmen gehen zu können, der Unterricht sei im Frühjahr schon ausgefallen, die Schwimmprüfungen verschoben worden. Bei einigen Schulen steht es noch nicht fest, wie sie den Unterricht im Bad mit den Coronaschutzbestimmungen in Einklang bringen können.

Hier gibt es mehr Artikel aus Dinslaken, Hünxe und VoerdeBei der Regenbogenschule ist es ganz klar – es gibt keinen Schwimmunterricht derzeit. Doch das habe, laut Schulleiterin Verena Hartmann, nichts mit Corona zu tun. Es fehle zur Zeit einfach Lehrpersonal, dass dafür ausgebildet sei. Die Astrid-Lindgren-Schule verzichtet lieber auf den dortigen Unterricht. „Die Situation sieht es leider im Moment nicht vor, dass ein gesicherter Schwimmunterricht stattfinden kann. Sobald sich die Lage ändert, werden auch wir wieder das Schwimmen anbieten“, sagt Rektorin Anette Malberg.

Die Situation im Hallenbad ist „sehr entspannt“

Die Grundschule in Friedrichsfeld hingegen nimmt das Angebot gerne wahr. „Wir sind allein mit den Kindern im Bad“, erzählt Ursula Frembgen-Bergmeier, „haben eine eigene Umkleidekabine. Es ist sehr entspannt, im Gegensatz zu den normalen Schwimmzeiten.“

Bereits im Frühjahr sei der Unterricht ausgefallen, das wollte man im Herbst nicht noch einmal machen. Denn für einige Kinder sei der Schwimmunterricht sehr wichtig. Und im Moment stimme alles. „Außerdem sind die Kinder im Unterricht zusammen, auf dem Schulhof und im Bus und im Wasser sind auch nur sie als homogene Gruppe.“

Auch das Gymnasium Voerde führt den Schwimmunterricht durch. „Natürlich haben wir Bedenken, aber wir halten uns an die Hygieneregeln, die es laut der Corona-Schutzverordnung für den Schwimmunterricht gibt“, so Schulleiter Gerd Kube.

Alle Mannschaftssportarten, die die Kinder liebten, würden wegfallen. Entweder finde der Sport nur draußen statt oder auf Distanz. Es sei eine Herausforderung für die Schule, aber die Sportkollegen seien froh, dass sie trotz Corona sportliche Aktivitäten anbieten könnten. Ebenfalls dabei beim Schwimmunterricht ist die Otto-Willmann-Grundschule.