Vielen dürften die Worte ihres Noch-CDU-Vorsitzenden Steenmanns bei der Versammlung nicht geschmeckt haben. Dabei sollten sie den Weckruf hören.

Nachdem Frank Steenmanns sein Schlusswort beendet und die Mitglieder verabschiedet hatte, schien es so, als würden einige fluchtartig die Halle verlassen. Lag es nur an Corona, dass sie sich nicht länger als nötig dort aufhalten wollten? Oder war es am Ende auch dem Frust über die klaren Worte geschuldet, die der Parteichef soeben zur Lage der Voerder CDU gesprochen hatte? Vielen dürften die Wahrnehmungen von intern und extern, wie Steenmanns sie nannte, sicherlich gar nicht geschmeckt haben: „verkrustet“, „wenig innovativ“, männerdominiert, für Jüngere und Junge sowie für Frauen wenig attraktiv.

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Das Zeugnis, das der CDU da ausgestellt wird, ist wenig schmeichelhaft, trifft aber den Nagel auf den Kopf. Ob die Voerder Christdemokraten so weit wie die SPD gehen müssen und könnten, die Plätze auf der Reserveliste abwechselnd mit einem Mann und einer Frau zu besetzen, sei einmal dahin gestellt. Auf mehr Frauen im Stadtrat sollte die CDU aber schon Wert legen. Dafür müsste man ihnen wie auch den Jüngeren die Chance dazu geben und dies am Ende über eine Platzierung auf der Reserveliste manifestieren.

Aber so weit scheint die CDU in Voerde auf absehbare Zeit noch nicht zu sein. Die Zeichen stehen eher auf „möge doch alles beim Alten bleiben“. Das ist zwar bequem und dient der Sicherung eigener Pfründe. Im Sinne der CDU aber kann dies sicherlich nicht sein. Da hilft es auch nicht, vor der Wahrheit einfach wegzulaufen.