Dinslaken. Paul Birkner will sich verkleinern und aufs Vereinsgeschäft konzentrieren. Übergabe an Nachfolger ist noch möglich – scheitert aber am Standort.

Es ist eine Institution, nicht nur in Dinslaken-Hiesfeld: Seit 18 Jahren ist Sport Birkner an der Sterkrader Straße Anlaufstelle für Sportler aus ganz Dinslaken. Ende des Jahres schließt das Geschäft an der Stelle. „Ich höre nicht auf. Ich ziehe einfach um“, das ist Paul Birkner wichtig zu betonen.

Ab 1. Januar werde es das Geschäft an der Stelle nicht mehr geben – „aber woanders“. Und anders. Denn Paul Birkner will sich wahrscheinlich verkleinern – und sich künftig aufs Vereinsgeschäft konzentrieren.

Mietvertrag vor einem Jahr gekündigt

Schon im vergangenen Jahr hat er das Ladenlokal an der Ecke Sterkrader-/Kirchstraße gekündigt. „Ich werde 68, ich will über kurz oder lang in Rente gehen“, sagt Paul Birkner. Im kommenden Jahr feiert er 25-jähriges Jubiläum: Am 1. Februar 1996 hat er das Gewerbe angemeldet, hatte zunächst einen Laden an der Hünxer Straße.

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Vor zwei Jahren hatte er einen schweren Herzinfarkt – „aus heiterem Himmel“, sagt er. Beim Tennisspielen sei ein Gefäß gerissen. „Wenn ich nicht den zweiten Satz gewonnen und noch einen dritten gespielt hätte, wäre ich – mit viel Pech – jetzt tot.“

Coronazeit hat nichts mit Aufgabe des Ladenlokals zu tun

Die Coronazeit habe mit der Aufgabe des Ladenlokals nichts zu tun. die Umsätze stimmen. „Aber Corona hat mich dazu getrieben, zu erkennen, dass es auch ohne Laden geht.“ Die sechs Wochen während der Schließung habe er viel im Garten gearbeitet, Bäume gestutzt. „Ich habe jetzt wieder einen Rasen wo vorher keiner war.“

Die nächsten drei, vier Jahre möchte sich Birkner in einem kleineren Geschäft – der Standort ist noch offen – auf die Ausstattung der Vereinssportler konzentrieren: Trikots, Trainingsanzüge, Beflocken, vielleicht noch Laufbandanalyse. Aber nicht mehr das große Textilgeschäft. „Dann muss ich nur noch eine Musterkollektion vorhalten und habe nicht mehr diesen großen Druck mit der Vor-Order.“ Wer bei großen Marken ein Schuhmodell bestellen wollte, musste in der Vergangenheit „um den Schuh herum 80 andere bestellen. Der eine verkauft sich dann und die anderen liegen hier herum weil sie auch noch von anderen im Internet verkauft werden.“

Nike und Adidas beliefern kleine Geschäfte seit Juli gar nicht mehr. Seinen Laden betreffe das nicht, er habe über Sport 2000 Zugriff. „Aber darunter werden viele Geschäfte leiden“, prognostiziert Paul Birkner.

Sport Birkner könnte es unter neuer Leitung weiter geben

Es gab und gibt auch noch Gedankenspiele, dass das Geschäft in ein größeres Ladenlokal zieht. Dann zwar weiterhin unter dem Namen Sport Birkner – aber unter neuer Leitung. Birkner selbst wäre dann lediglich als Berater eingebunden.

Es gab einen potenziellen Nachfolger, allerdings müsste sich dann ein Ladenlokal an anderer Stelle in Hiefeld finden, möglichst im oberen Bereich der Sterkrader Straße. „Denn so schön ist die Lage hier nicht“, findet Birkner. Die Sterkrader Straße sei im unteren Bereich „eine Autobahn“, der Handel konzentriere sich weiter oben. Das jetzige Ladenlokal ist bereits zur Vermietung ausgeschrieben. 206 Quadratmeter für 1460 Euro im Monat - kalt.