Dinslaken. Corona hat die Baustelle am Dinamare in Dinslaken ausgebremst. Am 26. Oktober soll trotzdem das Mehrzweckbecken öffnen. Ein sportliches Ziel.

Die Sonne strahlt durch die Fenster, in der Luft hängt Schwimmbadgeruch, das spiegelglatte Wasser im großen Becken des Dinamare leuchtet blau – und verlockt zum Hineinspringen. Wenn da nicht Umkleidespinde am Beckenrand stünden und Berge von Poolnudeln den Weg versperren würden. Die Schwimmhalle des Dinamare wird derzeit als Lagerraum benutzt für alles, was vom Baustellenstaub verschont werden soll. Denn das ist der Rest des Schwimmbades noch: eine große Baustelle.

Das Foyer nimmt bereits Formen an. Größer ist es, die Front ein Stück vorgezogen mit „deutlich mehr Platz zum Verweilen“, so Betriebsleiter Fabian Friese. Auch der Badeartikel-Shop bekommt nun vier eigene Wände.

Mehr Umkleiden, mehr Schränke

In der Umkleidekabine überschreien Sägen und Bohrer das Gedudel aus dem Radio. Der Bereich wird neu strukturiert, zusätzlich zu zehn Einzelumkleiden entstehen sechs Sammelumkleiden, zwei mehr als zuvor. Erheblich mehr Schränke soll es geben, so Friese, die Engpässe sollen der Vergangenheit angehören. Die Personalumkleiden werden dafür in den Keller verlagert.

Im Umkleidebereich sind schon die Sockel für die künftigen Spinde zu erkennen.
Im Umkleidebereich sind schon die Sockel für die künftigen Spinde zu erkennen. © FUNKE Foto Services | Heiko Kempken

Die Sockel für die Spinde sind schon gefliest, auch in den Duschen hängen schon Fliesen an der Wand. Die Decke muss nur noch verkleidet werden. Die Fenster sind montiert, gerade manövrieren die Glasbauer eine Schiebetür durch den Eingang. Der Rest hat noch die Anmutung eines Rohbaus.

Darum bremste Corona die Arbeiten

Am 26. Oktober soll dieser Teil gemeinsam mit dem Bestandsbecken und dem Foyer eröffnet werden, die beiden zusätzlichen Becken – das Kursbecken und das Vereinsbecken – sollen im Frühjahr folgen. Um den Termin zu halten, müsste in eineinhalb Wochen das Personal eingewiesen, die Anlagen müssten eingefahren werden. „Das geht, wenn massiv Personal aufgestockt und in mehreren Schichten gearbeitet wird“, sagt Stadtwerke-Prokurist Michael Hörsken.

Der Eröffnungstermin musste schon einmal verschoben werden. Wegen der Corona-Pandemie wurden die Fliesen aus Italien nicht rechtzeitig geliefert. Danach bremste Corona die Arbeiten aus, weil die Arbeiter der Subunternehmen laut Friese „kolonnenweise in den Heimaturlaub“ fuhren, als das wieder möglich war.

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Kursbecken und Vereinsbecken sollen im Frühjahr fertig sein

Im künftigen zehn mal zehn Meter großen Kursbecken steht noch Regenwasser, hier fehlen noch die Fenster. Wenn es im Frühjahr gefüllt wird, soll es das Becken an der Bismarckstraße ersetzen. Das künftige 10 mal 25 Meter große Vereinsbecken neben dem Lehrschwimmbecken nimmt ebenfalls Formen an – vier Bahnen sollen Schulen und Vereinen Raum geben und das aktuelle Becken entlasten. Dort wurden die Lüftungsanlage und Teile des Kinderbereichs erneuert – immer wieder hatten sich Besucher beschwert, weil es zieht. Bis zur Eröffnung soll auch das Loch in der Glasfassade repariert sein, das der Kranausleger verursacht hat.

Die Schwimmhalle des Dinamare mit dem Bestandsbecken wird derzeit als Lagerplatz benutzt
Die Schwimmhalle des Dinamare mit dem Bestandsbecken wird derzeit als Lagerplatz benutzt © FFS | Heiko Kempken

So geht es weiter

13,2 Millionen Euro kostet der Umbau des Dinamare und ist damit teurer als der ursprüngliche Bau des Bades. Wenn im Frühjahr alles fertig ist, stehen den Dinslakenern 974 Quadratmeter Wasserfläche zur Verfügung. Und dann steht auch schon die nächste Baustelle ins Haus: Wenn der Aufsichtsrat das Okay gibt, wird dann das Außenbecken plus Eltern-Kind-Bereich gebaut, das weitere 750 Quadratmeter messen wird und durch die Abwärme aus der Eishalle fast das ganze Jahr über nutzbar sein soll.