Ein Weiter-so wie bisher kann nach der Wahlschlappe für die Voerder CDU aus eigenem Interesse nicht der Weg sein.

Sicher, in Voerde hat die SPD nicht wie vielfach andernorts in NRW bei der Kommunalwahl mächtig Federn gelassen – dennoch, das Bild der für die CDU nicht zu erklimmenden roten Hochburg zu bemühen, wie es deren Fraktionschef Ingo Hülser tut, kommt einer Bankrotterklärung gleich. Botschaft: Die CDU kann sich in Voerde mühen, wie sie will, angesichts der sozialdemokratischen Vormachtstellung hat sie dort eh keine Chance, als Sieger vom Platz zu gehen.

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Nun, es sei daran erinnert, dass vor Dirk Haarmann mit Leonhard Spitzer lange Jahre ein CDU-Mann die Geschicke im Rathaus gelenkt hat und 2009 die Christdemokraten mit der SPD bei der Sitzverteilung im Stadtrat gleichauf waren. Der Haarmann-Effekt, von dem Hülser spricht, mag sicherlich hier und da eine Rolle gespielt haben, erklärt aber auch nicht final, warum die CDU weit unter ihren eigenen Wahlerwartungen geblieben ist.

Will sie neu angreifen, muss sie eine schonungslose Aufarbeitung betreiben, warum sie bei der Rats- und Bürgermeisterwahl zum zweiten Mal in Folge gegenüber der SPD den Kürzeren gezogen hat. Ein einfaches Weiter-so kann in ihrem eigenen Interesse nicht der Weg sein. Doch genau darauf deutet einiges hin, wenn sich die CDU schon jetzt der SPD als williger Partner andient. Nach Aufbruch in den nächsten fünf Jahren Opposition sieht das nicht aus.