Dinslaken. Auch wenn ein Besuch in Gambia dieses Jahr coronabedingt entfällt, geht das OHG-Engagement weiter. Es wurden viele medizinische Geräte verladen.

Der nächste Container mit Tonnen von Hilfsgütern befindet sich auf den Weg ins westafrikanische Gambia. Mit der Rekordzahl von über 60 freiwilligen Helfern hat der Verein „Kinderdorf Bottrop in Gambia“ die zwölf Meter lange, über zwei Meter breite und fast drei Meter hohe Metallbox bis zur Decken-Oberkante beladen – an Bord sind unter anderem Schulmöbel, Computer, Gartengeräte, Verbandsmaterial, Rollstühle, Rollatoren, Fahrräder und weitere medizinische Geräte, wie auch ein Ultraschallgerät.

Bepackt wurde der Container auf dem Schulhof des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) in Dinslaken. An der Schule befasst sich bekanntlich die Gambia-AG mit dem Projekt – und unterstützt seit einigen Jahren einen Kindergarten in Brikama.

„Ein tolles Zeichen unserer Schülerschaft“

Zurzeit wird dort eine Erste-Hilfe-Station in Betrieb genommen, eine Rotkreuzschwester wurde bereits fest angestellt. Die große Mehrheit der Packhilfen stellte deshalb auch das Gymnasium: 50 Schüler. Dementsprechend stolz und dankbar zeigten sich die Leiterin und der Leiter der Gambia-AG des OHG, Nina Hebisch und Sebastian Steinzen. „Es ist ein tolles Zeichen unserer Schülerschaft, dass ihnen soziales Engagement einfach wichtig ist“, sagte Steinzen. Der Gründer des Vereins, Wolfgang Gerrits, der in diesem Jahr mit dem Bundesverdienstkreuz für seine Arbeit in Gambia ausgezeichnet wurde, unterstrich: „Wir vom Verein sind immer wieder überrascht, wie viele junge Leute sich mit uns gemeinsam engagieren. Das Otto-Hahn-Gymnasium kann wahrlich stolz sein auf die geleistete Arbeit. Das ist ein ganz starkes Zeichen dieser Schule.“

Rund 50 Schüler des OHG packten beim Beladen des Übersee-Containers mit an. 
Rund 50 Schüler des OHG packten beim Beladen des Übersee-Containers mit an.  © PR | OHG

Es ist bereits der dritte Container, der vom Dinslakener Gymnasium verschickt wurde. Neben Computern, Möbeln und Kinderspielzeug hatte im letzten Container auch ein vom Otto-Hahn-Gymnasium finanzierter Schulbus seinen Weg nach Gambia gefunden, der weiterhin vom OHG unterhalten wird (die NRZ berichtete). „Unser Engagement vor Ort hört nicht auf“, sagt Lehrerin Nina Hebisch. „Auch wenn wir dieses Jahr aufgrund der Coronakrise leider selbst nicht mit einigen Schülerinnen und Schülern nach Gambia reisen werden.“

Auch aus Bottrop-Kirchhellen waren dieses Mal übrigens einige Schüler zu der Pack-Aktion gekommen; denn ein Gymnasium dort betreut ebenfalls ein Schulgartenprojekt in Gambia.

Bevor der Container in Dinslaken bepackt wurde, hatte der Vereinsvorsitzende Wolfgang Gerrits zudem mit einigen Helfern an einer Bottroper Grundschule Halt gemacht. Dort holten sie 120 Stühle und Tische ab, die sich nun auf den Weg nach Afrika befinden.

>> AG AM OHG GIBT ES SEIT 2017

Die Gambia-AG am Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) gibt es seit 2017. Sowohl Ende 2018 als auch Ende 2019 sind jeweils zwei Schüler mit den AG-Leitern Nina Hebisch und Sebastian Steinzen in das westafrikanische Land gereist, um die Arbeit des „Kinderdorfes Bottrop“ vor Ort zu unterstützen – und haben auch in der NRZ von ihren Erfahrungen berichtet. Dieses Jahr muss die Reise coronabedingt entfallen.

Das Kinderdorf Bottrop in Gambia verfügt über einen eigenen Online-Auftritt: www.kinderdorf-bottrop-in-gambia.de. Hier gibt es weitere Informationen über das Projekt.